Hallo heido
mh...ich war auch anfang 35 als ich schwanger wurde ( stehe jetzt kurz vor entbindung und werde im mai 36 ).
meine frauenärztin hat mich nicht weiter wuschig gemacht, aber ich erinnere mich noch genau, dass der arzt bei der feindiagnostik mir ins gewissen redete: ja, 35...risikoschwangerschaft...fruchtwasseruntersuch-ung...die trägt die kasse sogar automatisch etc.
ich war auch ganz schön durch den wind und hin-und hergerissen. klar, einesteils dachte ich: wenn du die untersuchung machst und es ist ok, dann gehst du sicher beruhigter durch die schwangerschaft.
auf der anderen seite aber das risiko einer fehlgeburt ( ich hatte vor 3 jahren eine missed abortion und weiß, dass ich dieses verlorene kind nie vergessen werde )und das wichtigste: was wäre, wenn ein defekt festgestellt wird?
nun gibt es ja allerhand gendefekte, aber bei schwangeren über 30 spricht man ja vor allem vom risiko des auftretens einer trisomie 21, welches mit jedem jahr ansteigt. so, was also, wenn mein kind diese behinderung hätte? einfach wegmachen? wenn ich diese kinder sehe, dann krümmt sich bei mir das herz zusammen, wenn ich daran denke, dass man so einem kind auf grund der möglichkeiten der modernen frühdiagnostik das recht auf ein leben nimmt, denn sie sind sehr liebebedürftig und umgängig.
klar, die frage ist für mich immer die gesellschaft: wie wird so ein kind integriert, was wird aus ihm, wenn die eltern mal nicht mehr da sind etc.
mein freund sagte, er könne sich auch vorstellen, mit einem behinderten kind fußball zu spielen ( er ist 7 jahre jünger als ich und hat schon einen sohn ). das hat mich sehr gerührt. wir haben es dann bei feindiagnostik, nackenfaltenmessung etc belassen.
ich habe viel mit einer kollegin gesprochen, die bei ihrem 3. kind 36 war und welcher der arzt auch 'ins gewissen' redete, sie solle eine fruchtwasseruntersuchung machen. sie und ihr mann haben sich dagegen ausgesprochen und letztendlich hat sie einen süßen sohn bekommen, der dieses jahr eingeschult wurde.
etliche meiner freundinnen, die mein alter bzw sogar älter sind, haben letztes jahr gesunde kinder entbunden und die haben nicht mal die nackenfaltenmessung, feindiagnostik etc. in anspruch genommen.
weißt du, ich kenne viele, deren eltern über 35 waren und die gesund und proper zur welt gekommen sind.merkwürdiger weise kenne ich wiederum etliche junge mütter, die kinder mit behinderungen bekommen haben ( auch trisomie 21 ).
ich denke, es ist schon toll, welche pränatalen diagnostikmöglichkeiten es gibt. aber ich fands schlimm, wie manche ärzte einem angst machen und man sich wie beim babydesigner vorkommt...ist ja schön, dass man behinderungen feststellen kann, aber wie gehts dann weiter? sagt man sich so einfach: weg damit, auf ein neues? und wie sicher ist so eine diagnostik überhaupt?
und wenn wir schon mal beim ausschließen sämtlicher genetischer risiken sind: was ist mit den risiken, denen das kind und man selbst bei der geburt ausgesetzt ist?
nun, alter hin, alter her...ich denke, meine frauenärztin hat da schon weise worte gesprochen: jeder, der schwanger wird, sollte sich darüber im klaren sein, dass es IMMER risiken geben kann ( aber sicher auch nicht muss ).
an jedem selbst zu entscheiden, wie er damit umgeht.
alles gute für dich und dein kleines.
lieber gruß
annana