Huhu Mädels!
Ich möchte euch gerne von einer langen, beschwerlichen Reise ins Leben berichten, die am 18.07. bei 41+6 begann...
18.07.
11:00ab ins Krankenhaus, übliche Prozedur Urin+CTG, dann US: schon recht wenig Fruchtwasser, also tatsächlich heute Einleiten, die Kleine liegt mit dem Rücken nach hinten und wird laut Vermessung wohl min. 3800g haben, Mumu fingerdurchlässig (aber zu)
12:301. Kapsel mit Prostaglandine (50µg), CTG aber ohne Wehen
13:15stationäre Aufnahme, Pause bis 16:30 wenn bis dahin nichts passiert
16:30 CTG, sogar mit gaaanz leichten Wehen, wieder aufs Zimmer
19:20CTG, immer noch keine Veränderung
23:00versuche zu schlafen, habe die ganze Zeit leichte Wehen
19.07.
1:30aufgestanden und zur Toilette, weil ich einfach nicht schlafen kann, immer kurz vorm Einschlafen kommt eine Wehe, jetzt schon 1h wach, weil es im Liegen schlimmer ist als im Sitzen oder Stehen
2:30runter zum CTG, weil es (wie ich finde) doch ganz schön zieht und natürlich auch aus Neugier; bisschen zum Horst gemacht: Wehen da, aber Mumu nur 1cm, Gebärmutterhals steht immer noch 1cm
4:30bis 6:45 kein Schlafen möglich, mal 5 Minuten wegdösen, ständig Wehen (hoffentlich bringen sie was...)
7:15Erbrechen (Nebenwirkung der Einleitung), 2 Bissen Frühstück mehr geht nicht
7:30CTG mit Vorfüfekt, keine einzige Wehe mehr zu sehen
8:15nächste Tablette Prostaglandine (100µg) und wieder CTG, nichts besonderes zu sehen, auch Mumu nach der Nacht nur 1-2cm offen, sollen bis 11h warten; nach Zurückkommen aufs Zimmer erneut Erbrechen
11:00wieder CTG, wieder keine Veränderung, ebenso wenig am Mumu, sollen bis 13:00 spazieren gehen, kommen aber nicht weit, weil ich mit wieder übergeben muss; nach jedem Erbrechen fühlen sich die Wehen schrecklich an, weil der Bauch vom Erbrechen schon total verspannt hat; wieder aufs Zimmer, kann mich für keine ertragbare Position entscheiden, wieder Erbrechen
13:00 zum CTG, mussten kurz warten, weil alle vergeben waren, schon wieder Erbrechen; CTG und Mumu ohne Veränderung; bin am Verzweifeln Wehen am laufenden Band ohne Wirkung, dazu stellen sich kreislaufbedingte Schüttelkrämpfe ein, weil ich den ganzen Tag noch nichts (also nicht einmal Flüssigkeit) bei mir behalten konnte
14:00nachdem WIEDER EINMAL erbrochen habe, geht Papa runter zu den Hebammen und sagt bescheid, dass langsam mal etwas passieren muss, weil mir die Kräfte schwinden
15:00in den Kreißsaal mit Hebamme Olga; Infusion zum Flüssigkeitsausgleich und ein Opiumbruder, von letzterem werden die Wehen schwächer und ich kann für eine gute Stunde schlafen um neue Kraft zu sammeln, Mumu 2-3cm
17:00 damit die Wehen wieder richtig in Gang kommen: Wehentropf, auch von dem Mittel muss ich mich Übergeben
18:30bekomme Fieber (38,7C) und da ich immer mich zwischen und während der Wehen übergebe und immer noch von Schüttelkrämpfen geplagt werde (also keine Erholung zwischen den Wehen), rät mir die Hebamme dringend zu einer PDA, mir ist alles egal, Mumu 3-4cm
22:00 Übergabe an Hebamme Kerstin, unter der PDA lief es ganz passabel, Presswehen setzen ein
20.07.
0:00trotz 2h Presswehen (normal sind 20-45min), wollen die letzten cm nicht, die Haare sind schon zusehen, bei jeder Presswehe stemmt sich eine Ärztin mit auf den Bauch; Oberarzt wird zu Rate gezogen übe eine Saugglocke nachgedacht
0:15Oberarzt merkt, dass der Kopf durch die lange Pressphase und die zu langsame Muttermundsöffnung schon zu stark deformiert ist um eine Saugglocke anzusetzen, also so knapp vor dem Ziel: Sektio; hätte fast geheult, sogar die Hebamme meinte ncohmal ganz traurig " es waren doch schon die Haare zu sehen..."
1:00Gretha Emilie wird geboren, sie wiegt doch nur 3650g bei 54cm und einem KU von 36,5cm
Die Kleine hatte sich aus ihrer komischen Lage (Rücken war ja hinten) schlecht und auch noch als Sterngucker ins Becken eingestellt, also hätte das mit meiner schwindenden Kraft leider nie geklappt.
Mädels, es ist wahr: sie liegt bei dir auf dem Arm und es ist egal was vorher war und meine Geburt war nun wirklich nicht toll und elendig lang. Ich war übrigens so überfordert vor lauter Glück, ich konnte nicht einmal weinen. Habe auch schon seit 6 Tagen nicht ferngesehen, weil es viel spannender ist, diesen kleinen Menschen zu beobachten.
In dem KH, wo ich war, haben sie es aber ganz toll gemacht. Die Kleine wurde geholt und in dem gleichen Raum überprüft und danach während des Zunähens mir schon auf die Brust gepackt. Dort hat sie auch gleich ein kleines Andeneken hinterlassen (Kindspech, ihhh, soll aber Glück bringen :))
Alles Liebe und Gute weiterhin, es lohnt sich allemal. Ihr braucht keine Angst haben. Man verliert zum Glück das Zeitgefühl.
Grüßle, rebahh