Eigentlich möchte ich schon seit min. 15 Jahren Papa werden, meiner Frau war das nie so wichtig, sagte sie, hätte sie als Lehrerin eigentlich eh genügend Kinder zu erziehen, ständig, stetig, lebenslang.
Andererseits ist sie aber auch nicht abgeneigt, steht hinter meinen Kinderwunsch.
Aber bei mir bzw. mit mir wollte es nie gelingen. So ging ich eines Tages zu Ärzten.
Ich habe bis heute schon so unzählige Untersuchungen hinter mir, aber immer wieder war das Ergebnis Azoospermie - nicht nur wenige, verstümmelte oder unbewegliche Spermien, sondern einfach überhaupt keine, absolut 0, in Worten: NULL.
Ich verstehe es nicht.
Jetzt muss man dazu sagen, dass ich auch von Inkontinenz betroffen bin.
Ja, unglaublich aber war, vor allem da ich äußerlich total fit erscheine und auch meine, was aufm Kasten zu haben (geteilte Meinung :-P).
Beide Fällen wurden mal in Zusammenhang gebracht, dann mal wieder klar getrennt und ohne Zusammenhang gesehen, nun wieder auf mögliche Gemeinsamkeiten gebracht, aber für Nichts gab es bis heute eindeutige Gründe.
Ja, ok, man hat es inzwischen ein paar kleinere "Defekte" (neurogen) gefunden, die sowohl angeboren sein können als auch durch Infektionen (viral, bakteriell, pilzartig) und gutartigen Tumore (bzw. deren Entfernungen) erlangt worden sein könnten, ABER trotz "schlechterer Strukturen" haben alle Untersuchungen der Blutwerte, Ejakuat (eingeschränkt möglich), Urin, Hormone, Gene usw. gezeigt, dass eigentlich Spermien produziert und vorhanden sein müssten. Keine Erbkrankheiten, Auffälligkeiten usw. vorhanden.
Aber wie geschrieben - tatsächlich vorhandene Spermien, im Ejakuat 0.
Es folgte die TESE - auch dort, alles 0!
:-(
Nun bin ich maßlos traurig, entäuscht - das Spermienthema tangiert mich viel mehr als die andere Thematik.
Und über die Jahre wurde wirklich viel versucht. Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und Thema Inkontinenz - auch mal Medikamente mit Katheter und / oder Kondomurinal statt saugendes, hauptsache es wurde wenigstens zeitweilig freier baumeld, und gut kühl.
Nichts hat dazu beigetragen, auch nur ein einziges Spermium gedeihen oder finden zu lassen.
Es gibt Forschungen in Bereich Stammzellen und Reproduktion ohne echte Spermien.
Das soll aber erst in 10 Jahren soweit sein.
Als Mann kann man ja theoretisch bis zum 100. Lebensjahr Vater werden, aber bei der Frau wird ist dies endlich.
Und wenn die Medizin für mich mal soweit sein sollte, muss ich mir eine jünger Frau /slash/ Leihmutter suchen oder was? Das wäre ja nicht anders, als wenn jemand anderes heute meine Vater-Spende nun übernimmt und ich den Kuckuck spiele.
Wäre meine Frau die treibende Kraft dahinter und ich "nur der Bösewicht" würde ich einer Fremdsamen-Befruchtung zustimmen, aber so?
Man weiß ja nie, was man bekommt? Was ist, wenn der männliche Part genau dem Gegenteil von mir entspricht? Wenn es genau von dem Typ Mann kommt, den ich am wenigsten verstehe und ggf. am meisten hasse?
Wie sehr werde ich daran erinnert, wenn es dann in der Vaterschaft mal nicht gut funktioniert.
Und wie wahrscheinlich ist es, wenn irgendwann das Kind mit dieser Wahrheit konfrontiert wird und mal schlecht auf mich zu sprechen ist, die: "Du bist ja gar nicht mein richtiger Vater"-Keule auspackt?
Was meint ihr?