Ich hatte vor etwas über einem Jahr eine Abtreibung (damals war ich 15 und mein Freund 18). Als ich erfuhr (6. SSW) das ich schwanger bin, kam bei mir sofort der Beschützerinstinkt auf als mein Freund mit dem ich damals knapp 5 Monate zusammen war meinte, wir können es nicht behalten. Ich hab ihm Vorwürfe gemacht. Ein paar Tage später hat er gemeint dass wir das schaffen, seine Familie und auch meine Mutter wollten uns helfen bei allem (der rest meiner Familie wusste und weiss bis heute nichts). Doch als ich etwa in der 10 SSW war ist er in den Urlaub nach Spanien gefahren und wir haben jeden Abend telefoniert. Eines Nachts, nachdem wir uns heftig gestritten hatten weil er mir gestanden hat dass er das Kind eig gar nicht wollte, sondern sich nur mit meiner Entscheidung abgefunden hatte, kam von ihm eine SMS, in der er mit mir schluss gemacht hat und er gemeint hat, er bliebe nur bei mir, wenn ich abtreiben würde. In dem Moment konnte ich nicht nachdenken, ich wusste nicht ob mir mein Kind oder Mein Freund mehr bedeuten. Ich ging also zur Schwangerschaftsberatung und lies alles über mich ergehen. Ich hatte und habe noch heute zu jedem Zeitpunkt das erste Ultraschallbild bei mir und wwir hatten damals auch schon einen Namen, auch wenn wir noch nicht wussten ob es ein Junge oder ein Mädchen würde, war sie vorerst für uns unsere kleine Claire. Am Tag bzw. am Morgen der Abtreibung kam meine Mom und mein beste Freundin mit mir mit. Mein "Freund" und ich hatten die Abende davor wieder telefoniert. Ich musste endlos lange im Wartezimmer warten. Ich hoffte die ganze Zeit er würde anrufen. Als ich dran war, und den Ultraschall gesehen habe im OP-Saal, wurde es einfach zu viel und ich fing an zu weinen. Ich war am Ende und völlig hysterisch als ich einschlief. Als ich wieder aufwachte hatte ich wahnsinnige Schmerzen, wurde noch eine Stunde im Aufwachraum mit Schmerzmitteln über den Tropf vollgepumpt weil ich mich nicht bewegen konnte. Ich hab dagelegen und geweint. Als ich wieder nach unten ging und meiner besten Freundin völlig am Ende in die Arme gefallen bin, rief mein Freund an. Ich onnte nicht mit ihm reden. Meine beste Freundin ging ran und sagte ihm das. Er entschuldigte sich 1000 mal und alles. Als er ein paar Tage später wieder aus Spanien kam, erzählte er mir, dass er mich eig an dem Morgen anrufen und abhalten wollte,aber er konnte nicht. Er wollte mir nicht meine Schullaufbahn und alles verderben. Er wäre auch wenn ich nicht abgetrieben hätte bei mir geblieben. Ab dem Moment ertrug ich sein blo0e Gegenwart nicht mehr. Es tat so weh. Nun ist dass andere Ding, dass ich schon seit ich 7 gewesen bin unter Depressionen leide, aus verschiedenen Gründen. Sie wurden nicht besser, sie werden jeden Tag schlimmer. Ich bin in psychologischer Behandlung, aber es bringt nichts. Ich hab auch mal Anti-Depressiva genommen, verschiedene, aber mit denen wurde alles immer nur schlimmer. Nach dem Abbruch hab ich 19kg abgenommen (keine Sorge ich bin nicht Magersüchtig), weil ich nicht essen wollte. 10 Tage nach dem Abbruch erfuhr ich dass noch eine Ausschabung nötig sei,weil "noch was übrig sei". Ich wollte nichts mehr essen, ich hatte das gefühl, mein totes Kind mit zu ernähren. Ich habe mich vor dem Abbruch schon diverse Male geritzt, einen Selbstmordversuch schon gehabt. Seit dem Abbruch werden es fast wöchentlich mehr Narben an meinem Körper. Nicht nur die Trauer, sondern auch der Verlust aller meiner Freunde nach dem Abbruch macht mir zu schaffen. Ich bekomme regelmäßg unbekannte anrufe, sms und nachrichten im internetin denen ich als kindermörderin o.Ä. beschimpft werde. ich wache jede nacht nach 2-3 stunden wegen furchtbaren alpträumen von meinem toten kind, der OP etc auf. Ich weiss nicht weiter. Ich weiss nicht mehr was ich machen soll. Ich wollte nie Kinder, bis zu dem Zeitpunkt wo ich es wusste. Ich vermisse es so... ich wünschte ich hätte es nie getan oder wäre mit meinem Kind gestorben. ich kann nicht mehr... ich sitze jeden abend weinend vor dem ultraschallbild und verabscheue mich selbst. Ich liebe den jungen bis heute, aber verzeihen werd ich ihm das nie können wahrscheinlich. wir sind gut befreundet, aber es wird nie wieder sein wie früher...