Heute möchte auch ich euch von meiner Geburt berichten. Unsere Tochter Mara Katharina kam am 6.7.2011 auf die Welt. Sie ist unser 3. Kind, wobei wir unsere erste Tochter tief in unserem Herzen tragen. Demnach war dies meine 3. Geburt und ich kann gut vergleichen und ich muss sagen, jedes Mal war es anders und schmerztechnisch (ohne Schmerzmittel) war es der Horror (ich will nur ehrlich sein) nichts desto trotz würde ich immer wieder auf natürlichem Weg ein Kind zur Welt bringen.
Aber los gehts:
Eigentlicher ET wäre der 10.7. gewesen, da ich aber bereits 3 Wochen vorher relativ wenig Fruchtwasser hatte, obendrein eine Hauptvenenentzündung im Bein und aufgrund unserer Vorgeschichte sollte ich am 6.7. zu meiner FÄ kommen zur MuMu-Kontrolle und sie wolle die Geburt durch eine MuMu-Dehnung anregen. Früh morgens bereits hatte ich blutigen Schleim im Toilettenpapier und 1 Stunde später den Schleimpfropf. Um 9 Uhr bin ich dann zur Akupunktur (auch immer mittwochs) und eine Stunde später bei der FÄ. Befund war: MuMu bis 2 cm dehnbar (also 1-2 cm offen), Gebärmutterhals 0,5 cm, Kind zwar mit Kopf nach unten aber nicht fest im Becken, sondern mit dem Finger noch hochschiebbar.
Anschließend bin ich nachhause und hatte dann schon immer so einen komischen Druck nach unten. Aber ich wusste, das kann alles oder nichts bedeuten, denn eine MuMu-Dehnung kann auch einfach nur Schmerzen erzeugen und ansonsten nichts bewirken
Gegen 14.15 Uhr wurde dieser Druck dann schon so unangenehm, dass ich mich zum Ausruhen hingelegt habe. Naja, so richtig zur Ruhe gekommen bin ich dann nicht mehr und 15 Uhr musste ich dann erstmal unseren großen Sohn von der Tagesmutter abholen. Dort angekommen bemerkte die Tagesmutter auch schon, dass ich Schmerzen habe und wollte wissen, ob ich denn meinem Mann schon Bescheid gesagt habe (er braucht eine gute Stunde von der Arbeit nachhause). Nein, ich hatte noch nicht Bescheid gesagt, da es für mich immer noch nicht eindeutig war ja, und das nach schon 2 Geburten Es war ein ganz neuer Schmerz, so ganz weit unten im Schambeinbereich, auch irgendwie nichts regelmäßiges, sondern meist stetig
Ich bin dann mit Eric zu meinen Eltern gefahren, da sie an diesem Tag zufällig früher zuhause sein wollten und Eric dann dort im Garten spielen könnte. Leider war niemand zuhause, Eric spielte und ich parkte mich auf einer Sonnenliege und fing nun doch langsam an mich zu quälen Gegen 15.45 Uhr waren die Schmerzen dann doch so stark, dass ich dachte, wenn das ein Fehlalarm sein soll, dann weiß ich auch nicht. Also rief ich meinen Mann an. (Meine Eltern waren zwischenzeitlich nachhause gekommen und wollten sich noch angeregt mit mir unterhalten ts ts ts - Mein Mann war dann (Berufsverkehr) gegen 16.50 Uhr bei meinen Eltern. Eric konnte dort bleiben und wir sind los ins KH. Die Wehen kamen mittlerweile so alle 1-2 Minuten (wobei, wie ich schon bei den anderen Geburten feststellen musste, die Wehenabstände nicht unbedingt etwas über den Fortschritt des Geburtsverlaufes aussagen.) Immerhin hatte ich Wehenpausen, wenn auch nur so kurze Bei meinem Großen hatte ich die ersten Stunden nur Dauerschmerzen und kein fühlbaren Pausen
17.20 Uhr waren wir dann im KH (die Zeiten weiß ich deshalb so genau, weil ich mir bereits eine Kopie meines Geburtsberichtes habe mitgeben lassen dort müssen die Hebammen alles vermerken). Erstmal bis 18 Uhr am CTG, die Schmerzen waren schon ziemlich doll, aber noch gut auszuhalten und zu veratmen. 18 Uhr dann MuMu-Kontrolle: 2 cm das war total frustrierend für mich, da meine erste Geburt bereits 20 Stunden gedauert hat, weil der MuMu sich einfach nicht öffnen wollte. Dann bin ich in die Badewanne und die Schmerzen steigerten sich allmählich. Bis 19 Uhr dann also in der Badewanne. Hebammenschichtwechsel: 19.10 Uhr stand die neue Hebamme neben der Wanne um sich vorzustellen. Genau in diesem Moment merkte ich, wie es zwischen meinen Beinen wärmer wurde als das übrige Badewasser: Fruchtwasser! Die Schmerzen wurden nun noch stärker. 19.30 MuMu-Kontrolle: 3 cm! Ich war wieder frustriert und die Schmerzen waren nun so stark, dass ich ein Schmerzmittel wollte. In Absprache mit der Hebamme erstmal etwas anderes und noch keine PDA. Kaum war die Hebamme weg, ging ein totaler Ruck durch meinen Körper und in meinem Bauch platzte mit ungeheurem Druck etwas wie ein Luftballon! Die Fruchtblase das Platzen war wirklich wie beim Luftballon, nur geräuschlos (also muss es vorher nur ein Blasenriss gewesen sein) Ich habe mich so wahnsinnig von diesem Ruck und diesem Zerplatzen erschrocken, das glaubt ihr gar nicht Und von da an hätte ich nur noch schreien können Die Schmerzen waren sooo krass, ich kann das gar nicht beschreiben. Bis zur endgültigen Geburt hatte ich solche Schmerzen, wie bei den beiden vorangegangenen Geburten zusammen (da hatte ich aber eine PDA und ich empfand das damals trotzdem schon als mega schmerzhaft). Die Hebamme kam mit einem Schmerzmittelgetränk wieder und ich meinte, das kann sie gleich wieder mitnehmen und dass ich eine PDA möchte. Sie also wieder los Ich konnte echt keinen klaren Gedanken mehr fassen und als mein Mann dann sagte Denk dran, atmen hab ich nur noch gesagt: Halt die Schnauze! Das hat mir in dem Moment voll leid getan (bei den anderen Geburten war ich nie grantig zu ihm), aber ich war einfach am Ende (ihr werdet auch gleich erfahren, warum die Schmerzen scheinbar so extrem waren).
Ich dann dieses Schmerzmittel getrunken, was noch auf dem Badewannenrand stand und kurz darauf fing ich dann an, mich mehrmals zu übergeben (bei meiner ersten Entbindung habe ich mich auch fast die ganze Geburt hindurch immer mal wieder übergeben). Gegen 19.50 bin ich dann raus aus der Wanne und die Hebamme legte mir einen Zugang (Tropf) mit Flüssigkeit sie meinte, der Tropf müsse erstmal ein bisschen durchlaufen für die PDA, damit mein Kreislauf nicht zusammenbricht. Ich war völlig fertig, weil ich mir nichts sehnlichster wünschte als die PDA, um endlich eine erholsame Pause zu haben. 20.10 Uhr kamen dann endlich der Anästhesist und sein Assistent Erstmal die ganzen Vorbereitungen: Blutdruckmessgerät anschließen, Belehrungen (ja, obwohl man ja keinen klaren Gedanken mehr fassen kann), auf die Seiten rollen, Rücken desinfizieren 20.20 Uhr dann wurde mit dem Legen der PDA begonnen, d.h. die Nadel wurde gestochen und genau in diesem Moment ging wieder ein Ruck durch meinen Körper und ich meinte nur, ich müsste pressen. Die Hebamme meinte dann, ich soll mein Bein anheben (ich lag ja auf der Seite), damit sie gucken kann. MuMu-Kontrolle war unnötig, da sie bereits das Köpfchen sehen konnte. Sie schickten dann den Anästhesisten raus. Die folgenden wenigen Minuten sind für mich eigentlich die beeindruckendsten der ganzen Geburt Immer wieder ging so ein Ruck durch meinen Körper und mein Mann erzählte mir hinterher, dass mein Bauch sich total nach unten gedrückt hat dabei also scheinbar die Presswehen. Beim Großen waren die Presswehen einfach nur ein enormer Druck und man wollte sich Erleichterung erschaffen, in dem man mitdrückt Aber dies mal hat mein Körper alles alleine gemacht als wolle er die Kleine ausspucken (mir fällt keine passendere Formulierung ein) ich konnte also gar nichts gegen diese Rucke, die die Kleine nach unten geschoben haben, machen Aber diesmal hatte ich wie schon so oft gelesen das Gefühl, dass mir gleich der Hintern platzt Es war so, als wenn ich dort gleich einen riesen Klumpen auf das Bett ka (sorry, aber es war so) Ich hab dann vielleicht 3x mitgedrückt aber noch nicht mal doll und der Kopf war geboren. Die Hebamme meinte dann noch (wie witzig) Wenn Sie wollen, dann können Sie den Rest auch noch rausschieben Ich also wieder ganz leicht nur gedrückt und da war sie: 20.25 Uhr, also in nur 5 Minuten Pressphase!
Die kleine Mara Katharina mit 51 cm, 3725 g und einen Kopfumfang von 36,5 cm! Ich bin nicht gerissen aber ich muss sagen, dieses Mal war es nicht so, das Kind ist da und alle Schmerzen sind vergessen (mag wohl an den mangelnden Schmerzmitteln gelegen haben) Ich konnte die Minuten bzw. die Stunde des Bondings gar nicht richtig genießen, da mir da unten (durch die Dehnung) alles gebrannt hat bzw. sofort die Nachwehen eingesetzt habenSchade Tcha, nun weiß ich auch, warum die Schmerzen so extrem waren in nur gut 45 Min. öffneten sich 7 cm MuMu
Obwohl es die dritte Geburt war, war es eine so krasse, so wahnsinnig schmerzhafte und zugleich wunderschöne und beeindruckende Erfahrung! Wenn ich noch ein Kind bekommen würde (was nicht geplant ist), dann würde ich mir nach dieser Erfahrung auf jeden Fall rasch eine PDA geben lassen denn wenn die Fruchtblase während der Geburt platzt (also nicht als erstes zu Geburtsbeginn), dann kommen die Schmerzen mit einer solchen Wucht (war bei Eric auch schon so), das glaubt man gar nicht.
Kleine, aber voll schöne Anekdote am Rande: Unsere Nachbarn von gegenüber haben uns erzählt, dass Donnerstagmorgen der Storch auf unserem Hausdach saß und dass sie da wussten, dass unsere Kleine da war (sie kam Mittwochabend) Eine schöne Erinnerung, wie ich finde!
Allen anderen Schwangeren wünsche ich eine schöne Kugelzeit und viel Kraft und Power für die bevorstehende Geburt! Es ist das schönste Erlebnis, trotz der Schmerzen, was Mama und Papa in ihrem Leben je erleben dürfen.
Lg
Katharina mit Krümel und Liliana tief im Herzen und Eric und Mara fest an der Hand