Hallo zusammen,
ich möchte gerne mal ein paar Meinungen zum Thema Rauchen in der Schwangerschaft/Partnerschaft mit einem Nichtraucher hören.
Zur Situation: Meine Freundin und ich leben seit ca. 2 Jahren zusammen. Beide zunächst Raucher, dann bin ich zum Nichtraucher mutiert. Ich wollte dann meine Freundin natürlich auch zum Nichtrauchen missionieren. Zum einem weil man den Gestank nicht mehr abkann und zum anderen, weil es ja bekanntlich auch gesünder ist.
Der Versuch ist kläglich gescheitert. Ihr Hauptargument war, dass sie ohne die Raucherei stark zunehmen würde und dass sie halt gerne raucht und auch keinen triftigen Grund hat.
Der Vorschlag auf dem Balkon zu rauchen wurde abgelehnt mit der Begründung: zu kalt (sie friert wirklich recht schnell),mit dem Argument, dass man sich ja schließlich als Raucher kennen gelernt hat und dann in eine gemeinsame Wohnung gezogen ist.
Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie nur im Arbeitszimmer raucht.
In meiner Anwesenheit hat sie sich daran gehalten...
Wir beide wollten keine Kinder und gesundheitlich war eine "Schwangerschaft" zu 99% ausgeschlossen.
Jetzt ist es trotzdem dazu gekommen und wir wollen das Beste daraus machen.
Für mich war nun klar, dass sie zum Wohle des Kindes aufhört zu rauchen. Dies wurde dann auch von ihr so durchgezogen. Zwischendurch ein paar kleine Rückfälle als wir mal Stress hatten. Aufgrund des Nikotinentzugs und der Schwangerschaft wurde jetzt ein Ausgleich in Schokopuding, Schokolade etc. gesucht, was natürlich zu anderen Problemzonen führt.
Im Großen und Ganzen war ich aber erstaunt, wie toll sie den Entzug geschafft hat und habe ihr das auch oft gesagt.
Die Frauenärztin hat dann wohl das Blatt gewendet. Nachdem meine Freundin nach ihrem Entzug zum ersten Mal eine halbe Zigarette geraucht und dies ihrer Frauenärztin gebeichtet hat, meinte diese wohl, das wäre halb so schlimm, die meisten Frauen würden das auch während der Schwangerschaft nicht schaffen und das bis zu 5 Zigaretten am Tag auch nichts ausmachen würden.Der Körper von starken Rauchern sei sowieso erst nach 7 Jahren vom Nikotin gereinigt. Der ganze Stress sei viel schlimmer für ein Kind.
Diese Aussage kam natürlich erst, nachdem ich bei ihr Zigaretten gefunden hatte.
Sie meinte zwar, dass sie nur alle paar Tage eine paffen würde, aber den Wahrheitsgehalt kann ich halt nicht überprüfen. Hinzu kam die Aussage, dass sie nach der Geburt des Kindes wieder richtig rauchen würde, da sie sonst wieder arge Figurprobleme bekäme.
Für das Wohl des Kindes natürlich dann auf dem Balkon.
Mir ist nach diesen Aussagen der Kragen geplatzt und es ist zu einem sehr heftigen Streit gekommen. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich eigentlich kein Kind wollte, nicht weil ich keine Kinder mag, sondern aus dem Grund, dass ich denke, dass man einem Kind die bestmöglichen Bedingungen schaffen sollte. Diese sind zurzeit einfach nicht gegeben.
Da an der Situation Kind aber nichts zu ändern ist, bin ich fleißig, optimale Voraussetzungen zu schaffen. Optimal werden diese Voraussetzungen nie werden, da wir beide halt alles andere als perfekt sind. Vielleicht habe ich auch zu hohe Maßstäbe an die Rolle gute Eltern.
Auf jeden Fall weiß ich, dass ich mit ihrer jetzigen Einstellung zum Thema Rauchen nicht zurechtkomme und ich für mich schon arge Konsequenzen gezogen habe.
Es wäre schön, mal von anderen was zu diesem Themenkomplex zu hören.
Gruß Marc