Hallo pudelali!
Ich hoffe es ist noch nicht zu spät , Dir zu schreiben! Bitte, Bitte nimm Dir diese mail zu Herzen! Ich habe eine kleine Tochter die im Juni 1 Jahr alt geworden ist. 2007 haben wir geheiratet ,dann bin ich im Herbst schwanger geworden. Wir haben uns beide ein Kind gewünscht.Zur gleichen Zeit ist auch meine Schwester schwanger geworden.Sie hat in dieser Zeit die ganze Welt umarmen können, war sehr euphorisch und hat sich rießig auf ihr Kleines gefreut.Bei mir war dies jedoch anders , weshalb ich mich oft ziehmlich schlecht gefühlt habe..Natürlich wollte ich auch ein Kind ,doch fühlte ich mich eigentlich meistens verunsichert ,Hochgefühle wegen des Kindes hatte ich nicht, viele meinten, ich wäre in dieser Zeit sehr "komisch" gewesen.Na klar, denn ich war in dieser Zeit immer sehr nachdenklich und habe mich innerlich zurückgezogen.Wie schon gesagt, so eine richtige Freude wollte bei mir einfach nicht aufkommen.Auch zur Geburt verspürte ich auch nicht die absoluten Hochgefühle, als meine Tochter mir auf dem Bauch gelegt wurde-natürlich war es schön, mein Töchterchen endlich bei mir zu haben, doch ich habe schon wesentlich ergreifendere u. schönere Momente in meinem Leben erlebt.Und eigentlich schäme ich mich auch heut ein wenig dafür, dass ich mich in der Klinik für meine Tochter nicht mehr zusammenreißen konnte.Ich war nunmal nicht so absolut glücklich , dass mir meine Dammnaht egal war ,um mich um meine Tochter zu kümmern.Und doch liebe ich heut meine Tochter sehr, obwohl ich auch jetzt noch manchmal denke, dass ich mich nicht so sehr für sie aufopfern tue ,wie manch andere Mutter.Doch ich merke, wie die Bindung zu meiner Tochter von Monat zu Monat wächst und ich bin sehr glücklich, dass ich sie habe.Besonders auch, weil ich letzten Donnerstag eine Fehlgeburt in der 7.SSW hatte.Dieses Kind war ein absolutes Wunschkind und ich war in den 3 Wochen ,wo ich von der Schwangerschaft wußte ,sehr glücklich und voller Vorfreude, im Gegensatz zur 1. Schwangerschaft.Als ich bei meiner Tochter in der 7.SSW war sagte ich einmal, dass ich wohl nicht so sehr traurig sein würde, wenn ich dieses Kind verlieren würde.Nun , es ist eine superniedl. Tochter geworden (viell. gelingt es mir ja noch ,ein Bild einzufügen)Und ich habe in knapp 1 1/2 Jahren irgendwie mein Lebensssinn auf Kinder umgestellt.Irgendwo bin ich durch unsere Tochter ein anderer Mensch geworden und nun habe ich mir wahnsinnig noch eine Tochter gewünscht.Nach einem halben Jahr hat der Test endlich einen 2.Streifen gezeigt und nun ist das Bild von diesem Test die einzige Erinnerung, die ich an unserem Kind habe. :cry:
Ich muss auch sagen, dass mir mein Mann auch in den letzten Monaten sehr ans Herz gewachsen ist.Ambivalente Gefühle ihm gegenüber hatte ich natürlich auch, die aber eher im ersten halben Jahr unserer Beziehung und ich weiß auch warum.3 Jahre bevor ich meinen Mann kennengelernt habe, habe ich ziehmlich "flower-power"mäßig gelebt (überwiegend in Irland)Irgendwie habe ich gemerkt, dass mich sein fester,steter Lebensstil von meinem inneren Zentrum wegreißt.Aber irgendwie konnte ich mir mein inneres "buntes Chaos" bewahren, woraus ich mein persönliches Wohlgefühl ziehe und bin heut glücklich ,einen so steten Mann zu haben ,der mir Sicherheit und Ordnung in mein Leben gebracht hat.
Ich meine ,viell. hast du ja ambivalente Gefühle deinem Freund gegenüber, weil du durch deine Schwangerschaft verunsichert bist und dich deshalb von deinem inneren Zentrum weggerissen fühlst.Du liebst deinen Freund sicher immer noch ,wenn Du es schaffst, zu deinem persönlichen Wohlempfinden zurückzukehren. Und dafür gibt es doch auch proffessionelle Hilfe.Bitte gehe doch erst einmal zu einer Beratungsstelle und fälle die Entscheidung nicht allein, ob Du abtreiben möchtest.Zumal sich dein Freund doch das Kind auch sehr wünscht!!!
Liebe Pudelali ,ich finde die antworten ,die du bis jetzt bekommen hast nicht gerade so überzeugend.Natürlich spielen die hormone in der Schwangerschaft verrückt, aber ich denke ,da gehört noch mehr dazu.Es gibt sicher noch viel mehr Leute, die sich ebenso wie Du fühlen oder wie ich mich damals gefühlt habe, bloß haben die hier nicht deine mail gelesen oder darauf geantwortet.So bitte ich dich ,gebe eurem Kind eine chance, suche eine Beratungsstelle auf.Außerdem leidet eine meiner Freundinnen auch gelegentlich unter Depressionen, doch ich finde sie ist trotzdem eine ganz tolle Mutter.Das schaffst Du bestimmt auch! Und lese Dir doch mal die vielen traurigen Geschichten in dieser rubrik durch ,in denen Frauen es zutiefst bereuen, ihr Kind abgetrieben zu haben! Sei lieb gedrückt und lass doch mal bitte, was von Dir hören. Alles Liebe