Selbst verrückt machen?
Hallo,
nach einer anstrengenden Woche kann ich mich hier mal wieder melden.
Mein Partner und Ich haben verstanden, wir wollen nicht länger warten. Mein Mann hat ein sehr gutes Verhältnis zu Kindern, erst gestern auf der Weihnachtsfeier unseres Vereins ist es wieder sehr deutlich geworden, dass er Kinder magisch anzieht. Es war so schön zu sehen, dass sich das kleine Mädchen absolut nicht davon abbringen lassen hatte, meinen Mann beim Essen abzulenken. Und siehe da, auch mein Mann wurde es warm ums Herz. Wie selbstverständlich sagte er zu mir: "Ich weiß Du möchtest ein kleines Mädchen haben...wir geben nicht auf und wenn alles gut geht, wächst bald eine kleine Zoe Amy in Dir!" Gott was war ich glücklich in dem Moment...
Derzeit versuche ich mich mein Lieblingshobby zum Beruf zu machen. Nach Karneval starten mein Partner und Ich als Trainer durch und wollen etwas auf die Beine bringen. Für mich ist das Ablenkung pur, denn wenn ich selber tanze, kann ich alles hinter mir lassen.
Wenn da meine liebe Mama nicht wäre. :TRISTE:
Erst letzte Woche hat sich mich wieder den berg runter geschuppst, als wir eine Mutter von einem ehemaligen klassenkameraden von mir trafen. Fettnäpfchen in einer Tour. Erst erzählte sie voller Stolz dass sie Uroma geworden war und wie (angeblich) toll meine Nichte ihre Mutterrolle ausübt und plötzlich fiel ihr wieder ein, sie wäre ja auch Oma geworden, wenn nicht.... :TRISTE: Ich glaube manchmal, das meine Mama gar nicht mitbekommt, das sie immer wieder Wunden aufreisst, wenn sie damit anfängt. Aber ich glaube auch, dass sie sich selbst damit kaputt macht. Vor noch 1 Jahr, da sprach sie immer wieder davon: "Ihr habt noch zeit, ihr seit noch jung!". Dann bin ich vor einem halben Jahr schwanger und ihre Fassade bröckelt. Wo sie sonst das Thema Enkelkinder beiseite geschoben hatte, fängt sie am Telefon an zu weinen, als ich ihr eröffnet hatte, dass sie Oma wird. Im Krankenhaus hat sie mehr geweint als ich, konnte selbst meinem Mann nicht in die Augen schauen, als er auch endlich da war. Und jetzt ein halbes Jahr später, betont sie immer wieder das schreckliche Ereignis oder das wir so tolle Eltern wären.
Wenn ich mit meine Trauzeugin in Spe und ihrem Sohn zusammen bin, dann vergesse ich die negativen Gedanken, das Lächeln des Kleinen, lässt mich wieder hoffen. Neulich haben wir noch Scherze darüber gemacht, wenn wir wirklich eine Tochter hätten, dass sie dann mit ihrem Sohn vielleicht ein Paar spätrer wären...
Aber wehe ich bin alleine, dann kommt alles wieder hoch. Um das zu verarbeiten, schreibe ich meine persönliche Geschichte nieder. Die Freuden und Ablehnungen meiner Eltern und Schwiegereltern, die Unterstützung von Freunden, die Probleme und der Tod meiner Frauenärztin. Und irgendwann merke ich, dass es nicht mehr so weh tut. Solange ich nicht weiß, was mein Körper selber noch vorhat, solange lenke ich mich ab. Sport, Musik, Tanzen, schreiben und es hilft.
Ich werde nie wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre, aber ich weiß, das mein Baby immer einen Platz in meinem Herzen haben wird und irgendwann wenn es dann klappt, werde ich nach Jahren die alten Fotos raus suchen und meinem Kind von seiner Schwester oder ihrem Bruder erzählen, der viel zu früh von uns gehen musste.
Mein kleiner Sonnenschein wird nie vergessen....