Hallo Moni, ich wünsche dir soviel Kraft!
Liebe Moniich fühl mit dir, ich hatte letztes Jahr auch eine Fehlgeburt (missed abortion). Schrecklich...
Nach 2 "einwandfreien" Schwangerschaften, plante wir unser 3. und letztes Kind und die Befruchtung passte genau zur Hochzeit. Alles klappte wie bei den ersten beiden Mal super.
Erste Untersuchung - jaa, schwanger, juhu, überglücklich!
2. US in der 11. Woche (wir wollten es nach dieser US unseren Eltern sagen) - Mein Gyn-arzt fragte mich erst ob alles in Ordnung sei, ich sagte: "die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden, aber ansonsten gut."
Beim Ultraschall dann wurde sein Blick auf einmal finster, er fragte ob wirklich alles mit mir in Ordnung sei. Da bekam ich Angst, und fragte was los sei.
Er sagte, daß das Baby nicht mehr gewachsen ist und das kleine Herzchen nicht mehr schlägt.
Mir wurde eiskalt und heiß und alles mögliche überkam mich. Ich fragte ihn, ob das wirklich stimme?
Er zeigte mir den Bildschirm und es war keine Regung mehr zu sehen.
Ich war am Boden zerstört.
Ich bekam 1 Tag später einen Termin im KH zum Ausschaben.
Über psychische und physische Gefühle brauche ich wohl nicht zu sprechen.
Auf jeden Fall war ich dann im KH, bekamm Zäpfchen und Infusionen und wartete auf meine AS. Es war alles so egal, wahrscheinlich haben die was in meine Infusion getan.
Kurz bevor ich drankam mußte ich nochmal auf die Toilette. Da passierte das schrecklichste, das ich bis jetzt erlebt habe.
Ich saß auf dem Klo und plötzlich fühlte ich etwas aus mir rausrutschen, ahh, es war das Baby (Blut und ein kleiner Klumpen Fleisch, aber es war zu erkennen, plumpsten hinein)
In diesem Moment war ich nicht mehr ich selbst, ich handelte nur noch aus Mutterinstinkt.
Ich nahm das kleine Ding aus dem WC, legte es vorsichtig auf eine Binde und deckte es zu. Ich war völlig gefühllos, ich tat es nur.
Dann ging ich zurück zu meinem Bett, jetzt realisierte ich was passiert war. Ich begann zu heulen, bekam eine Atemnot, ich wußte nur noch, daß die Schwester kam, mich festhielt und mir eine Spritze gab, dann war nix mehr.
Als ich aufwachte, war alles vorbei. Und mir war wieder alles egal. Aber in meinem Innersten war ich abgrundtief traurig. Warum ich?
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Heute genau ein Jahr später bin ich wieder schwanger. Meine Ängste stecken immer noch in mir, es könnte wieder passieren. Aber es gibt die Hoffnung, daß es doch klappt.
Und die soll man nie nie nie aufgeben.
Ich bin in der 5. Woche, war noch nicht beim Arzt, Angst;
werde aber demnächst hingehen.
Und der Tag an dem die 11. Woche kommt, wird glaub ich der schlimmste, aber wenn wir den überstehen, dann wird es hoffentlich besser.
Ich wünsche es uns!
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Ach ja, Abortus gibt es laut Auskunft einer uralten Krankenschwester in unserem KH sehr oft in dieser Zeit, aber die Möglichkeit, danach immer noch eine normale Schwangerschaft zu haben ist groß!
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Noch was, meine beste Freundin hat es "noch viel schlimmer getroffen". Nach 2 Fehlgeburten in den Anfängen der Schwangerschaft, gebar sie in der 3. SW einen kerngesunden Sohn, ein ganz süsser. Bei der 4. Schwangerschaft verlief alles ganz normal bis zur Geburt.
Sie brachte einen kleinen Sohn zur Welt. Er starb unverhofft am selben Tag....
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Ich denke jeder natürliche Abortus unseres Körpers hat seinen Sinn, es wird so sein sollen, vielleicht wg. späterer Lebensunfähigkeit oder Missbildungen.
Jeder Abortus, jede Situation ist schrecklich für sich;
sie fordert sehr viel Kraft von uns, man wird reifer, man denkt anders, man wird zufriedener mit dem was man hat, mit seiner Gesundheit, mit seinen vielleicht bereits bekommenen gesunden Kindern, die im Garten spielen....aber man denkt sich immer wieder: es wär noch eins da.....
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Ich wünsche euch allen die diesen Bericht lesen, die in einer solchen Lage auch mal waren, einfach Kraft, Hoffnung, Liebe und einen Partner der zu einemhält in jeder Situation.
...Schnüff. mir kommen die Tränen...
lg. Anetts