Tja... wie soll ich anfangen diese nacht zu erzählen.. :fou:
also: wie hier einige wissen plagten mich ja schon seit einigen wochen vorwehen und ich durfte mehr viel machen, außer dumm in der gegend rumliegen und abwarten!
dienstag (21.8) auf mittwoch (22.08) bekam ich nachts irgendwie sonderbare schmerzen.. für vorwehen waren die zu stark aber irgendwie konnte ich sie auch nicht richtig einordnen... dachte, dass sich meine maus evtl. jetzt auch noch auf nen nerv gelegt hat und deshalb der ganze rücken so schmerzt... ich hab dann versucht mir irgendwie diese nacht um die ohren zu schlagen (mein mann war auf einer fortbildung und ich war eh allein zu hause).
mittwoch-morgen waren die schmerzen immer noch und ich bin zum arzt (vertretungsarzt, da mein fa im urlaub war)... dieser hat ein ctg geschrieben und mich untersucht.. ergebnis: keine wehen nachweisbar, gebärmutterhals aber auf 1,9 cm runter. ok, hiervon war ich dann doch etwas beunruhigt... :-/ ich bin dann brav nach hause und hab mich noch bräver auf die couch gelegt und abgewartet... gegen 18 uhr kam mein mann von der fortbildung nach hause und ich hatte diese merkwürdigen schmerzen immer noch.. irgendwann hab ich mich dann vor die couch gekniet und mir von meinem mann den rücken massieren lassen..
als die schmerzen einfach nicht weniger wurden hab ich dann beschlossen, dass es vllt. doch mal zeit wird meinen kh-koffer zu packen... ich bin dann aber erst noch gemütlich duschen gegangen und hab im anschluss daran angefangen zu packen... während ich so alles einpacke merke ich wie mir irgendwas die beine runterläuft.. nicht viel.. aber es lief! war das fruchtwasser? hab ich mich eingenässt? keine ahnung und viel panik! ... weiss übrigens heute noch immer nicht, was das war...
in diesem augenblick kam auch schon ein sehr sehr verdächtiger und komischer schmerz... ich hatte auf einmal auch druck auf dem darm und bekam durchfall... geburtsanzeichen? etwas ratlos stand ich jetzt da und wusste nicht so recht was jetzt kommt... dieser sonderbare schmerz wurde dann immer stärker.. hab dann dezent zu meinem mann gesagt, dass wir vllt. besser mal richtung kh fahren sollten... seine reaktion: "oh steff, sind die vorwehen so stark? wir fahren gleich.. .kann ich noch deutschland:england zu ende schauen, geht nur noch paar minuten"... ich "ja klar, guck" hab mich dann mit meinem verwirrten hirn vor den pc gesetzt... irgendwie muss man die zeit ja rumbekommen...
nach dem fussballspiel hat dann mein mann noch was gegessen und meinte, er springt auch noch schnell unter die dusche! hab ihn dann ziemlich angefahren, dass es jetzt höchste zeit wird, da der schmerz immer stärker wird... da kam dann die kleine erkenntnis "oh, das hört sich alles nicht mehr nach vorwehen an steff..." ach! was für ein blitzmerker.. :fou:
endlich gings dann los richtung kh... bis wir dort waren (es war 23.30) konnte ich vor schmerzen nicht mal mehr laufen und mein mann musste einen rollstuhl holen..
auf der entbindungsabteilung wurde ich dann erstmal an ctg gehängt und siehe da: ES WAR KEINE EINZIGE WEHE SCIHTBAR!!! lt. hebamme gibt es geburtswehen, die das ctg nicht anzeigt und ich hatte natürlich diese genau komische wehensorte... immer wenn ich also ne wehe hatte musste ich einen ton von mir geben, damit sie einen strich per hand machen und somit sehen konnten wie oft die wehen kamen..
ich war völlig überrascht von der wucht dieser schmerzen.. ich hab mit allem gerechnet aber nicht mit dem... da ich wochen vorher schon immer wieder vorwehen hatte und auch die nächte davor vor schmerzen nicht schlafen konnte, war meine schmerzgrenze auch ziemlich schnell erreicht.. ich war ganz schön am rumjammern (empfinde ich zumindest so)... irgendwann kam dann die ärztin und meinte, dass 33+5 bzw. + 6 zu früh zum entbinden war und man daher einen wehenstopp-tropf anschließen würde... gesagt getan aber passiert ist nix! der wehenhemmer hatte nichts mehr stoppen können!
als ich das merkte, kam bei mir auch noch etwas panik auf.. wie ich werde jetzt mutter? was wird mit meinem kind sein? wird es ihr gut gehen? ist sie schon so weit? bin ich so weit?... es war die hölle für mich.. ich war so voller sorge.. vor lauter panik hab ich dann die wehen auch nicht richtig veratmet und der schmerz tobte ohne ende... wehenpausen gabs keine... wäre ja luxus gewesen ;-)
mein blutzucker ist dann auch noch runtergesackt und ich hab angefangen zu spucken ohne ende... ich hab mich noch nie in meinem leben so übergeben müssen..:fou: und das nahm und nahm kein ende... (hätte mir wohl die pizza um 19 uhr verkneifen sollen...)..
irgendwann gegen 3.00 uhr hatte ich dann echt die nase voll und bat um eine pda! die ärztin kam, legte die pda und mir ging es besser! ich hab die wehen zwar noch gespürt, aber so minimal, dass ich echt dachte, ich kann jetzt endlich ne runde schlafen und für das grosse finale kraft sammeln...
aber nein! ärztin und hebamme standen auf einmal wild diskutierend vor dem ctg und beobachteten die herztöne meiner tochter... "rütteln sie mal an ihrem bauch und wecken sie ihre tochter"... ich gerüttelt... nix passiert... die ärztin wollte dann die fruchtblase sprengen um das ganze voranzutreiben, aber irgendwie muss meine fruchtblase aus rindsleder oder sowas gewesen sein... nach 5 versuchen hat sich es nämlich aufgegeben und gesagt, dass die diese blase nicht gesprengt bekommt und sie sowas noch nie erlebt hätte...
hebamme und ärztin tauschten dann einen blick und es kam die ansage "hören sie zu. ihre tochter hat stress und wir wissen nicht genau warum, deshalb würden wir das ganze jetzt gerne beenden und einen kaiserschnitt machen... die kleine ist über 6 wochen zu früh, wir können die wehen nicht stoppen und deshalb ist uns das alles ein bisschen suspekt unterschreiben sie bitte hier die einverständniserklärung für den ks"... ich hab nach dieser ansage meinen mann angeschaut und nur gesehen, dass in dem jetzt die panik aufstieg, weshalb ich mich darum bemüht habe völlig cool zu bleiben... hab den wisch unterschrieben und noch zu meinem mann gesagt, dass er nicht in den op mit rein muss, wenn ihm das zu heftig ist... gott sei dank wollte er aber mit um bei mir zu sein!
da ich ja eh schon die pda liegen hatte war die betäubung für den ks, dann eine kleinigkeit... ich wurde also in den op gebracht und es standen schon 10 leute (keine ahnung wer das alles war und was die dort alle machten) bereit...
ich hab nur ein unglaubliches rumgerüttel an mir gespürt und hab vor lauter nervosität meinem mann ein schnitzel ans ohr gelabert.. :fou: . die narkoseärztin hat uns auch immer erzählt was gerade passiert "kopf ist schon da".. und ich in meinem tran... "hä? ich dachte die kommt durch den bauch.." :fou: irgendwie war ich von den ganzen medikamenten ganz schön verwirrt... ;-)
die sekunden die vergingen zwischen "der kopf ist schon da" und emilys ersten schrei werde ich nie vergessen... voller angst liegt man da und wartet... als ich unsere maus am 23.8 um 3.46 jedoch gleich hab losbrüllen hören dachte ich "ok, sie brüllt, es ist alles gut"... ich durfte sie kurz sehen und dann waren sofort 3 kinderärzte zur stelle und haben sich um die kleine gekümmert... ich wurde dann noch zugenäht..
da das ganze fast ne stunde in anspruch genommen hat, hab ich meinem mann gesagt, dass er ruhig in die kinderintensiv gehen kann und nach der kleinen gucken kann... er war dann also weg und ich lag da wurde wieder zusammengeflickt... als die fertig waren musste ich noch 2 stunden auf der enbindungsabteilung bleiben, damit sie meinen kreislauf und alles überwachen konnten... nach 2 stunden kam ich aufs zimmer, hab erstmal gefrühstückt und dann kam eine schwester und hat mich - da meine beine noch etwas taub waren - per rollstuhl auf die frühcheninstensiv gebracht und ich durfte das erste mal meine maus anschauen!
mein mann stand neben mir, schaute seine tochter an und ich sah nur noch tränen in seinen augen... ich durfte meine maus in den arm nehmen und da hab auch ich angefangen zu heulen! dieses winzige 45 cm grosse und 2315 gr. grosse mäuschen ist wirklich meine tochter!
sie musste für paar tage ins wärmebettchen, bekam 3 tage antibiotika, hatte ne neugeborenengelbsucht mit trinkschwäche aber zwischenzeitlich ist alles ok! sie liegt in einem normalen bett und wird nur noch "überwacht" ob ihr zustand auch weiterhin zu bleibt... mit viel glück dürfen wir sie evtl. schon ende nächster woche mit nach hause nehmen!
den ks hab ich mehr als gut verpackt... konnte am gleichen tag um 11 uhr schon wieder aufstehen und in der gegend rumlaufen.. .schmerzen hatte ich null.. hab 3 tage paracetamol bekommen und - nachdem ich die eh immer vergessen hab zu nehmen - konnte ich die auch gleich wieder absetzen ...
auch wenn die geburt chaotisch war und überhaupt nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte könnte ich mir keine schönere nacht vorstellen! diese nacht hat mein leben verändert! mutterliebe ist eine liebe die mit worten nicht zu beschreiben ist und alles andere, was man bis dahin kannte in den schatten stellt!
das einzigartigste und wundervollste dieser welt ist umsonst und trotzdem unbezahlbar!!