Mein Freund (29) und ich (28) sind über vier Jahre zusammen. Bereits zu Beginn der Beziehung kam das Thema Kinder auf. Ich freute mich, dass wir in dieser Sache so gut übereinstimmten. Wir wollen beide Kinder, am besten noch vor 30. Zu dieser Zeit was das natürlich noch weit weg. Mit 24 hätte ich noch nicht schwanger werden wollen, aber es war für mich sehr beruhigend zu wissen, dass wir bei dieser wichtigen Sache einer Meinung sind.
So die Zeit verging und seit ca. zwei Jahren spüre ich einen Kinderwunsch, der immer stärker wird. Natürlich habe ich das Thema vorsichtig angesprochen, da kam nur "ja, aber noch nicht jetzt". Das war irgendwann letztes Jahr. Gut, konnte ich mit leben. Im letzten Jahr habe ich aus verschiedenen Gründen meine Pille abgesetzt und das auch meinem Freund gesagt. Anfangs war er Kondomen gegenüber skeptisch, aber wir waren uns einig - wir verhüten weiter, aber wenn was passiert, dann ist es eben so. Vor ca. einem Dreivierteljahr hatten wir ein intensiveres Gespräch darüber, weil er alles direkt abblockte, wenn ich drüber reden wollte. In dem Gespräch sagte er, dass er sehr gerne Kinder möchte, aber er gerne noch etwas warten würde. Das war okay für mich. Er machte den Vorschlag, noch ca. ein halbes Jahr zu warten und im Sommer zu beginnen. Damit waren die Diskussionen erst mal beendet - ich war glücklich, eine klare Aussage zu haben und konnte die Zeit bis dahin auch noch genießen. Am wichtigsten war mir, ihn zu nichts zu zwingen, was ja auch sinnlos wäre und keinen Druck aufzubauen. Hin und wieder machte er auch Bemerkungen wie "na wir haben ja einen Plan", "es geht ja bald los" etc. Der Juni (= Mitte des Jahres = Sommer = Deadline) kam und irgendwann beim sex packte er wieder das Kondom aus. Wir haben also wieder darüber geredet. Er hätte noch etwas Angst. Ich sagte, wir können ja die Packung aufbrauchen und dann gehts los. Ja sagte er, wäre super.
Nun hatten wir gestern das erste mal ohne Kondome Sex, der übrigens von ihm ausging. Ich merkte schon, dass er etwas nervös war. Na ja, was soll ich sagen, es kam nicht zum Äußersten und ich war enttäuscht. Wieder sprachen wir über alles... er konnte mir keine Gründe nennen, wieso oder weshalb. Er fühlt sich dabei nicht richtig wohl und es wird plötzlich alles so real... hat auf der anderen Seite Angst, mich zu enttäuschen, wenn wir es wieder verschieben.
So. Und nun habe ich keine Ahnung was ich tun soll. Hat er einfach nur Angst, weil sich so viel ändert? Ist das normal? Wir wohnen seit fast vier Jahren zusammen, haben zwei Katzen zusammen und unbefristete sehr gut bezahlte Jobs. Finanziell ist alles sicher, auch wenn ich erstmal weniger verdiene.
Wie kann ich das Gespräch suchen und welche Argumente kann ich noch liefern, ohne Druck aufzubauen? Er muss sich bei der Entscheidung genauso sicher sein und wohlfühlen wie ich. Andererseits ist er ein Mensch, der gerne Dinge aufschiebt, sehr auf Sicherheit bedacht ist und vor Veränderungen Angst hat. Hat jemand Erfahrungen oder Tipps?
danke fürs Lesen :-)