Unsere geburt endete mit einem ks und war nicht so schön. Schon mal als warnung vorab ;)
Am 03.07. 2014 hatte ich einen Kontrolltermin beim FA (ET+8). Köpfchen war immer noch abschiebbar, gmh bei 4 cm, mumu zu. Ich war ziemlich verzweifelt, dass sich so GAR nichts tat bei mir. Meine FÄ fragte in der Klinik nach, ob ich schon am nächsten Tag zur Einleitung kommen dürfe, statt 2 Tage später, weil ich durch die Situation sehr belastet war. Durfte ich!
Tja, zu Hause angekommen war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich einleiten lassen will. Ich telefonierte mit meiner Hebamme und sie bestärkte mich in meinen Gedanken. Ich wollte nicht einleiten lassen, solange mit dem Baby und dem Fruchtwasser alles i.O. sei.
Eine Stunde nach dem Telefonat platze mir abends um 21:30 Uhr die Fruchtblase im Bett. Das war ein ziemlich merkwürdiges Erlebnis. Wie gut, dass ich mir schon vorab Handtücher am Bett liegen hatte. Für alle Fälle..... So riefen wir einen Krankentransport, weil das Baby ja immer noch nicht fest im Becken lag und ich freute mich sooo sehr, dass es endlich losgeht. Dachte ich doch, dass mein Baby schon gar nicht raus will.
Im KH wurde ich im Kreissaal untersucht und wir bezogen unser Familienzimmer. 1,5 Std nach Blasensprung spürte ich auch erste Wehen, die kamen schon recht regelmäßig alle 5 Min. also an Schlafen war da nicht zu denken. Gegen 2:00 Uhr nachts sind wir dann rüber in den Kreissaal und es wurde ein CTG gemacht. Allerdings zeigte dieses CTG bei mir in der ganzen Zeit nur einmal Wehen auf! Wir liefen, kreisten auf dem Ball und weil sich nicht viel an den Wehen veränderte, legte sich mein Mann nochmal schlafen. Die Abstände wurden zwar kürzer aber die Wehen nicht stärker.
Am Morgen beschloss mein Mann nochmal schnell nach Hause zu fahren und die letzten Sachen zu holen. Mein Zustand war ja unverändert. In der Zeit legte ich mich in die Badewanne und fand es dort sooo schön! Konnte mich auf jede Wehe konzentrieren und sie gut veratmen. Habe mir eh gewünscht in der Wanne zu entbinden.
Nach dem Baden wurden die Wehen stärker aber am Muttermund hat sich in der Zeit nicht viel getan. Gmh ist verstrichen und Mumu fingerdurchlässig. Leider hatten wir da schon die ersten schlechten Herztöne. Geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht und ich war sehr müde. Mein Mann kam dann auch bald wieder zurück und war sehr erstaunt mich so unter Schmerzen anzutreffen. Ich sollte weiter auf dem Ball kreisen und laufen, damit die Wehen stärker werden. Der Kopf des Baby's hatte sich immer noch nicht ins Becken eingestellt und war abschiebbar. Ich versuchte auf dem Gang spazieren zu gehen aber sobald eine Wehe kam, konnte ich kaum stehen.
Gegen 11:00 Uhr war ich so müde, erschöpft und frustriert, dass ich der PDA zustimmte, um wenigstens etwas schlafen zu können (mumu 3 cm). Ich war die ganze Zeit am weinen und genoss es, dass die PDA wirkte. Den Druck des Babyköpfchen merkte ich nach wie vor. So lag ich dann im Bett und wurde wohl 4 Std lang hin und her gelagert. Ich war so müde und erschöpft, dass ich kaum noch was mitbekommen habe. Mein Mann hat mir hinterher davon erzählt.
Der Muttermund wurde regelmäßig kontrolliert aber es tat sich gar nichts mehr, die Herztöne von meinem Baby wurden auch schlechter. Er hatte sehr viel Stress. Ich wurde von mehreren Hebammen und Ärzten untersucht, am Ende auch von der Chefärztin. Am Kopf vom Baby hatte sich ein Geburtsschwülst (?) gebildet. Es wurde entschieden, dass es besser ist, dass Baby per Kaiserschnitt zu holen.
Ich war unglaublich traurig. Ich gab mir die Schuld, dass der Kopf vom Baby einfach nicht ins Becken rein ist. Und ein Kaiserschnitt wollte ich schon lange nicht. Ich weinte und zitterte, während ich für den OP fertig gemacht wurde.
Ach ja, vom Anfang bis zum Ende der Geburt war ich regelmäßig mich am übergeben, das raubte mir zusätzlich die Kraft.
Für die OP sollte ich etwas nehmen, was den Magen schont, das habe ich dann mal postwendend wieder heraus befördert und den Nachschlag auch dankend abgelehnt! Ach man, ich war echt fertig mit den Nerven, all die Mühe umsonst. Gegen 15:00 Uhr kam ich runter. Unten vor der Schleuse lag ich dann kerzengerade auf der Liege und ich fragte noch, ob ich so liegen muss, weil mir ja permanent schlecht war. Musste anscheinend so sein... Im OP wirkte es sehr hektisch und ich konnte nicht mehr unterscheiden, wer wer ist. Auch nicht, wer von all denen meine betreuende Hebamme war.
Ich sagte noch mehrmals, dass mir schlecht ist, bevor ich mich mit seitlichen Kopf einfach erbrach, bzw würgte ich ja nur noch Galle. Konnte mich gar nicht mehr bewegen, weil ich ja 'festgemacht' war. Da schimpften sich die Leute an, warum ich denn nicht seitlich gelagert worden wä re, wenn mir doch so schlecht sei. Was ein Haufen dort...
Mein Mann kam dazu und es ging los. Es ruckelte echt heftig und ich war immer noch stark am zittern. Irgendwann merkte ich so ein Druck auf dem Oberbauch und dann hörte ich mein Baby schreien. Ich sah nur einen Teil vom Kopf, denn es wurde direkt nach nebenan gebracht, um untersucht zu werden. Auf einmal wurde dann die Tür zu diesem Raum zu gemacht und ich dachte dabei, dass irgendetwas nicht mit meinem Baby stimmt, was ich nicht mitbekommen sollte und wurde etwas panisch. Ich sagte, dass ich mein Baby sehen möchte und bekam wohl laut Erzählung meines Mannes die patzige Antwort 'sie sieht ja gleich ihr baby'.
Dann wurde mir endlich ein sauberes, in Handtüchern eingepacktes Baby vor die Nase gehalten und ich dachte nur Das ist mein Baby? Wirklich.. sie hätten mir jedes Baby hinhalten können. Ich war so enttäuscht, dass es nicht blutverschmiert war und ich nichts von der Nabelschnur oder der Plazenta gesehen habe.
Mein Mann ist mit unserem Sohn herauf in den Kreissaal gefahren, während ich fertig gemacht wurde. Natürlich habe ich auch danach noch schön geko*zt. Ich bekam Vomex gespritzt und danach kam dann auch schon die Müdigkeit... Ich schlief ein.
Ich wachte nach einer Stunde im Kreissaal auf und sah meinen Mann. Unser Sohn lag in seinem Bettchen und wurde mir dann von der Hebamme in den Arm gelegt. Ich weiß gar nicht mehr, was ich alles so dachte. Nur, dass ich mit dem KS überfordert war und noch so erschöpft und müde, dass ich nicht mal in der Lage war meinen Sohn selbst zu halten. Das war sehr schlimm für mich, ich hatte mir von Anfang an eine selbstbestimmte Geburt gewünscht, die ich aktiv mitgestalte. Und dann lag ich da.
Das Anlegen klappte nicht so gut, Mein Sohn machte den Mund nicht weit genug auf. Wir versuchten es immer mal wieder, aber so richtig trank er nicht. Er schrie ganz laut und heftig, weil die Milch nicht direkt lief und er nicht kräftig saugte. Es war echt ein Krampf für Alle. Wir stillten erst mit Hütchen und es war sooo schwer.... ich pumpte die Vormilch ab und er bekam sie über einen Löffel, weil er zu viel Gewicht verlor und auch nach dem Milcheinschuss pumpte ich weiter ab, damit wir ihm zu not die Milch über die Flasche geben konnten.
Als ich mit den Stillhütchen alleine stillen konnten versuchten wir es ohne Hütchen und es war ein Horror für mich. Das Erste mal andocken tat so doll weh und alleine schaffte ich es sowieso nicht... Die Hebammen probierten es teilweise 30 min lang, bis mein Sohn endlich an der Brust hing und trank.
Ich war immer wieder am weinen, weil es nicht klappte und ich nicht in der Lage war mein Kind alleine zu stillen. Während all dem, explodierte die Wochenstationen, Es kamen so viele Frauen, dass die Station überbelegt war und sie aus der Not dreier Zimmer belegen mussten. Viel Stress, viel Lärm, schwüles Wetter und permanent fremder Besuch. Es war mir alles zu viel, ich wollte Ruhe aber traute mich nicht nach Hause, weil ich dachte ich kann ja noch nicht mal mein Kind alleine anlegen.
In der letzten Nacht kam ich auf ein anderes Zimmer und dort herrschte endlich die Ruhe, die ich brauchte! Es klappte und ich konnte endlich alleine anlegen...
Mein Sohn ist trotzdem sehr ungeduldig, schnell frustriert. Er schrie überwiegend laut und schrill und mir hing die Geburt immer noch sehr nach. Ich war traurig, weil ich mir eine natürliche Geburt gewünscht hatte und brauchte sehr lange, bis ich mich als Mutter meines Sohnes fühlte. Und noch länger brauchte ich, um seinen Charakter anzunehmen