Am 9.2. fingen früh morgens bei mir Unterleibsschmerzen an. Diese waren wie bei der Periode stark, daher dachte ich mir weiter auch nichts dabei, da ich dies vorher schon ab und an mal hatte. Am Nachmittag kam dann noch die Hebamme zur Vorsorge vorbei. Da war mein Mumu auch noch fet verschlossen. Später ab ca. 16Uhr hatte ich immer mal wieder Schmerzen, die auch immer stärker wurden. Ich probierte verschiedene Positionen aus, wie ich es am besten aushalte. Zuerst saß ich eine ganze Zeit lang auf dem Gymnastikball und habe mein Becken kreisen lassen, was schon etwas entspannte, hinterher habe ich mich mit dem Oberkörper auf dem Ball gestützt und die Schmerzen wurden auch stärker. Dann schaute ich auf die Uhr um zu sehen in welchen Abständen die Wehen kommen und da waren sie dann schon bereits bei alle 3 Min. Und immer ca. 40Sek. Lang anhaltend. Als mein Freund dann nach Hause kam, hat er mir dann ein Bad eingelassen, denn ich wollte schauen, ob es vielleicht doch nochmal besser wird mit den Schmerzen. Aber als ich dann in der Badewanne lag, wurde es nicht besser, ganz im gegenteil. In der Wanne ging dann auch mein Schleimpfropf ab und da sagte ich zu meinem Freund, das ich jetzt die Hebamme anrufe. Ich also raus aus der Wanne, abgetrocknet und angezogen und alle 3 Min. so eine Wehe, das ich schon gut veratmen musste und mich am Waschbecken stützen musste. Als ich dann um ca. 19Uhr bei der Hebamme anrief und ihr berichtete, sagte sie nur, das es auch nur Übungswehen seien könnten und das ich noch abwarten solle und das so eine Geburt ja mehrere Stunden bräuchte und vor morgen früh da eh nichts passieren würde. Da war ich erstmal sprachlos, vorallem als sie dann noch meinte, das ich ja noch telefonieren kann und das es bei echten Geburtswehen nicht mehr möglich sei. Nach diesem tollen Gespräch rief ich noch total aufgeregt meine Mutter an, die meinte wir sollen besser trotzdem im Krankenhaus vorbei fahren ( da ich ja eigentlich im geburtshaus entbinden wollte). Gesagt- getan. Tasche geschnappt, noch ein paar Sachen im Bad zusammen gepackt und los. Nachdem wir von der 4.Etage endlich unten am Auto angekommen waren, musste ich erstmal vor dem einsteigen die nächte heftige Wehe veratmen. Die Fahrt dauerte ca. 15 Min. , die für mich aber eher schnell vorbei gingen, da ich gleichzeitig auch total aufgeregt und nervös war, das es nun endlich los geht. Um 20Uhr waren wir dann im Krankenhaus angekommen, wo wir direkt in den Kreißsaal geschickt wurden. Dort wurden wir total freundlich begrüßt und herzlich aufgenommen, was mir auch ein wenig die Angst nahm. Die Hebamme ging mit uns ins Entbindungszimmer, wo ich dann erstmal eine halbe Stunde am ctg lag. Ich spürte wie die Wehen immer stärker wurden und mein Freund betrachtete gespannt die Zahlen auf dem Monitor wie sie bei jeder Wehe immer höher wurden. Nach dem ctg wurde ich ersteinmal untersucht, wo die Hebamme dann meinte, ich hätte schon ordentlich vorarbeit geleistet, denn der Mumu sei auch schon komplett geöffnet. Doch der Kopf vom dem kleinen noch nicht fest im Becken. Deswegen musste ich mich dann vors Bett stellen, dort abstützen und das Becken kreisen, damit der kleine Mann ins Becken rutscht. Nach ungefähr einer Stunde wurde nun nochmal nachgeschaut, aber so ganz richtig lag er immer noch nicht. Dann platzte auch die Fruchtblase. Nachdem ich hinterher wieder vor dem Bett stand, kam mit jeder Wehe ein ganzer Schwall Fruchtwasser raus. Um 22.30Uhr wurde noch ein Ultraschall gemacht, wo die Ärztin dann noch meinte, das er auch etwas schief liegen würde und der Kopf deswegen nicht richtig ins Becken geht. Zurück im Entbindungszimmer, bekam ich wieder das ctg und dann versuchte die Hebamme bei jeder Wehe den kleinen noch ein Stück zu drehen, da war jede Wehe noch viel schmerzhafter als überhaupt schon. Um kurz vor 12 sollte ich mich auf die linke Seite drehen und die Wehen noch veratmen. Zuerst ging es noch, aber dann kamen aufeinmal die Presswehen, die echt richtig krass waren und die zu veratmen war mir schon fast unmöglich. Die Wehen waren jetzt so stark, aber dafür war nun eine längere Pause zwischen jeder Wehe. Und jedesmal hielt ich die Hand von meinem Freund so fest, das es ihm schon richtig weh tat. Dann etwas Erlösung, die Hebamme kam und sagte, ich solle mich nun vors Bett knien und mich auf dem Bett abstützen und bei jeder Wehe durfte ich nun ein Stück mit drücken. Und das tat ich auch wie verrückt 3-4 mal bei einer Wehe. Für mich war dies eigentlich das schmerzhafteste. Mein Freund machte mir immer wieder Mut und sagte, das ich es gleich geschafft habe. Dann wieder eine Wehe und ich presste, was das Zeug hielt, meine ganze Kraft gab ich in dieser Wehe und plötzlich war er dann da, um 0.49Uhr. Ich hörte seinen ersten Schrei. Ich war total glücklich, aber auch total erschöpft. Mein Freund durfte die Nabelschnur durchschneiden und bekam ihn dann auf dem Arm, während ich zurück aufs Bett gelegt wurde und dann noch genäht wurde, da ich mehrere Scheidenrisse und auch einen inneren Scheidenriss hatte. Der Damm war dafür unbeschädigt. Danach wurde der kleine direkt angelegt, was auch super geklappt hat. Nach ca. einer Stunde wurde er dann gewogen etc. und wir sagten den frisch gebackenen Großeltern bescheid. Danach kamen wir dann gegen 3Uhr auf die Station aufs Familienzimmer, wo wir unsere 1. Nacht zu dritt verbrachten. Die Hebamme lobte mich noch, das ich das super gemacht habe und das sie sich erst schon Sorgen gemacht haben, da der kleine nicht ins Becken rutschte. Ich bin aber auch sehr froh, das es dann doch noch alles so gut geklappt hat und das obwohl ich so eine Angst vor der Geburt hatte und vor den Schmerzen. Und dennoch habe ich es auch alles ohne Pda oder sonstige Schmerzmittel geschafft.
2 Tage später sind wir dann nach Hause gegangen. Die Nächte sind nun zwar kürzer, aber tauschen würde ich auch nicht mehr wollen.
Hier die Daten:
Leon-Luca
Geboren am 10.02.2011
um 0.49Uhr
3900 Gramm / 52 cm / 36 cm Ku