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"Er sagt, dann kann er sich nen Strick nehmen und sowas alles!"
Hat er auch schon gesagt "Du ruinierst mein Leben!" ??? Das sind scheinbar Standardsprüche, die man von Männern dieser Art zu hören bekommt. Der Vater meines Kindes hat mir zwar nicht mit dem Selbstmord gedroht, aber das habe ich schon von mehreren andere Frauen in ähnlicher Situation gehört. Lass' dich davon nicht beirren.
Ich bin durch eine ganz ähnliche Geschichte durch, allerdings hat er mich verlassen, nicht ich ihn. Er wollte die Abtreibung, ich habe mich nicht beirren lassen, aber ich weiß, wie hart es ist, diese Forderung im Raum stehen zu haben und dadurch verunsichert zu werden. Aber lass' dich nicht abbringen, wenn du es willst und dir zutraust, alleinerziehend zu sein. In ein paar Monaten greifst du dir an den Kopf und sagst dir - Mann, wäre ich dumm gewesen, für jemanden wie ihn das Kind abtreiben zu lassen, er wäre es gar nicht wert gewesen.
Mein Ex hat mir in den letzten Monaten einiges an Problemen zwischen die Füße geworfen, was mir sie Schwangerschaft sehr vermiest hat und es mir schwer gemacht hat, die Schwangerschaft richtig anzunehmen. Ich empfand immer wieder, als wäre es ein "verbotenes Kind", weil er es nicht wollte und ich es aber trotzdem bekomme, weil er sich nicht dagegen wehren konnte. Ich dachte, ich darf es eigentlich nicht haben, es gehört mir nicht, weil er dagegen ist. Es kann schon sein, dass du noch durch einige solcher Phasen gehen wirst, aber du wirst an einen Punkt kommen, an dem du dir sagst - ich bin soooo froh, dass ich mich für das Kind entschieden habe, es ist MEIN Kind, und ich werde wie eine Löwin für es kämpfen.
Mein Ex ging auch durch verschiedene Phasen - Ignoranz, Resignation, Gehässigkeit, Machoverhalten etc. Wir sind in den letzten zwei Monaten langsam etwas mehr auf einen Nenner gekommen, er akzeptiert jetzt etwas mehr, dass er Vater von unserem Kind wird, er freut sich irgendwo wohl sogar mittlerweile darauf. Aber jetzt bin ICH eben so, dass ich mir sage - ich brauche jetzt mal eine ganze Portion Abstand, ich will ein neues Leben aufbauen, vergessen, was passiert ist. Ich werde nächste Woche ein bisschen weiter wegziehen. Und jetzt steht er auf den Barrikaden, sagt, ich würde ihm durch den Umzug das Kind entziehen etc.
Ich hab' mich die Tage wirklich gefragt - wieso HÖRST du dir diesen Mist von ihm eigentlich an? Hat er dir zugehört, als du unter dem gelitten hast, was er dir angetan hat? Er weiß bis heute scheinbar nicht, wie hart das für mich war.
So ändern sich die Zeiten manchmal. Du musst jetzt einfach nur stark sein und die erste Etappe hinter dich bringen, um in die nächste Phase einzusteigen. Das Härteste ist wohl erst einmal die Zeit der Abtreibungsforderung, aber nach der 12. Woche ist die ja denn vorbei. Dann geht es in eine weitere Phase, in der er dich vielleicht mit Ignoranz oder Resignation straft. Im Endeffekt wird er vielleicht aber auch zu dir kommen und doch etwas von dem Kind wissen wollen. Man muss es nur durchhalten und schauen...
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute. Ich bin auch noch nicht über dem Berg, leide noch ein Stück weit, weil ich ihn eben geliebt habe und mir nicht gewünscht hätte, meinem Kind keine Familie bieten zu können. Das trifft mich, aber ich bin optimistisch, dass ich mit meiner Kleinen ein tolles Team bilden werde, und darauf kann man sich dann auch freuen, wenn das Schlimmste überstanden ist. Das wird einem niemand einfach so nehmen können, und der Vater schneidet sich nur selbst ins Fleisch, wenn er es wegwirft.