lange fällig und jetzt komme ich endlich dazu. der geburtsbericht von meinem kleinen emilmann. die eine oder andere von euch wird sich noch an meinen thread "krankenhaus oder noch warten" erinnern. darin wollte ich von euch einen rat haben ob ich halt ins kh fahren soll oder nicht. ich jate die ganze woche bereits immer mal wehen und war auch am mittwoch den 2.11. schonmal im kreißsaal den ich aber nach 12 stunden wieder richtung nach hause verlassen durfte. die wehen waren zurück gegangen und ich war noch in der frühgeburtlichkeit 36 4
so, am besagten samstag hatte ich wieder den ganzen tag über wehen allerdings in unregelmäßigen abständen. mal alle 5-7 min, mal mit ner halben stunde pause dazwischen. der wannentest brachte weder linderung noch eine steigerung und so quälte ich mich durch den abend. müde nach viel zu vielen spielfilmen ging ich nachts um 2 ins bett. vorsorglich wie an den letzten tagen hatte ich eine slipeinlage benutzt für den fall der fälle dass man sehen kann welche farbe das fruchtwasser bei einem blasensprung hat oder einfach um blutungen rechtzeitig zu bemerken.
so. wie gesagt. um 2 uhr nachts bin ich ins bett gegangen. kaum eingeschlafen wachte ich mit dem gefühl auf, ich hätte mir in die hosen gemacht. ohjeh, was nun. ist es ein blasensprung oder hat der kleine nur mal ordentlich getreten? also ab auf toilette und tatsächlich... leicht rosa gefärbtes wasser tröpfelte aus mir raus.
es war 2:45 am 6.11.2011 ich war bei 37 1 und hatte einen blasensprung. ich rief als erstes meinen freund an der in dieser nacht arbeiten musste, danach rief ich im krankenhaus an und kündigte meine ankunft an.
3:30 betrat ich den kreißsaal.
dann folgte eine stunde auf die andere. mein mm war zu beginn 1cm geöffnet und es sollte noch eine ganze weile dauern bis der wurm da war.
anfangs waren die wehen zwar heftig aber auszuhalten und kamen ca alle 10min. ich verlor immernoch "schubweise" fruchtwasser bis ich mich vom entbindungsbett erhob um auf toilette zu gehen... schwapp... mit einem mal kam alles restliches fruchtwasser aus mir raus. der halbe kreißsaal war überflutet ;-)
danach wurden die wehen stärker und regelmäßiger. und mit einem mal veränderte sich der schmerz. wo es vorher noch überall im bauch und rücken krampfte drückte nun irgendwas von innen gegen mein becken. die schmerzen waren unerträglich. ich quälte mich von geburtsposition zu geburtsposition bis die hebamme meinem leiden etwas linderung verschaffen wollte und ich eine mobile pda bekam. die wehen wurden regelmäßiger und taten immernoch sehr weh aber durch die pda konnte ich den schmerz besser aushalten.
weitere stunden vergingen und endlich erreichte ich die letzte phase.
meine mobile pda nützte mir nun auch nichts mehr. die phase in der sich der kopf schlussendlich durchs becken richtung "ausgang" bewegt war für mich der blanke horror. ich hatte keine kraft mehr, konnte die wehen kaum "fertig pressen". immer wieder nahm die ärztin immer wieder blutproben aus dem köpfchen um zu kontrollieren ob emil genug sauerstoff bekommt. da ich aber völlig am ende meiner kräfte war kam zusätzlich zu der hebamme und der bereits anwesenden ärztin eine weitere ärztin hinzu. diese hockte sich neben mich auf den geburtsstuhl (wie beim frauenarzt nur größer) und drückte bei jedem pressen von oben meinen bauch um emil weiter hinaus zu schieben.
das köpfchen war nun schon sichtbar und nun musste er sich nur noch durch die letzte öffnung schieben... die schmerzen waren die hölle. ich war eh schon laut am brüllen aber als sich der kopf durch das gewebe bewegte und ich fühlte wie unter dem druck mein damm anfing zu reißen hielt ich es kaum noch aus. ich habe noch nie in meinem leben so geschrien. mein armer freund, der die ganze zeit neben mir saß tat mir so leid. ich glaube er war hinterher taub... ;-)
jedenfalls bewegte sich der kopf immer weiter raus bis die ärztin sagte "der kopf ist draußen! nur noch einmal pressen!" die hatte gut reden... ;-) aber ich presste noch einmal mit letzter kraft, die ärztin neben mir drückte nochmals fest meinen bauch und dann... als ob plötzlich die welt stehen geblieben ist. als ob mach monatelangem regen plötzlich die sonne scheint... hörte ich das wunderbarste geräusch auf der welt. die ersten schreie meines sohnes. mit einem mal war alles verflogen. die stunden, die schmerzen und all die zweifel und ängste... da war er - nach 13 stunden quälerei:
50cm lang, 2885g schwer, 34cm kopfumfang
es war sonntag der 6.11.2011 um 17:08 als sich mein leben veränderte.
heute, fast zwei wochen später bin ich übermüdet, entkräftet und völlig erschöpft - aber der glücklichste mensch auf der welt.
sorry, wurde etwas länger als beabsichtigt ;-)