Puh
M.E. hast du dich doch schon für das Kind entschieden :-)
Ich habe eine Tochter, die durch eine angeborene Erkrankung Einschränkungen in der Lebensqualität hat. Sie darf viele normale Lebensmittel nicht essen, muss 3x täglich Medizin nehmen und hat ansonsten eine eingeschränkte Palette von Spezial-Lebensmitteln. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei uns weitere Kinder diese Krankheit bekommen, liegt bei 25%. Und trotzdem haben wir uns für ein 2. Kind und jetzt auch für ein ungeplantes 3. Kind entscheiden. Unser 2. Kind ist gesund, meine Tochter liebt ihren Bruder über alles. Und weisst du, was sie jetzt zum 3. Kind gesagt hat? "Mama, wenn das Baby auch meine Krankheit hat, dann kann es ja meine Sachen mitessen." Für sie war das Thema damit erledigt.
Als Außenstehender sieht man denk ich oft nur die Einschränkungen für eine Person mit Behinderung, aber ich denke, der Betroffene fühlt da ganz anders. Für meine Tochter ist es eben Tatsache, dass sie anders essen muss als alle anderen. Und gut isses. deswegen kann sie genausogut mit den anderen Kindern spielen, ist normal intelligent... genießt das Leben. Ich kennen andere Betroffene, die zwar auch mal mit dem Schicksal hadern (ist ja logisch), die aber auch sagen, es hätte noch viel schlimmer kommen können.
Was ich auch zu bedenken gebe: in der Schwangerschaft kann man über Leben und Tod entscheiden, aber was ist, wenn das Kind später erkrankt??? Und was ist, wenn das Kind generell die in es gesetzten Erwartungen nicht erfüllt (weil es z.B. nicht so intelligent ist, wie sich das die Eltern vorstellen, oder weil es total unsportlich ist etc. pipapo)??? Wo liegt die Grenze???
Ich würde mich an deiner Stelle um Kontakt zu Eltern mit anderen betroffenen Kindern bemühen, damit du weisst, was auf die zukommt, wie andere Familien damit zurechtkommen, vielleicht auch um zu erfahren, wie die betroffenen Kinder selber damit umgehen. Das hat mir nach der Geburt meiner Tochter am meisten geholfen und mir sehr viel Sicherheit gegeben.