Nun, da will ich Dir/euch nichts vormachen: Das Ref ist übel. Richtig übel. Und mit dem Studium absolut nicht vergleichbar vom Arbeitsaufwand her.
Für Nichtlehrer ist oft nicht nachvollziehbar, welcher Druck dahintersteckt - und warum eben manchmal ein Unterrichtsentwurf oder ein Arbeitsblatt oder ein Tafelbild bis vier Uhr morgens optimiert werden muss. Viele Lehrer-Nichtlehrer-Beziehungen gehen daran kaputt, was ich euch natürlich nicht wünsche! (Mein Freund und ich sind beide Lehrer und für uns war klar, dass wir erst nach dem Ref und mit zwei sicheren Planstellen mit der Familienplanung beginnen. Wir sind jetzt seit einem Jahr im Dienst und erwarten unser Baby im Juli.)
Grundsätzlich ist das Ref mit Kind möglich. Du schreibst ja, dass Du ihn entlasten möchtest, wo es geht. Auch kann er im Ref Elternzeit nehmen oder, falls es nicht anders geht, das Ref in Teilzeit absolvieren - dann dauert es aber entsprechend länger und die meisten Schulleiter sehen es wegen der geringen Stundenzahl nicht gerne.
Ich kenne einige Männer, die das Ref mit Kind auch in Vollzeit durchgezogen haben. Voraussetzung ist dann aber wirklich die bedingungslose Unterstützung der Partnerin. In allen Fällen blieb die über die gesamte Zeit zuhause. Es ist verdammt viel Arbeit - ihr könnt ja auch beide noch nicht einschätzen, wie der Alltag mit Kind laufen wird. Seid euch im Klaren, dass 18 Monate unter so einem Stress verdammt lang werden können.
Dennoch: Wenn ihr sicher seid, dann lasst eure Herzen entscheiden und fangt an zu üben. Wenn ihr das als Paar leisten könnt, dann macht es. Wenn Du bereit bist, erstmal zuhause zu bleiben und manche Nacht alleine mit Baby zu verbringen, weil er durcharbeiten muss, und wenn er bereit ist, im Notfall auf Teilzeit zu reduzieren, dann macht es. Sonst fangt ihr in zwei, drei Jahren an, braucht vielleicht länger und ärgert euch dann tierisch, dass ihr es nicht früher versucht habt.