Selbsthilfegruppe / Kontakt zu Fraue mit FG
Liebe Lanie,
ich kann dich sehr gut verstehen! Ich hatte am 16.8 eine Fehlgeburt mit Ausschabung,bin erst vor kurzem umgezogen wegen Jobwechsel meines Mannes, kenne hier noch keinen und habe niemanden zum reden. Meine Familie hat sehr unsensibel reagiett, ich habe den Kontaktz wütend auf Eis gelegt-aber die wohnen sowieso am anderen ende von Deutschland. Freunde (sofern es überhaupt noch welche gibt nach den drei Umzügen, die ich nun hinter mir habe, Freundschaften über das Telefon zu pflegen , wenn man sich maximal einmal pro Jahr sieht,ist sehr schwierig)sind überall verstreut, hier in der Nähe ist keiner, der mich mal spontan oder für einen Nachmittag besuchen kommen könnte. Dies Einsamkeit und die Tatsache, dass es mir hier auch gar nicht gefällt, machen alles noch schwerer.Ich habe mich nach 2 Wochen völliger Leere ujnd depressiven Selbstvorwürfen und Wut über diese unfaire Welt dann aufgerafft, mich endlich bei Freundinnen zu melden,bei denen ich mich seit dem Umzug nur per Rundmail gemeldet hatte-und natürlich beide schwanger! Ich habe mich dann nicht getraut von der Fehlgeburt zu erzählen, wo mir am Telefon so viel geballte Vorfreude entgegen kam. Ich habe mich noch einsamer als zuvor gefühlt. Zwei andere Freundinnen (die einzigen , die das zweite Kind noch nicht haben!)waren bereits vor meiner Fehlgeburt hochschwanger, Termin ist im Oktober. Ich bin froh, dass ich weit weg bin, möchte mich so wenig wie möglich damit konfrontieren.Da ich als Teenager und Studentin lange magersüchtig war und 8 Jahre verschiedenste Therapien und Klinikaufenthalte hinter mir habe, kommt für mich eine Psychotherapie nicht in Frage.Davon habe ich mehr als genug in meinem noch jungen(33 Jahre) Leben mitgemacht. Aber beim Frauenarzt habe ich gelesen, dass es selbst im kleinen Ingolstadt eine Selbsthilfegruppe gibt, die ich in 14 Taggen zum ersten mal besuchen werde. Ich habe so sehr das Bedürfnis, mich mit Menschen auszutauschen, die etwas ähnliches erlebt haben.Sonst höre ich ja doch nur Stereotypen wie "Du bist nicht die erste, der das passiert..." oder "Stell dir vor, du hätest ein behindertes Kind bekommen...", was mir absolut nichts bringt. Vielleicht ist das ja für dich auch eine Möglichkeit? Solche Gruppen gibt es bestimmt überall, erkundige dich doch mal!Du kannst mir auch gerne privat schreiben!
Liebe Grüße,
Steffi