Am 9.11.2011 hatte ich morgens um 7:30 Uhr den Termin im KH zur Einleitung der Geburt, da die 42.SSW begonnen hatte und die Fruchtwassermenge zu gering war. In der Nacht zuvor wachte ich gegen 3 Uhr auf und hatte regelmäßige Wehen alle 10 bis 15 Minuten. Ich dachte schon: Super, jetzt gehts doch von alleine los! und schlief eigentlich die ganze Nacht kaum, weil ich immer wieder auf die Uhr sah, in welchen Abständen die Wehen kommen. Kurz und gut: Es ging doch nicht los, aber vielleicht war es auch förderlich für den weiteren Geburtsverlauf.
Das erste CTG im KH und die erste Untersuchung ergab, dass alles im grünen Bereich ist und der Muttermund 1,5 cm geöffnet. Um 9 Uhr bekam ich die erste Cytotek-Tablette (bzw. ein Viertel davon), dann hieß es spazieren bis zum Abwinken. Will gar nicht wissen, wie viele Kilometer ich an diesem Tag gegangen bin wie eine Maschine mit einem einzigen Ziel vor Augen: Die Geburt auslösen! Auf dem CTG um 11 Uhr kamen die Wehen immernoch im 10-Minuten-Abstand. Also gab es um 13 Uhr die zweite Tablette. Auf dem CTG kamen die Wehen nun alle 8 Minuten. Glücklicherweise hatte mein Mann sich kurzfristig dazu entschlossen, den Tag doch frei zu nehmen und bei mir zu bleiben. So musste ich nicht alleine spazieren und fühlte mich insgesamt sicherer.
Auch das CTG um 15:30 Uhr ergab keine neuen Erkenntnisse, so dass ich um 17 Uhr die dritte Tablette nahm. Um 18 Uhr konnte ich dann unter ziemlich heftigen Wehen noch das Abendessen zu mir nehmen, dann ging es in den Kreißsaal (der Muttermund war etwa 2 cm geöffnet).
Dort lag ich von 19 bis 20 Uhr in der Wanne, was zunächst sehr entspannend war, gegen Ende die Wehen aber immer stärker werden ließ.
Da die Schmerzen unerträglich wurden und auch Schmerzzäpfchen nicht halfen, habe ich mir um 23 Uhr eine PDA legen lassen. In dem Moment, in dem der Zugang im Rücken gelegt wurde, platzte meine Fruchtblase. Es folgte dank PDA eine Zeit mit relativ wenigen Schmerzen. Irgendwann sackten die Herztöne des Babys ab kein Wunder, ich lag ja ewig auf dem Rücken. Mir wurde über den Zugang ein Mittel verabreicht, dann ging es zum Glück wieder aufwärts.
Dann spürte ich einen Druck nach unten begleitet von starken Schmerzen. Die Hebamme untersuchte mich Muttermund 5 cm geöffnet. Sie ging wieder und meinte, eine halbe Stunde würde es schon noch dauern. Wenige Minuten später konnte ich das Pressen kaum noch unterdrücken. Mein Mann holte die Hebamme, welche überrascht feststellte, dass der Muttermund vollständig geöffnet ist und schnell nach dem Arzt telefonierte.
Ich weiß nicht mehr, wie viele Presswehen es waren irgendwann durfte ich das Köpfchen zwischen meinen Beinen ertasten. Was für ein Gefühl! Kurz darauf war sie dann da unser kleines Bündel, das seitdem unser Leben komplett bestimmt. Unsere kleine Tochter wurde am 10.11.2011 um 2:31 Uhr geboren, war 55 cm groß und wog stolze 4450 g. Ihr Kopfumfang war 38 cm.
Mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden (er meinte, es hätte sich wie ein Gartenschlauch angefühlt ) und unsere Kleine wurde mir auf die Brust gelegt, während mein Dammriss genäht wurde. Davon bekam ich jedoch kaum etwas mit, weil ich so fasziniert von der Kleinen war. :AMOUR:
Ich kann es immernoch nicht fassen, dass dieses Wesen in mir drin war und es kommt mir vor, als wäre sie schon immer bei uns gewesen.