Meine Erfahrungen bei Harnstau in der Schwangerschaft
Hallo,
vielen Dank für eure Einträge! Es hat mir sehr geholfen, zu lesen, dass andere auch dieses merkwürdige Problem haben. Deswegen möchte ich hier auch meine Erfahrungen weitergeben.
Ich dachte schon, ich werde verrückt. Auf eure Ratschäge hin, bin ich auch gleich zur FÄ gegangen,die mir aber leider gar nicht helfen konnte. Sie entdeckte zwar einen Pilz, nach der Behandlung war das Problem aber unverändert vorhanden. Obwohl nicht mehr ganz jung, hatte sie noch nie von dem Problem gehört und konnte mir nur empfehlen, genug zu trinken! Haha!
Eine Woche später ging dann in der Nacht gar nichts mehr. Nach einer erfolglosen, verzweifelten Stunde auf dem Klo, habe ich mich dann entschlossen, in die Frauenklinik zu fahren. Dort war das Thema Harnstau in der Schwangerschaft schon eher ein Begriff. Mit einem Katheder wurde die Blase geleert. Beim anschließenden Abtasten von innen staunte die Ärztin, dass die Organe, im speziellen die Zervix, an einem etwas unerwarteten Platz lagen. Und so konnte sie sich und mir dann auch erklären, wie der Harnstau zustande kam (und leider auch weiter kommt): Ich habe eine stark nach hinten abgeknickte oder gekippte Gebärmutter. Diese hat sich bisher noch nicht aufgerichtet. Da ich in der 17. SSW bin, hat sie sich zwar deutlich vergrößert, aber eben nach vorne und nicht nach oben. D.h. sie drückt genau auf die Harnröhre und knickt sie ab. Und wenn die Blase dann voll ist, drückt diese von der anderen Seite auf die Harnröhre, sodass der Harn gar keine Chance mehr hat durchzukommen.
Wenn es nochmal so weit kommt, könnte es sein, dass ich einen dauerhaften Katheder bekomme (bis sich die Gebärmutter aufgerichtet hat).
Das versuche ich natürlich zu vermeiden. Es ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich: Wichtig ist, die Blase nicht zu voll werden zu lassen. Deswegen trinke ich 2 Stunden vor dem Schlafen weniger und stelle mir für 1-2 Stunden nach dem Einschlafen den Wecker, um die Blase zu leeren. Das stresst, ist aber doch angenehmer als ein Katheder.
Die Ärztin bedauerte, dass sie mir nur einen einzigen Tipp mitgeben könnte, der vielleicht gar nichts nützt: Auf dem Bauch schlafen. So könnte sich die Gebärmutter vielleicht schneller aufrichten. Dieser Tipp war äußerst wertvoll. Denn wenn ich länger auf dem Bauch liege, habe ich beim Wasserlassen anschließend weniger Probleme.
In der 1. Schwangerschaft hatte ich das Problem nicht. Auch dafür gab es eine Erklärung: Da jetzt die Bänder und alles mehr gedehnt sind, kann die Gebärmutter länger in dieser Stellung wachsen.
Ich hoffe, hiermit jemandem weiterhelfen zu können und wünsche allen Mitleidenen alles Gute!
Viele Grüße, Lisalima