Wunschkind verloren...einsam in Ingolstadt
Ich kann das sehr gut nach vollziehen. Mein größter Wunsch nach einem Baby ist vorletzte Woche plötzlich geplatzt. Blutungen , die immer stärker wurden... In der 9.SSw musste dann notoperiert werden.Ich bin meinem Mann quer durch Deutschland hinterhergezogen, eigentlich komme ich aus Köln, wo ich studiert und auch erfolgreich als Lehrerin gearbeitet habe. Vor drei Jahren bin ich zu meinem Mann nach Böblingen gezogen, kurz darauf wurde unser Kind Moritz geboren, ein gesunder und richtig wilder Kerlmit einem wunderschönen Wuschelkopf, genau wie ich ihn habe. Wir wünschen uns so sehr eine große Familie, 4 Kindersollten es werden. Ich habe dafür alles andere aufgegeben,Freunde und vorallem meine Unabhängigkeit. Von Böblingen zogen wir nach Stuttgart, dort lief alles ganz gut an, ich habe sehr viele Freundschaften geknüpft, auch richtig flotte, offene und unperfekte Mütter,mit denen ich neben Kindern im gleichen Alter auch den Musikgeschmack teilte, die auch mal eine Tageszeitung lesen. Aber mein Mann kam dort beruflich nicht mehr klar und jetzt sind wir in Ingolstadt.Ich habe alles auf eine große Familie gesetzt, 4 Kinder wollen wir doch so gern. Ich bin hier völlig allein, mein Man ist überfordert mit meiner Trauer über das verlorene Kind. Ich habe mich überreden lassen, hier auf`s Kaff zu ziehen ohne Auto und mit einer totalen Angst das Autofahren wieder zu lernen.Durch die Fehlgeburt habeich den letzten Rest Selbstvertrauen verloren. Wenn Moritz nicht wäre würde ich morgens gar nicht aufstehen. Eigentlich warte ich nur, dass der Tag irgendwie uende geht. Von alten Freunden kommt auch wenig Verständnis, von meiner Familie schon gar nicht.Der Schmerz in mir ist einfach unbeschreiblich. Von allen Seiten höre ich nur, ich sei undankbar. Ich kann euch gar nicht sagen, wire mir dieses Spießeridyll im Reihenhaus auf die Nerven geht.Ich unterhalte mich zwar auf dem Spielplatz, besuche auch eine Spielgruppe, aber fühle mich auch in Gesellschaft oft einsam. Wie gern ich irgendeine Freundin hier hätte.Die Einsankeit macht den Schmrz noch viel schlimer. Und dauende Vorfürfe von außen, dass ich nichts aus meinem Leben gemacht habe. Habe das beste Abi gemacht, mit Hochbegabtenstipendium studiert, eine Dissertation abgelehnt, wegen meinem Mann. Ich wollte die Familie. Jetzt scheint es für meine Familie nur eine Bestätigung zu sein, dass ich den falschen Weg gewählt habe.Das ich nichts wert bin. Ich habe Angst, dass unsere Ehe darüber zerbricht.Wir haben hier keinen, der uns mal besucht und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich ehne mich zurück nach Köln,nach der toleranten, offenen Art der Menschen dort. Hier fühle ich mich fremd.
Ich mache mir Vorwürfe, denke,25 d2ass mit mir was nicht stimmt.Die Blutungen fingen nach einem heftigen Streit an, ich mache mir Vorwürfe, dass ich es provoziert habe.Wo soll ich nur hin mit meiner Traurigkeit? Ich habe gern Menschen um mich herum, Besuch und fröhliche kleine Feste.Wenn man selbst so traurig ist, ist es so schwer, diese Phasen des oberflächlichen Blabla zu ertragen, bis sich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft entwickelt. Ich war noch nie so einsam wie jetzt.