Ich habe dasselbe Problem und ich brauche Hilfe damit umzugehen
Ich bin verzweifelt. Meine Freundin lässt heute oder am Montag unser gemeinsames Kind abtreiben! Sie ist ab heute in der 10 SSW eher 11.und seit 5 Wochen wissen wir von der Schwangerschaft. Sie hat das rauchen sofort eingestellt und die letzen 3 Wochen mit mir gemeinsam einen Bezug aufgebaut und von der Zukunft mit dem Kind gesprochen.
Letze Woche fuhr sie zu ihrer Familie die 320 km von meinem Heimatort von mir entfernt lebt. Meine Freundin, die 23 Jahre alt und studiert seit 2 Jahren hier in meiner Stadt. Sie hat keine Mutter mehr da jene vor 5 Jahren an Brustkrebs gestorben ist worunter sie sehr leidet. Hat also nur noch einen Vater mit 68 Jahren, dessen Schwester mit 88 Jahren und einen Bruder von 32 und ein paar Verwandte.
Der Vater ist ein bekannter Regiseur in Köln und die Familie im Gegensatz zu mir sehr wohlhabend. Ich bin 44 und habe schon 2 Kinder von 14 und 13 Jahren. Meine Freundin und die Beiden verstehen sich mehr als gut und wir wollten im Grunde gestern in einen einwöchigen Urlaub mit den Kindern fahren was wir schon ein paar mal machten und immer sehr schön war.
Mit anderen Worten, meine Freundin, die allerdings (noch) nicht bei mir leben möchte in meinem Haus mit uns, da sie sich noch nicht bereit dazu fühlen würde, voll intergriert in meine Familie und in den großteil meines Freundeskreises. Ihr Vater war von anfang an gegen mich aufgrund meiner Lebensituation. Von Frau getrennt, 2 Kinder, etc....
Unser Altersunterschied war noch nie ein Problem für uns und wenn, dann eher für mich da mein Interesse eher auf gleichaltrigen Frauen liegt. Wir haben uns aber im April 2008 inneinader verliebt und 6 Monate später ist sie aus freien Zügen in meine Stadt gezogen, aus ihrem Elternhaus raus um auch hier zu studieren, obwohl in Köln ein weitaus besseres Angebot wäre als hier. Nur mal am Rande.
Unsere Beziehung war nie sehr einfach weil sie mein Vertrauen durch dümmliche Lügereien öfter auf die Probe gestellt hat. Seit einem Jahr allerdings hat sich unsere Beziehung sehr gefestigt und ist sehr innig geworden. Vor einem halben Jahr hat sie eine Pillenpause eigelegt, weil sie jene schon 6 Jahre nehmen würde.
Wir haben immer die ersten 14 Tage in ihrem Zyklus unverhütet miteinander geschlafen. Sie meinte, das sei ok so und ich dachte mir, ok, wenns passiert, dann passiert es. Ich hatte das Gefühl, dass sie es darauf angelegt hat, denn eine Frau muss meines erachtens Wissen, wann ihre fruchtbaren/unfruchtbaren Tage in etwa sind, wenn sie schon unverhütet Verkehr haben möchte!
Nachdem dann im Mai ihre Tage ausgeblieben sind habe ich von mir aus, genau 12 Tage später einen Test gekauft der Positiv war. Sie allerdings wollte noch eine Woche warten und war sogar leicht angepisst (sorry) weil ich den Test ohne ihr Wissen gekauft hatte. Sie meine nur, sie wollte das verdrängen und hat auf ihre Tage gehofft.
Einen Tag später, (also vor 3. 5 Wochen) machte ich ihr einen Termin beim Frauenarzt, der dann die Schwangerschaft bestätigte. Sie war schon in der 7. SSW und das Herzchen war schon zu sehen.
Das sind wie gesagt 3.5 Wochen her. Vor 1.5 Wochen fuhr sie dann zu ihrer Familie um jenen, da sie noch nichts davon wussten, diese Nachricht zu überbringen. Ab da nur noch Chaos!!!
2 Tage nachdem ihre Familie davon erfahren hat war sie nur noch am weinen und schreien am Telefon. Sie wäre fertig und wolle so nicht mehr weiterleben, da sie doch noch nicht für ein Kind bereit wäre und wir im Grunde sehr schlechte Zukunftsperspektiven auch laut ihrem Vater hätten.
Einen 22 Jahren älteren Mann, der 2 Kinder hat, ich bin Berufsbeamter und sie soll mal irgendwann seine Produktionsfirma in Köln übernehmen. Soviel dazu.
Heute vor einer Woche (2 Tage etwas später nach ihrem Seelentief) hat sie sich wieder beruhigt, nachdem sie von ihrer Tante, die fast wie ihre Mutter ist, bestärkt worden war zu dem Kind zu stehen und jene Tante meine Einstellung und Ansicht zu einer Abtreibung unterstützt. Sie klang sogar sehr erleichter, dass sie das Kind bekommen würde und sagte mir sogar was mich am meisten schmerzt, dass sie das Kind lieb haben tut.
Ich bin ein Abtreibungsgegner. Mein 2. Sohn hat die "Freie Trisomie 21" Downsyndrom und ich hätte niemals abtreiben lassen und diese Einstellung habe ich auch heute noch.
Sie rief mich an und sagte mir am Telefon, dass sie jetzt zu ihrem Vater geht um ihm zu sagen , dass sie das Kind möchte und auch dazu stehe, egal was komme! Das hat sie mir auch geschrieben. Sonntags bei einer Familienfeier erfuhr es dann ihre gesamte Familie und sie rief mich Sonntagnacht um 00.00 Uhr an mit ihren letzen Worten: ,, Schatz morgen habe ich ja den Frauenarzttermin hier bei uns (einem befreundeten Gynäkologen ihrer Familie, der auch ihre Mutter während ihrer Erkrankung behandelte), ich schicke dir dann morgen früh das Ultraschallbild und ich liebe dich sehr"!
Montags, also 9 Stunden später war sie dort und gegen 10.45 rief sie mich an und sagte mir ohne Freude, dass mit dem Kind alles in Ordnung sei und Arme und Beinchen wären zu sehen. Dann kam auf mein Handy das Ultraschallbild unseres Kindes mit dem Beitext: mach mit dem Bild was du wills! Ich bin fertig. Von da an habe ich mit ihr nicht mehr reden können da sie nur noch mit mir per email verkehrt hat! Ihr Vater rief mich an diesem Montagabend an, den ich zuvor nur einmal für 3 Stunden in den fast 3 Jahren seit wir zusammen sind kennengelernt habe, da er mich aus oben erwähnten Gründen ablehnt. Dies sagt er zwar so nicht aber durch sein Verhalten suggeriert er seiner Tochter das. Und mir natürlich auch, was mir aberegal ist und ich gebe ihm das auch zu verstehen.
Er bat mich ihm zu sagen, wie ich zu dem "CHAOS" stehen würde! Ich antwortete ihm:" DAs ist kein CHAOS sondern, das Kind, das ihre Tochter erwartet!
Ich stehe zu ihrer Tochter, liebe sie und ich stehe zu dem Kind, dass sie unter ihrem Herzen trägt. Zudem habe ich beim hiesigen Jugendamt für den 23 Juli, vor über 2 Wochen schon einen Termin zur vorgeburtlichen Vaterschaftsanerkennung
gemacht"!
Er war von da an nur noch ungehalten und ich müsse meine Freundin also seine Tochter zur Abtreibung (ohne dieses Wort zu benutzen) unterstützen, da sie am ende ihrer Kräfte sei und unsre Situation eh ein Chaos wäre. Ich hätte zudem aufpassen müssen, da ich der reifere von beiden sei, dass Verhütet wird. Er hat das ganze allerdings geschmackloser ausgesprochen.
Fakt ist jetzt, dass er mich gesternabend nochmal anrief um mir zu sagen, dass er im Auftrag seiner Tochter anruft,(ich habe sie im Hintergrund weinen hören) die unter ärztlicher Aufsicht stehen würde, um das mit mir und ihr zu beenden! Ich erfuhr nur beiläufig, dass der Abtreibungstermin wohl heute oder Montag sei. Viel Zeit ist ja nicht mehr.
Ich bin am Ende! Ich bin so verzweifelt um meine Freundin und über das, was sie dem Kind antun möchte. Es misst seit Montag, 2,5 cm SSL und Arme und Beinchen sind ebenso voll da.
Ich weine mir die Augen aus und sterbe fast vor Schmerz.
Bitte keine Kommentare wie: Selbstbestimmungsrecht der Frau und der Unterleib gehöre ihr, etc...!
Bei strafrechtlicher Indikation oder wenn das Leben der Mutter massiv gefährdet wäre kann ich damit unter Umständen leben!