Sry, Ladys, da seid ihr falsch informiert
Nein, diese Methoden werden nicht nur angewendet, wenn das Kind steckenbleibt.
Es gibt mehrere Faktoren, die für eine Saugglocke oder Zange sprechen. Dazu zählt z.B. auch, wenn die Preßphase zu lange dauert (mehrere Stunden) und ein Risiko für die Mutter besteht. Lange Preßphasen begünstigen z.B. Netzhautablösungen etc., wenn die Mutter in dieser Hinsicht also Vorbelastet ist, durch Augen-OPs o.ä., dann wird schon mal zur Glocke gegriffen.
Auch wenn die kindlichen Herztöne abfallen und es schnell gehen muß, kommen diese Methoden zum Einsatz.
Jedesmal wird hier ebenfalls der Not-Ks in Betracht gezogen.
Es gibt auch Frauen, die erst nach Beginn der Geburt Panik bekommen und einfach nicht mehr mitpressen. Auch hier kommt die Glocke/Zange zum Einsatz, um dem Kind auf die Welt zu helfen.
Ich habe eine Saugglockengeburt erlebt, da mein Sohn noch zu hoch im Becken lag und den Weg alleine auch nach 3 Stunden pressen nicht gefunden hat. Er ist/wäre nicht steckengeblieben, aber seine Herztöne wurden schlechter. Mit Glocke war er dann innerhalb von 5 Minuten da.
Ich würde jedesmal wieder diese Methode dem KS vorziehen, weil es sehr schnell ging, ich keinerlei "Zusatzschmerzen" hatte und ich einfach in meiner momentanen Situation bleiben konnte. Nämlich pressend auf dem Kreißsaalbett. Ich hätte nicht während der Wehen in ein anderes Zimmer geschoben werden wollen, Narkose gesetz bekommen etc.... (hab die Geburt ohne PDA machen "dürfen", wegen Risiko meinerseits)
Okay, ein Dammschnitt ist bei diesen Methoden notwendig. Den merkt man nicht und nach 5 Tagen war er komplett verheilt.Ich bin ein paar Stunden nach der Geburt schon wieder rumgelaufen und mir ging's soweit prima, sitzen war die ersten Tage etwas schwierig, aber nicht wirklich schmerzhaft.
Mein Kind hatte die obligatorische Beule am Hinterkopf, die aber nach 3 Tagen schon nicht mehr zu sehen war.
Du kannst aber selbstverständlich beim Vorstellungstermin im KH ganz ausdrücklich klar machen, daß du Glocke oder Zange absolut ablehnst und im Zweifelsfall lieber einen Not-KS hättest.
Vermutlich braucht man aber länger, um diesen Schreck zu verdauen. Du wirst aus der dann vertrauten Umgebung gerissen, hast eine OP, bist danach platt, hast genauso eine Narbe wie beim Dammschnitt, kannst die ersten Tage auch nicht munter umherspringen ;-)und bist von der Narkose wahrscheinlich erstmal so angeschossen, daß du dein Kind erst am nächsten Tag selbst versorgen kannst (wenn überhaupt).
Ich kann nur sagen, ich fand die Glocke nicht schlimm, im Gegenteil. Als ich gehört habe was kommt, war mein Kommentar "na endlich!" Nach 3 Stunden pressen hatte ich einfach keine Lust und Kraft mehr.
Von daher, laß dich gut beraten und sag im KH dann, was du willst und was nicht.
Alles Gute!
Zimt+Frederik (12 Wochen)