Am 5.11.2007 wurde ich morgens ins Krankenhaus eingewiesen da ich schon 10 Tage übern Termin war. Nach dem mich mein Freund angemeldet hatte musste ich zum Wehenbelastungstest, die Hebamme erhöhte immer wieder die Dosis aber irgendwie merkte ich nix, obwohl das CTG Wehentätigkeit anzeigte. Da hab ich mich noch gefreut und dachte so schlimm können die Wehen ja nicht werden.
Nach dem Mittag bekam ich dann so einen leckeren Wehencocktail mit Rizinusöl, puh war der Räudig. Da es doch ganz schön langweilig war zu warten ob sich nun was tut, bin ich mit meinem Freund noch mal in die Stadt, dort haben wir noch nen lecker großen Schoko-Eisbecher verdrückt. Auf dem Rückweg ins Krankenhaus war mir schon immer bisl komisch, im Krankenhaus angekommen war alles wieder weg. Inzwischen war schon Abend und ich schickte meinen Freund nachhause, ich hab mich dann ins Bett gelegt und geschlafen.
Um 0.58 Uhr wachte ich auf und musste erst mal zur Toilette danach wollte ich wieder ins Bett aber ich konnte nicht mehr liegen und ich hatte ein merkwürdiges ziehen im Bauch. Um meine Zimmergenossen nicht zu wecken bin ich raus auf den Gang und hab mir nen Tee gemacht, als mich dann die Nachtschwester fragte was los sei, sagte ich Ihr das ich wohl wehen habe, daraufhin gings ab in den Kreißsaal zum CTG schreiben. Fleißig veratmete ich jede Wehe die immer stärker wurden. Nach dem mir dann die Hebamme nen Einlauf verpasst hatte durfte ich dann 3.15 Uhr endlich meinen Freund anrufen. Um 4.00 Uhr war er da, endlich! Ich lief noch ein paar Mal den Kreißsaalgang auf und ab, jedes mal wenn eine Wehe kam blieb ich wie versteinert stehen und musste mich festhalten. Dann ging es ab ins Bett und wieder ans CTG, nebenan lag auch eine Frau die auch Wehe um Wehe veratmete. Wir stöhnten so zu sagen um die Wette.
Ich war Müde und Kaputt und die schmerzen unerträglich also wurde mir auf Wunsch ein Schmerzmittel gespritzt welches mich einschlafen ließ in den Wehenpausen um mich etwas zu erholen. Nur brachte das nix jede Wehe ließ mich mehr verkrampfen meine Atmung wurde immer flacher. Mein Freund musste dann die Sauerstoffmaske über mich halten weil von unserem kleinen die Herztöne immer schlechter wurden. Um 7.00 war der Mumu offen und ich durfte Pressen, welch Erleichterung für mich. Nur für unseren kleinen war das der pure Stress. Schließlich kam dann die Ärztin und meinte Frau Vogt wir müssen Ihnen jetzt helfen und zack war der erste schnitt gemacht, den ich aber nicht bemerkte. Ich presste wieder und irgendwie tat sich nix nur das CTG piepte immer wieder. Ehe ich mich versah waren alle grün gekleidet, ratz fatz wurde das Bett umgebaut und die Hebamme meinte nur zu mir das Sie den kleinen jetzt holen müssen mit der Saugglocke. Ich war geschockt! Dann merkte ich wie ich unten rum mit ner Spritze betäubt wurde und es folgten weitere Schnitte. Dann gings weiter mit Pressen mein Freund hielt die Sauerstoffmaske und meinen Kopf, die Hebamme drückte wie verrückt auf meinen Bauch und die Ärztin fummelt unten rum mit Ihrem Werkzeug. Ich kam mir vor wie beim Schlachter und Schrie nur: holt endlich mein Baby raus!
Und dann war es auch soweit am 06.11.07 um 7.42 Uhr lag Sidney Etienne, 54 cm groß und 3870 gramm schwer, total geschafft und regungslos auf meinem Bauch die Nabelschnur noch um den Hals. Als die Hebamme mit dem Tuch über sein Gesicht wischte blinzelte er, ein Stein viel mir vom Herzen. Ich konnte Ihn noch gar nicht richtig begutachten nahmen Sie Ihn mir weg. Er wurde im Beisein meines Freundes im Nebenzimmer vom Kinderarzt untersucht und dann hörte ich Ihn auch endlich zum ersten mal schreien. Als Sie mich dann Genäht hatten durften wir endlich unser Glück zu dritt genießen.
Inzwischen sind alle schmerzen vergessen und auch wenn es keine Traumgeburt war, ist es doch ein unbeschreiblich und Unvergesslich schönes Erlebnis was wir erleben durften.
Bilder von meinem Süßen sind im Album unter Sidney Etienne.
LG ivi+Sidney Etienne 10 Tage jung