Hallo Ihr Lieben,
nun haben auch wir beide es auch geschafft! Bei 40+3 konnten wir einfach nicht mehr und da ich zu viel Fruchtwasser hatte, sahen die Ärzte einen Wehenbelastungstest mit Einleitung als sinnvoll an. Ich kam also montags in die KLinik, wurde stationär aufgenommen und bekam gegen Nachmittag den Test. Der war gar nicht schlimm,keine Schmerzen. Allerdings platzte auf einmal die Fruchtblase - wie sich hinterher rausstellte, war es aber nur ein Riss, kein Komplett-Sprung. Dann waren die Hebammen gespannt, ob Wehen einsetzen. Dem war nicht so, ich kam auf Station. Nachts bekam ich aber Wehen, nicht so starke, fühlte sich an wie Mens-Schmerzen. Trotzdem ließ ich mich in den Kreißsaal bringen. Sie gaben mir eine Buscopan-Infusion und beobachteten den Fortgang. Es tat sich erstmal nix und sie schickten mich hoch auf Station zum duschen und frühstücken. Ich frühstückte in aller Ruhe und ging dann wieder in den Kreißsaal. Mittlerweile war es zehn Uhr und die Hebi meinte "Jetzt wird eingeleitet". Ich kam also an den Tropf und merkte, wie die Wehen stärker wurden. Ich rief gegen halb zwölf meinen Freund an, weil es allmählich unangenehm wurde, obwohl die Hebi meinte, dass das noch dauern würde, bis das Kind käme. Um zwölf war er da und dann gings auch schon los. Sie hatten keine Zeit mehr, mich in den "richtigen" Kreißsaal zu bringen - war in so nem Behelfs-Kreißsaal. Für die PDA, die ich eigentlich wollte, war es schon zu spät. Der MuMu ging von 1 cm auf 9cm in einer Stunde! Ich musste noch mal auf Toilette, in dem Raum machte es "platsch". Ich stand in Riesen-Pfützen. Seitdem weiß ich nun, wie sich ein richtiger Blasensprung anfühlt :FOU: Dann bekam ich auch schon die Presswehen. Sowas hab ich noch nie gefühlt. Die Hebi gab mir Atmungs- und Presskommandos, die zu befolgen ich ganz schön schwer fand. Zudem schlief ich zwischen den Presswehen immer fast ein, weil die Buscopan-Infusion nachwirkte. Nur leider nahm sie mir nicht die Schmerzen. Das muss ich leider sagen: es tat SCHEISSE weh. Alles andere wäre gelogen. Aber nach 50 Minuten war der Spuk vorbei, auch wenn es mir länger vorkam. Ich fand es schon schade, dass alles anders lief, als ich wollte - ohne Betäubung, ohne Bad, ohne Geburtsposition, die ich mir wählen konnte (sie legten mich einfach auf die Seite und schulterten ein Bein auf so ein Teil, wie es der Gynäkologe benutzt). Da ich leider ein paar Risse im Genitalbereich hatte, die genäht werden mussten, legte mir auch keiner das Kind direkt an, stillen klappte aber später trotzdem. Naja, ich war froh, dass ich meinen Freund rechtzeitig angerufen hatte und nicht aufs Personal gehört hatte. Er hätte sonst die Geburt verpasst.
Also, Mädels, ich hoffe, ich hab euch keine Angst gemacht. Will euch nur sagen: notfalls klappt's auch so, ohne Betäubung und dass, obwohl ich das totale Pienzchen normal bin. Und ich hab immer über den Spruch gelacht: "Die Schmerzen vergißt du wieder". Als ich meine kleine Louisa im Arm hielt, war alles vergessen!!!
Estrella und Louisa, jetzt 7 Tage jung