Während meine kleine Maus nun schlummert, verspätet aber wie versprochen mein Geburtsbericht.
Mein eigentlicher ET war der 25.10, aber den ganzen Sonntag tat sich trotz meiner Putzaktionen, langen Spaziergängen und einem warmen Vollbad nichts. Am Montag, den 26.10 hatte ich am Abend noch mal VU bei meiner FÄ und es war der erste Urlaubstag von meinem Mann, also haben wir beschlossen, die knapp 3 km zum Arzt zu laufen. Gesagt, getan, bei der Kontrolle meinte die FÄ dann, dass der GMH komplett verstrichen ist und der Mumu 3-4cm geöffnet.
Nach der Kontrolle wollten wir eigentlich mit dem Bus nach Hause, aber da dieser uns vor der Nase weggefahren ist haben wir uns erneut zu Fuß auf den Weg gemacht.
Den ganzen Abend über habe ich gemerkt, wie der Bauch immer wieder ganz hart wurde, verspürte aber keinerlei Schmerzen, noch nicht mal ein Ziehen oder so.
Wir (mein Mann und ich) waren sogar noch bis kurz nach Mitternacht bei meinen Eltern. Auf dem Rückweg habe ich noch mal auf einen kurzen Spaziergang gedrängt, den wir dann auch gemacht haben.
Zu hause hab ich dann in meiner Slipeinlage ein Minifleck entdeckt, rotbräunlich, und hab zu meinem Mann schon gesagt Ich bin mir fast sicher, dass sie sich nun auf den Weg macht und bin in die Wanne. Schmerzen hatte ich immer noch keine, habe aber die ganze Zeit mitverfolgt, ob die Kontraktionen regelmäßig kamen und das taten sie.
Nach meinem Bad haben wir uns dann noch mal auf den Weg gemacht und sind 10-15 Minuten spazieren gewesen, mittlerweile war es schon nach 1.00 Uhr. Noch draußen meinte ich dann zu meinem Mann, dass ich mich nun doch etwas hinlegen möchte, und obwohl er normalerweise Nachts arbeitet und den Rhythmus gar nicht gewohnt ist hat er sich zu mir gelegt und mich noch gefragt, wie spät es ist, es war 1.44 Uhr.
Wir lagen keine fünf Minuten im Bett, da machte es plopp und ich dachte erst ich hätte es mir eingebildet, aber als ich ihn fragte ob er es auch gehört hat bejahte er und fragte mich was das war. In dem Moment habe ich auch schon gemerkt das Fruchtwasser abging, also habe ich ihm gesagt, dass meine Fruchtblase grad gesprungen ist und wir uns jetzt auf den Weg machen müssen. Den Moment werde ich nie vergessen, er hat so ne Panik gemacht, dass ich erst mal einen Lachanfall bekommen habe und ihn beruhigen musste. Nachdem er einigermaßen ruhig war, habe ich dann im Kreißsaal angerufen und mein Mann hat ein Taxi gerufen-
Also waren wir etwa 2.15 Uhr im Kreißsaal und ich wurde ans CTG geschlossen, Kindsbewegungen aktiv aber noch keine Wehen. Bei der Kontrolle hat sich dann die Hebamme auch gefreut, da der Mumu schon 4cm geöffnet war.
Kurz vor drei fingen dann auch schon die Wehen an, sie waren zwar schmerzhaft aber auszuhalten.
Hab auch diesen Tragbaren CTG abgeschlossen bekommen, da ich nicht liegen sondern laufen wollte. Bis um etwa 5.30 oder so bin ich dann gelaufen, hab mich auf dem Fizzyball gesetzt usw, zwischenzeitlich wurde mich total schlecht und ich musste würgen.
Als dann die Wehen immer stärker wurden musste ich mich aufs Bett legen. Die Wehen wurden echt unangenehm und ich musste auch heftig veratmen, Kontrolle ergab Mumu bei 8cm.
Da fiel mir ein, dass Wasser angeblich die Schmerzen erträglicher macht und ich meinte zur Hebamme, ich will in die Wanne. Die wunderte sich über meinen plötzlichen Sinneswandel, da ich bis dahin kein Wort über ne Wassergeburt verloren hatte, aber meinte sie macht die Wanne gleich fertig. Also sind wir um etwa 6.30 in die Wanne umgezogen, und siehe da, die Wehen wurden wirklich erträglicher und ich konnte diese echt gut veratmen.
7.00 Uhr war dann auch der Drang zum pressen da, Kontrolle ergab Mumu vollständig geöffnet.
Also sollte ich nun mitpressen, aber bei jeder Wehe schaffte ich es höchstens dreimal mitzupressen und die Wehe war schon wieder um, allerdings hatte ich danach gleich noch mal ne Wehe, die aber zu schwach zum mitpressen war und ich somit auch nicht durfte. Bis 9.30 lag ich in der Wanne und immer das gleiche Spiel: pressen, ich seh schon den Kopf, jetzt ist er wieder weg, Presswehe um, Wehe veratmen und wieder von vorne. Dann meinte die Ärztin, dass es so nichts wird und ich musste wieder an Land.
Auf dem Bett haben wir es dann 3-4 mal versucht, aber nichts ging voran, meine kleine Maus zeigte ihre schwarze Haarpracht und rutschte wieder zurück, sodass die Ärztin sich letztendlich zum Dammschnitt entschieden hat, was ich als das unangenehmste an der ganzen Geburt empfand und hat meine Tochter mit der kleinen Saugglocke um 9.49 auf die Welt geholt und mir auf die Brust gelegt.
Das war der schönste Moment in meinem ganzen Leben, ich konnte einfach nicht glauben und mein Mann und ich waren einfach nur überglücklich und überwältigt.
Achja, mein Mann war übrigens die ganze Geburt über bei mir und hat tapfer durchgehalten, obwohl ich ihm das nie zugetraut hätte :lol: