Für Maya Juna
Es kommt mir vor wie gestern, als die Entscheidung fiel, dass ich die Pille absetze, dein Papa und Ich waren uns einig wir wollten dich.
und es kommt mir vor wie gestern, als ich zwar einem negativen Test in den Händen hielt und wegen eines Röntgen Termins wegen einer geplanten Schulter OP, einen Termin beim Frauenarzt machte um auch wirklich sicher zu gehen, das sich keiner in meinem Bauch befindet.
Ich weiß noch genau, wie mir das Herz schlug, und mein Lächeln war auch nicht auszuschalten, als ich zum ersten Mal diese Bohne auf dem Monitor sah, in deren Mitte tatsächlich ein Herzchen schlug.
Überglücklich und voller Freude fuhr ich in die Innenstadt ins Schuhgeschäft um für dich und als Zeichen für deinen Papa ein paar Baby Schühchen zu kaufen.
Zu Hause dann wartete ich sehnsüchtig darauf das dein Papa von der Arbeit kam, als er dann zu Hause war und wir zusammen auf der Couch kuschelten, sagte ich ihm er solle die Augen zu machen und dann stellte ich ihm diese süßen Schüchen auf den Bauch, und er machte die Augen auf und war überglücklich und wir haben diesen besonderen Tag zusammen genossen.
Und ich weiß noch genau, wie sehr ich es verflucht habe, dass die Termine nur alle 4 Wochen waren und wieder hieß es: HIBBELN hibbeln auf den nächsten Termin, hibbeln dass die 12 Wochen vergehen. Um es jedem zu erzählen, das Du unterwegs bist.
Es kommt mir vor wie gestern als ich mir so sehr gewünscht habe nicht nur schwanger zu sein, sondern auch so auszusehen und noch viel wichtiger: die ersten Tritte zu spüren. Und dann als es soweit war, war ich so aufgeregt, dass ich es fast vergessen hatte es zu genießen.
Und als nie richtig feststand was du vom Geschlecht her warst, da du dich immer versteckt hast oder was davor geschoben hast, das wir nicht gucken konnten, waren wir voller Vorfreude und nun warst du nicht mehr nur unser Krümelchen, sondern nun warst du unsere Murmel!
Die Tritte wurden immer deutlicher und der Bauch immer runder. Die erste aufregende Zeit war vorbei und das schwanger sein wurde allmählich normal und immer anstrengender.
Ich genoss jeden Tritt, jede Bewegung und hatte dennoch einerseits das Gefühl die Zeit rast und andererseits natürlich das Verlangen dich endlich in den Arm nehmen zu können.
Das Thema Geburt rückte immer näher und doch war es noch so fern. Der Bauch wurde immer dicker und ich unbeweglicher und trotzdem hab ich es genossen.
Ich weiß noch wie mich Fragen plagten wie: wie siehst du wohl aus? Hast du Haare? Wie wird die Geburt sehr lang oder kurz? beginnt sie mit einem Blasensprung? klappt das mit der spontanen Geburt? und vor allem was werden das für schmerzen sein, wie werde ich damit wohl klarkommen? Fragen über Fragen. Da halfen leider auch die vielen tollen geburtsberichte nicht weiter.
Es kommt mir vor wie gestern, als das hibbeln wieder losging. Das hibbeln auf den ET, auf die Geburt. Kommst du eher, oder übertrage ich. Dieses Warten zum Schluss hat sich für mich so in die Länge gezogen. Und obwohl es immer anstrengender wurde genoss ich weiterhin jede Bewegung von dir.
Tag für Tag verging und jedes ziehen und stechen wurde sofort hinterfragt: und gehts los? Und auch als die Geburt nach einem Wehenbelastungstest, eingeleitet wurde am Samstag den 5.11.11 um 11:00 dachten wir, nun dauert es nicht mehr lang und wir haben dich im Arm. Doch Pustekuchen, wir hatten die Rechnung ohne dich gemacht, nach 3 Tagen Einleitung, wurden wir dann am Montag wieder nach Hause geschickt. Und die Enttäuschung meinerseits war Riiiiesen groß ich wollte dich doch endlich im Arm halten dich küssen und knuddeln und nie wieder hergeben.
Dann haben dein Papa und Ich die letzten Tage mit dir im Bauch doch noch genossen, wir waren lecker Essen und sind ins Kino gegangen, Real Steel haben wir geguckt, und irgendwie passte der Film zu dir. Den Roundhousekick hast du perfekt beherrscht. Wir haben viel gekuschelt und uns entspannt und lange geschlafen.
Dann am 10.11.11 gegen 22:10 hatte ich den Blasensprung, wir wollten grad zu Bett und dein Papa guckte noch Film und hatte erst gar keine Zeit, als ich im mitteilen wollte das du dich wohl langsam auf den Weg machst. Kriegte ich nur ein zzischt, ich möchte noch das Ende vom Film sehen. Dann fragte ich ihn ein 2 mal, bist du sicher das das ich ruhig sein soll. Und dann machte es klick bei ihm und wir haben uns dann mit Sack und Pack auf den Weg ins Krankenhaus gemacht.
Wir kamen ins wehen Zimmer und warteten auf die Hebamme (23 Uhr), nach einen kurzen Gespräch mit dem Doc (0 Uhr, Mumu verstrichen), ruhten wir uns erst mal noch aus, dein Papa schlief noch etwas, ich war viel zu aufgeregt und voller Vorfreude auf dich. Die Wehen wurden immer stärker und ich klingelte nach einer Krankenschwester (2.30 Uhr, Mumu 2 cm). Ich entschied mich für ein Bad und es war wirklich sehr entspannend, dein Papa hat sich rührend um uns gekümmert und mir den Rücken massiert. Nach einer Weile wurde es mir zu warm in der Wanne, ich schwitze und das gefiel mir nicht. (4.30 Uhr, Mumu 3-4 cm) Wir gingen in den Kreissaal und mir wurde schlecht und ich musste Spucken, ich machte die Übungen die wir im GVK Kurs gelernt hatten und die halfen sehr, doch die schmerzen wurden unerträglich und ich bat um eine PDA. Die bekam ich prompt und die wirkte auch sehr gut und ich entspannte mich und konnte sogar noch 1-2 Std. schlafen.(7 Uhr, Mumu 4-5 cm) Hebammen wechsel und wir wurden sanft geweckt. Die Hebamme hatte schon nen Wehen tropf angeschlossen, damit die wehen wieder stärker wurden, die wurden von der PDA sehr gedämpft. Ich merkte die wehen wieder mehr und musste auch wieder spucken. (8.30 Uhr, Mumu 7-8 cm) Ich bekam nochmal PDA nachgespritzt, doch der katheter war verrutscht und die Betäubung wirkte nur einseitig, das war so ein komisches Gefühl, rechts betäubt und links normal. Naja half ja alles nichts, ich musste da jetzt durch. (10 Uhr, Mumu 10 cm)Ich Spuckte weiter, von diesem Moment an, war ich irgendwie in Trance. Und als der Pressdrang da war ging alles ganz schnell. Der Doc kam und machte schnipp schnapp, damit Du genug platzt hast. Als Du dann draußen warst, hattest du die Nabelschnur um den Hals und die Hebamme musste dich ja schnell abnabeln wegen meinem negativen Rhesusfaktor. Dein Papa hat unsere Verbindung gekappt und ich sah zum ersten Mal das du ein wunderschönes kleines Mädchen bist.
Dann hat dein Papa dich auf meine Brust gelegt. Und mein erster Gedanke war, WOW Du bist das schönste was ich je in meinem Leben gesehen hab, und ich hab fest umschlungen und ohne den Blick von dir zu wenden, jede Sekunde genossen. Und ein komisches Gefühl überkam mich. Jetzt war ich nicht mehr schwanger! Von jetzt auf gleich war das woran man sich doch gerade erst gewöhnt hatte, war nun schon wieder vorbei. Doch ich hielt dich endlich im Arm, diesen Moment, worauf ich solange sehnsüchtig gewartet hatte, war endlich eingetroffen und wir waren die stolzesten Eltern der Welt.
All die fragen die ich hatte waren nun beantwortet. Auch die Frage: wie siehst du wohl aus? Statt dessen sah ich dich an und hatte das Gefühl ich würde dich schon ewig kennen. Klar siehst du so aus, wie solltest du auch sonst aussehen.
Du hast dir ein ganz besonderes Geburtsdatum ausgesucht, den 11.11.2011 und um 10.45 hast du das Licht der Welt erblickt, mit einer Länge von 50 cm. und einem Fliegengewicht von 2.790 gr.
Und nun kamen neue Fragen, werde ich eine gute Mutter, werde ich mit dir zurecht kommen, wird das mit dem stillen klappen, wird es sonst Probleme geben?
Mittlerweile bist du schon 3 Wochen alt und ich beantworte alle Fragen mit JA. In deinen Augen werde ich die tollste Mama sein und natürlich kommen wir miteinander klar. Das Stillen klappt und natürlich wird es immer wieder Probleme geben und Zweifel. Thats Life!
Nun aber ist es meine Aufgabe dir ein schönes glückliches Leben zu schenken und was soll ich sagen: ICH HABE DIE HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN!
Und in ein paar Jahren werde ich sagen: wo ist nur die Zeit geblieben
Deine Mama