Hallo werdende Mamis,
mit meinem Bericht möchte ich allen Mamis Mut machen deren Kinder sich in Beckenendlage befinden, es muss nicht immer ein KS sein. Mit der richtigen Vorbereitung/ Beratung in einer Klinik die auf BEL Geburten spazialisiert ist, kann so eine Geburt auch eine Traumgeburt werden. Siehe Bericht.
Nachdem sich am Entbindungstermin den 09.08.12 in Sachen Wehen und Kind gebären nichts getan hat, ich aber nur noch wenig Fruchtwasser hatte, sagte meine Frauenärztin ich solle mich doch mit meiner Wunschklinik in Verbindung setzen und diese sollen dann entscheiden ob und wann man die Geburt einleiten würde.
Mein Mann und ich freuten uns riesig über diese Aussage und ich rief sofort als ich zu Hause war in der anthroposophischen Klinik an um mich mit Ihnen zu beraten. Die Ärztin dort sagte mir, da das CTG vom 09.08.12 ja in Ordnung war sollte ich erst am nächsten Tag um 11 Uhr kommen.
Den Abend genossen mein Mann und ich im Kreise unserer Familie beim gemeinsamen Fastenbrechen, ich hochschwanger habe natürlich nicht gefastet, aber gegessen als ob ich tagelang nichts zu essen bekam, ich scherzte noch mit meiner Schwägerin, dass ihr Essen wohl meine Henkersmahlzeit wäre.
Am nächsten Morgen stand ich gegen 5 Uhr auf mein Mann fragte mich ob und wann ich das Baby das letzte mal gespürt habe, es war nämlich schon ne ganze Weile her, ich glaube sogar am Vorabend das letzte mal. Alle Versuche wie Musik vorspielen, Taschenlampe, gut zureden, Bauchstreicheln etc. blieben ohne Erfolg und ich brach in Tränen aus. Sofort sprangen wir beide auf und fuhren in unser städtisches Krankenhaus.
Dort wurde dann ein CTG geschrieben und es war Gott sei Dank alles in Ordnung, ich sollte eigentlich mind. 24 h zur Beobachtung im KH bleiben, aber ich hatte ja einen Termin in der Wunschklinik also unterschrieb ich dass ich auf eigene Gefahr das Krankenhaus verlasse, ich muss noch erwähnen die Hebamme und sogar die Ärztin bestärkten mich in meinem Wunsch, zwar hinter vorgehaltener Hand, es spontan zu versuchen mein Baby aus Beckenendlage zu entbinden.
In der Filderklinik wurde erst mal ein CTG geschrieben, weit und breit waren natürlich keine Wehen in Sicht und mein Mann und ich beschlossen, dass wenn wir nach Hause geschickt werden zum Trost Pizza essen zu gehen. Nachdem CTG untersuchte mich die Assistenzärztin, sie sagte dass das geringe Fruchtwasser bei einer Beckenendlage durchaus normal sei, aber aufgrund der verminderten Kindsbewegungen wollte Sie sich nochmal mit der Oberärztin besprechen. Mein Mann fragte wann die Klinik in der Regel einleitet und die Ärztin sagte ungefähr 2 Wochen nach Termin da hatten wir ersteinmal Panik es könnte doch noch länger dauern.
Die Oberärztin kam nach einigen Minuten und sagte: Ich bin der Meinung dass wir einleiten sollten. In dem Moment wollte ich sie abknutschen! Hurra ! Ich fragte noch: Wann und womit? und sie antwortete: Heute, am besten in einer Stunde, nicht dass die Geburt erst heute Nacht losgeht. Die Ärztin wollte die Geburt mit einem Wehencocktail anschubsen. Mein Mann und ich waren gleichzeitig aufgeregt und glücklich über diese Entscheidung . Ich scherzte noch mit den Schwestern dass ich den Cocktail doch bitte mit Röhrchen und Schirmchen möchte und tatsächlich bekam ich einen Wehencocktail aus Zitronensaft, Joghurt, Aprikosenmark und Rizinussöl MIT Schirmchen und einer Zitronenscheibe dekoriert
Um 13:40 wurde ich ans CTG angeschlossen und ich bekam den Cocktail den ich innerhalb 30 min. in kleinen Schlücken trinken sollte. Also schlürfte ich meinen Cocktail mit dem CTG im Blick, erst gegen Ende des Cocktails konnte ich Werte im 30er Bereich ablesen. Wehen hatte ich aber keine. Die Abendschichthebamme kam und stellte sich vor, ich schilderte ihr, dass wir bereits seit 5.00 Uhr auf den Beinen waren und sie sagte ich solle noch etwas schlafen denn ich muss gestärkt in eine Geburt, ein Bett für meinen Mann wurde auch ins Zimmer geschoben.
Gegen 15.30 waren mein Mann und ich am essen und ich musste mich entschuldigen, da ich das stille Örtchen aufsuchen musste . Wahrscheinlich wirkte der Cocktail schon.
Danach legte ich mich hin aber an schlafen war nicht zu denken, ich hatte ganz komische Unterleibsschmerzen konnte aber nicht deuten ob es der Darm oder die Gebärmutter war .
Die Schmerzen wurden stärker also klingelte ich nach der Hebamme, sie kamen zu zweit in mein Zimmer und fragten dann ob die Schmerzen kommen und gehen, ich sagte dass sie durchgehend waren. Sie schlossen mich also ans CTG, in dem Moment sahen sich beide ganz ernst an und sagten Sofort in den Entbindungsraum Ja Entbindungsraum nennt sich das in einer anthroposophischen Klinik und nicht Kreissaal
Im Nachhinein habe ich erfahren dass die Herztöne meines Babys in dem Moment abgefallen waren.
Gegen 16.20 war ich dann im Entbindungsraum und während ich von meinem Bett aufs Gebärbett umziehen wollte schrie ich aufeinmal Hilfe, Wasser, warm, was ist das? es war meine Fruchtblase, die Ärztin zog mir die Jogginghose aus und sie schlossen mich wieder ans CTG und ab da ging es dann auch volle Lotte los, die Wehen waren heftig und ich bekam kein Pardon, ich bemühte mich mit tiefen AAAAA Tönen die Wehen zu veratmen was mir eigentlich ganz gut gelang. Irgendwann mal schrie ich meinen Mann an er solle denen sagen ich will die PDA, ich habe um Hilfe geschrien, kurz darauf kam dann auch die Oberzärztin und sagte mit engelsgleicher Stimme: Wir schauen jetzt mal nach dem Befund und entscheiden dann während sie nachdem Muttermund tastete sagte sie Das kriegen wir auch so hin, ich verstand die Welt nicht mehr, Hallo? Ich hatte Schmerzen und niemand wollte mir helfen , mir war klar das ihre Äußerung bedeutete dass der Muttermund schon vollständig geöffnet war was die Wehen noch heftiger erschienen ließ. Es war also zu spät für die PDA. In dem Moment wurde ich von so einer starken Wehe überrollt, mein Mann sagte sie war im 130er Bereich, dass ich aufstehen wollte mein Mann hielt meine Arme fest und die Hebamme sagte mit erhobenem Zeigefinger und ernstem Ton Wir drehen jetzt nicht durch hihi im Nachhinein find ichs lustig.
Während ich da so mit dem Oberkörper ans Bettende gelehnt war und vor mich hin jammerte sagte die Hebamme wir sehen schon den Popo ihres Kindes kurz darauf begannen die Presswehen, währenddessen konnte ich einen Satz vernehmen wie Ihr Kind hat ihnen schon ein Geschenk gemacht und ich sah das Kindspech auf dem Handschuh der Hebamme, nach ca. 4 mal Pressen drehten sie mich aus meiner Vierfüßlerstellung auf den Rücken. Mein Mann sagte mir hinterher dass die Oberärztin etwas Schwierigkeiten hatte den Kopf des Babys zu greifen, nebenbei bekam ich noch mit wie sie telefonierte und sagte Wir haben hier ne Beckenendlage, bitte kommen.
Als ich dann auf dem Rücken lag habe ich noch einmal gepresst und geboren war sie, meine wunderschöne Tochter kam am 10.08.12 um 17:19 mit 52cm, 3120g und 36cm Kopfumfang auf die Welt . Wir warteten auf den ersten Schrei aber stattdessen machte Sie einen Seufzer und atmete tief ein. Sie wurde mir sofort auf die Brust gelegt und mit warmen Handtüchern zugedeckt. Danach schaute sie sich ersteinmal mit großen Augen ihre Umgebung an und genoss das gemeinsame Kuscheln.
Das erste was uns und auch den Ärzten auffiel waren ihre wunderschönen langen Wimpern. Wir verweilten so ca. 3 Stunden im Kreissaal und konnten als Familie ganz ohne Hektik ankommen und unser Glück genießen
Kewser mit Milchvampir 30 Tage alt