Hallo ihr Lieben! Ich habe diesen Bericht bereits im Hausgeburts/Geburtshausforum veröffentlicht. Will ihn aber hier noch einmal posten um euch Mut zu machen und eine Alternative zur Klinikgeburt zu zeigen. Ich will hier niemanden "missionieren". Aber ich selber hätte vielleicht schon bei Nr1 und 2 eine außerklinische Geburt erwogen, wenn mich jemand angestoßen hätte und ich mich richtig informiert hätte.
Also... das ganze begann um ca 4.00 morgens. Ich bin aufgewacht und dachte erst im Halbschlaf, dass meine Bänder mal wieder ganz schön ziepen. Erst nach dem 3. Mal bin ich richtig wach geworden und hab auf die Uhr geschaut. Alle 8 minuten kam dieses Ziehen...Bin dann aufs Klo und hatte leicht blutigen Schleim an dem Papier. Da war mir irgendwie schon klar "OK, das ist es jetzt". Habe dann gleich meinen Mann geweckt, weil ich heiß duschen wollte und dabei aber nicht alleine sein. Das Duschen hat es dann auch ein wenig verstärkt. In dem Moment hatt mich dann Panik überfallen und ich wollte in die Klinik SOFORT. Haben dann unsere Bekannte angerufen und die kam gegen 5 um auf unsere anderen 2 aufzupassen...
Als wr in der Klinik ankamen waren die Wehen natürlich erst einmal wieder fast weg. CTG war ok und wir sind dann spazieren und in die Cafeteria frühstücken. Ich hatte zwar immer wieder stärkere Wehen, aber auch schwache und die Abstände sehr unregelmäßig: zwischen 2 und 20 Minuten war alles dabei. Es wurde dann überall sehr laut und betriebsam, also sind wir wieder zurück und sind dann aus dem Untersuchungszimmer in einen Kreissaal gekommen wo ich ein Bad nehmen konnte (es war NICHTS los: ich war bis auf die geplanten KS die einzige). Das Bad hat die Wehen weder verstärkt noch verschwinden lassen. Ich konnte mich aber auch schlecht entspannen, weil ständig jemand reinkam: es war ja nix los. Außerdem war mein Mann relativ unglücklich im KKH zu sein. Nach Rücksprache mit der Hebamme haben wir dann beschlossen wieder zu gehen.
Wir sind dann erst in einen Wald in der Nähe gefahren um ein bisschen spazieren zu gehen und haben uns noch etwas zu essen geholt. Im Wald wurden die Wehen dann auch prompt stärker, aber immer wenn ich eine hatte kam ein Spaziergänger und ich konnte nicht wirklich richtig atmen. Also sind wir heim gefahren. Die Kinder waren noch weg und ich habe erst einmal auf dem Sofa gedöst und ein bisschen geschlafen: für ne Stunde waren die Wehen dann auch komplett weg. In dieser Zeit haben wir unsere Hebamme (die übrigens nicht "unsere" war) angerufen: eigentlich hatten wir ihr schon abgesagt, aber jetzt war für mich wieder alles offen...Sie meinte dann freundlich aber bestimmt, dass sie glaube ich müsse mich jetzt entscheiden wo das Kind kommen soll, weil die Geburt sonst vermutlich nicht in Gang kommen würde. Ich solle erst nochmal ein bisschen schlafen und ihr dann anrufen. Da hab ich dann erst mal ein bisschen geheult, weil ich mich unter Druck gesetzt fühlte - im Nachhinein hatte sie aber vollkommend recht. Ein bisschen später bin iach aufs Klo und habe gemerkt, dass ich irgendwie auslaufe . Ich hab meinen Mann ganz groß angeguckt "Ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt"
Ich hatte damit nicht gerechnet, bei den beiden anderen ist sie direkt vor der Geburt gesprungen...Also Hebamme angerufen: Ich wollte definitiv daheim bleiben! Weil die Wehen inzwischen schon ziemlich stark waren und nur noch 6 minuten auseinander machte sie sich auch direkt auf denn Weg. In dieser Zeit war ich dann gleichzeitig total aufgeregt und auch nervös, weil ich doch noch nie einen so frühen Blasensprung hatte...Ich lag da auch noch weil nicht sicher war wie fest der Kopf war. Die Hebamme kam dann und hat mich natürlich erst mal untersucht: 2 cm, definitiv Blasensprung, kein grünes Fruchtwasser (yeah). Bei der Untersuchung bin ich dann weiter ausgelaufen und durfte danach aufstehen. Ab da bin ich im Wohnzimmer auf und ab gelaufen, mein Mann und die Hebamme haben alles soweit hingerichtet und die Hebamme hat ihren Papierkram erledigt (wow wie viel!). Ich hing immer wieder am Seil und die Hebamme hat ab und zu die Herztöne gehört (aber selten). Die Wehen wurden dann acuh bald stärker mit starkem Druck nach unten und ich bat, dass sie nochmal schauen sollte: 3-4 cm ABER während der Wehen drückt es stark nach unten, der Muttermund ist aber nach hinten verschoben, sobalt der vorne ist glaubt sie ginge es ganz schnell. Puhh also weiterveratmet. Ich fand es dann bald am Seil unangenehm weil die Wehen so in den Rücken und in die Beine zogen und prompt schlug die Hebamme mir vor auf den Ball zu wechseln. Dort hat mein Mann dein mein Kreuzbein massiert. Nach ca 6 Wehen hatte ich schon Pressdrang. Sie hat mich dann untersucht: 6 cm, sie zieht jetzt den Muttermund nach vorne. Danach wollte sie mir noch irgendwelche Globuli holen aber in der nächsten Wehe hab ich schon geschrien "Es kommt". Und ich hatte unglaublichen Pressdrang. Sie hat mich in dieser Zeit super angeleitet und dach 4 oder 5 Presswehen war der Kleine da. Neugierig wie er ist hat er schon mal die Augen aufgemacht als er noch gar nicht ganz draußen war...Er lag dann vor uns und wir haben ihn erst mal gestreichelt und betrachtet bevor ich ihn dann auf den Arm genommen habe. Nach auspulsieren der Nabelschnur hat mein Mann sie durchtrennt. Ich bin auf die Knie habe 2 mal gedrückt und die Plazenta kam. Ab da haben wir dann einfach gekuschelt, gestaunt und bewundert. Ich musste an meiner alten Naht wieder genäht werden, aber nicht viel.
Es war für mich tatsächlich eigentlich eine Traumgeburt. Die Presswehen waren unheimlich schmerzhaft, da habe ich auch geschrien. Und als es 6 cm hieß, war ich auch kurz verzweifelt, aber die Hebamme hat mir Mut gemacht (und in der nächsten Wehe kam er ja dann quasi schon). Ich hatte ja auch Angst dass sie Plazenta nicht gleich kommen würde: während in der Klinik das wirklich immer lang gedauert hatte kam sie hier sofort. Und der Blutverlust vor dem ich auch immer ein wenig Schiss habe: 100ml. Die Hebi meinte sie hätte noch nie eine so saubere Geburt gehabt....Das schönste waren die Momente nach der Geburt: Friedlich, keine Eile,...
Ich weiß nicht warum ich erst noch in die Klinik bin, aber vielleicht habe ich das gebraucht um nochmal zu merken, dass ich da eigentlich nicht sein will. Ich habe mich daheim zu jedem Zeitraum sicherer und besser und kompetenter betreut gefühlt. Nachdem ich genäht war (übrigens auch viel angenehmer als in der Kinik, da in Ruhe gewartet wurde bis das Betäubungsspray wirkte) durften unsere Kinder den Kleinen kurz bestaunen, danach sind sie ohne murren in ihre Betten. Ich konnte direkt aufstehen und aufs Klo.
Im Nachhinein haben sich so viele über die Hausgeburt gefreut, dass es überwältigend war. Besonders unsere Kinderärztin von der wir es eigentlich nicht erwartet haben (sie hat Jahrelang auf der Frühchen/Neugeborenintensiv gearbeitet)... Meine Hebamme begleitet übrigens auch "verwaiste Eltern "- weiß also was alles schiefgehen kann (nur um ein paar Vorurteile auszuräumen)