Hallo zusammen!
Ich lese hier schon seit einiger Zeit im Forum mit, habe mich jetzt aber extra angemeldet, weil ich auch einmal eine Frage habe ich hoffe, dass ich hier richtig bin und vielleicht einige Antworten ergeben aaaalso:
Es geht wie man sich denken kann ums Kinderkriegen. Ich bin Mitte 20 und schon seit mehreren Jahren mit meinem Freund zusammen. Über Hochzeit und Kinder wurde da natürlich auch schon geredet und das letztere ist mein Problem. Mein Freund, so habe ich den Eindruck, möchte sehr gern Kinder haben. Ich liebe Kinder, könnte mir aber durchaus auch ein Leben ohne Kinder vorstellen.
Mein großes Problem ist nun aber: ICH KANN ES MIR ABSOLUT NICHT VORSTELLEN, EINE SCHWANGERSCHAFT UND EINE GEBURT DURCHZUMACHEN.
Die Schwangerschaft an sich wäre vielleicht noch gar nicht so das große Problem; morgendliche Übelkeit, Gewichtszunahme, Schwangerschaftsstreifen ok, nervt, aber geht ja wieder vorbei bzw. stört nicht so sehr. ABER: DIE GEBURT. Für mich eine absolute Horrorvorstellung. Weder Spontangeburt noch Wunschkaiserschnitt kommen für mich infrage. Meine Gründe hierzu sind nicht Schmerzen o.ä., es gibt schließlich Medikamente und irgendwie wirds auszuhalten sein, es geht ja vorüber. Nein, wovor ich absoluten Horror habe, sind die Folgeschäden, die auftreten können, und evtl nicht mehr weggehen: Dammrisse, Dammschnitte, Scheidenrisse, Risse in Schamlippen oder Klitoris, Zangen- oder Saugglockengeburten (wodurch das Risiko für Dammrisse und Inkontinenz deutlich steigt), langer Heilungsprozess von Rissen/Schnitten (Schmerzen beim Sitzen usw., mögliche Infektionen), Schwächung des Beckenbodens, Gefahr der Harn- oder Stuhl-Inkontinenz, ausgeleierte Scheide (sorry, wenn ichs so ausdrücke), Schmerzen beim Sex bzw. keine Freude mehr am Sex, Senkungen von Gebärmutter, Blase oder Enddarm usw., von den weiteren Risiken eines WKS ganz zu schweigen.
Natürlich ist die erste Reaktion hierauf, das MUSS ja gar nicht alles eintreten, und es wird höchstwahrscheinlich auch nicht (alles) eintreten. Aber was wenn doch? NIEMAND kann mir eine Garantie darauf geben, dass ich nach einer Geburt nicht vielleicht doch Schmerzen beim Sex habe. Oder Probleme mit der Kontinenz. Oder Wundheilungsstörungen einer Dammnaht oder auch Bauchnaht bei WKS. Oder, oder, oder
Um es drastisch auszudrücken: Für mich als Frau ähnelt die Tatsache, ein Kind zu bekommen, einer Art Pakt mit dem Teufel, so wie man sich das bildlich vorstellt, der Teufel hält einen Vertrag in der Hand, darauf steht, du bekommst ein Kind, dafür nimmst du alle diesen Risiken in Kauf, wenn du einverstanden bist, unterschreibe hier. Bei jeder anderen OP muss man im Krankenhaus ja auch eine Einverständniserklärung unterzeichnen. Und auch wenn ich generell Kinder mag: "Ich kann nicht unterschreiben".
Ich habe schon sehr sehr lange über all das nachgedacht, und ich komme zu keinem Ergebnis. Weder Spontangeburt, noch WKS scheinen mir für mich möglich zu sein. Dadurch werde ich natürlich auch nie zu einem eigenen Kind kommen. Ich denke mir oft, wenn ich ein Mann wäre, würde ich gern Kinder haben. Aber als Frau nein.
Als ich dann mal ein bisschen gegoogelt habe, bin ich auf den Begriff Tokophobie gestoßen, die krankhafte Angst vor Schwangerschaft und Geburt. Ist wohl noch ein recht neues Krankheitsbild, wurde erst vor einigen Jahren erstmals beschrieben. Allerdings glaube ich nicht, dass ich daran leide, denn meine Angst erscheint mir nicht krankhaft, sondern sehr real die Geburtsverletzungen sind schließlich möglich! Andererseits, wenn es wirklich eine Phobie ist, dann werde ich ja wohl kaum die einzige sein, der es so geht, oder?
Meine Frage ist jetzt, kann das jemand nachvollziehen? Gibts noch jemanden, der schon mal Gedanken in diese Richtung hatte? Oder bin ich wirklich die einzige? Bin ich verrückt?
Vielen Dank fürs Durchlesen, und für evtl. Kommentare!
LG, raspberrygirl