KS am 7.5.09
Hallo,
men Kleiner kam vor 8 Tagen per Notks zur Welt, da nach der Geburtseinleitung (war 7 Tage überfällig) die Herztöne bei den Wehen zeitweise runtergingen und dementsprechend bei einer "normalen" Geburt Risiken für das Baby entstehen können.
Dann ging alles ganz schnell, meine FA kam, riet zum KS und ging in den OP. Mir wurde ein Katheter gelegt (ich werde nun noch vorsichtiger sein, wenn ich sowas bei meinen Bewohnern mache) und der Intimbereich rasiert. Zugang wurde gelegt und der Narkosearzt kam und wollte mich über die PDA aufklären. Ich wollte jedoch eine vollnarkose, da mein Freund nicht mit in den OP wollte, bei einer normalen Geburt wäre er dabei geblieben, aber er meinte er mag es nicht mitansehen, wenn ich aufgeschnitten werde. Desweiteren habe ich eine panische Angst vor Spritzen und bekomme Panikattaken wenn ich nur daran denke, daher hat der Narkosearzt eingewilligt. Im offenen Nachthemd bin ich dann vom Kreißsaal in den OP gelaufen, wurde auf dem Tisch festgeschnallt, bekam die Sauerstoffmaske auf und mir wurden noch 2-3 Haare vom Bauch gezupft. Ich dachte jedesmal das ist das Skalpell und hab gezuckt wie ne Blöde. Danach wurde mir das Jod auf den Bauch und die Oberschenkel geschmiert, man war das kalt, hab gezittert wie Espenlaub, dazu noch die Angst, da ich mich mental ja nciht auf den KS vorbereiten konnte. Irgendwann waren alle Vorbereitungen abgeschlossen, mir wurde schummrig vor den Augen, der zweite Gashahn an der Maske wurde aufgedreht und schon war ich in Traumwelten verschwunden. Dieser ganze Vorgang dauerte ca 15min.
Um 17:02 wurde mein Sohn dann geboren und zu meiner Familie gebracht, die alle ganz eifrig dabei waren Fotos zu machen und den Kleinen zu bestaunen, während ich im Aufwachraum lag. Um 17:50 habe ich meine Augen das erste mal geöffnet, fühlte mich total matt und hab noch zweimal für ca 5 min geschlafen bis ich komplett wach war. Wurde dann zurück in den Kreißsaal gefahren, wo mein Sohn und meine Familie sehnsüchtigst auf mich warteten. Mein Sohn wurde mir in den Arm gelegt und ich auf die Wöchnerinnen Station gefahren. Dort wurde mir der Schmerztropf mit Pumpe angeschlossen und meine Familie durfte zu mir.
Ich fühlte mich wie ein aufgeblähter Ballon und der Knopf, mit dem ich die Schmerzmittel dosieren konnte wurde mein bester Freund. Die Schmerzen waren ziemlich stark, denn die Nachwehen hatten eingesetzt und zogen die Gebärmutter immer ein wenig zusammen, was bei einer frischen Narbe natürlich sehr viel Spaß macht. Am nächsten Morgen bin ich dann das erste mal aufgestanden, nachdem mir der Katheter gezogen wurde. Ich dachte ich muss sterben. Konnte kaum aufrecht stehen, musste gestützt werden und wollte mich eigentlich nie wieder bewegen müssen. Bin an dem Tag noch ein paar mal aufgestanden und habe nachts mein Baby bereits alleine versorgt. Ich persönlich musste mich jedesmal motivieren aufzustehen, die Zähne zusammen beissen und kurzzeitig den Schmerz überstehen, doch je mehr man in Bewegung kam, umso weniger wurden die Schmerzen. am Schlimmsten fand ich es morgens und nachts, aber das ist sicherlich rein subjektiv. Schmerzmittel wurden mir nach Wunsch durch die Hebammen gereicht. Am dritten Tag anch der OP wollte ich schon keine Schmerzmittel mehr, da alles mittlerweile im erträglichen Rahmen lag.
Nach 5 Tagen wurde ich nach Hause entlassen (also am Dienstag). Zuahuse aus dem Bett kommen war wirklich schwierig, da das Bett nicht höhenverstellbar ist wie im Krankenhaus, aber mit ein bisschen Übung klappte auch das relativ schmerzarm.
Heute wurde mir der Faden an der Narbe gezogen, seitdem kann ich mich viel besser bewegen und spüre nur noch selten Schmerzen. Die einzigen Probleme die ich noch habe sind Brennen in den Leisten (innere Nähte durch Muskeln, Fäden lösen sich irgendwann auf) bei falschen, ruckartigen Bewegungen und leichte Missempfindungen im linken Oberschenkel (Taubheit, Kribbeln), dies soll aber auch alles wieder weggehen. Ein KS benötigt halt einen Schnitt, unter anderem auch durch Muskeln und Nerven und das muss alles erstmal wieder verheilen, aber das geht auch vorbei.
Jedesmal wenn ich mir meinen kleinen Sohn nun ansehe vergesse ich die schmerzen die ich hatte bzw noch habe förmlich und bin einfach nur superglücklich trotz allem einen gesunden Sohn zu haben.
LG
Tinka
PS: Dieser Bericht ist rein subjektiv und spiegelt nur MEINE Erfahrungen wieder.