Manche Sachen sehe ich etwas anders
"Auch wenn du schon zwei Kinder bekommen hast, weiß du nicht genau, wie es beim Nächsten abläuft."
Hast du schon Kinder bekommen und schlechte Erfahrungen gemacht?
Ich habe insgesamt sehr gute Erfahrungen gemacht, auch wenn ich keinen geplanten Kaiserschnitt wollte, bei dem Geschwister ja sowieso nicht dabei wären.
"Gerade wenn es schnell geht, dann gehts auch oft heftig zu."
Schnell heißt nicht heftiger. Unsere Kinder gehen sowieso davon aus, daß wir ins Krankenhaus fahren und das Baby kurz danach da ist.
Daß das alles sehr weh tut, blutet und man achreit, wissen sie. Vielleicht werden Kinder einen da sogar besser verstehen können als manche Erwachsene, da man sich im Endeffekt genauso wie ein Kind mit Schmerzen verhält.
Schlimmer finde ich es, wenn Kinder 10 oder 20 Stunden Wehen miterleben müßten und ein Großteil davon noch zu Hause passiert.
"Und du hast dann ja wirklich keine Zeit für die anderen beiden.
Genau deshalb soll ja auch der Babysitter mitkommen.
"Warum müssen Kinder in diesem Alter wissen, wie eine Entbindung naturgemäß abläuft? Es reicht doch, wenn sie irgendwann wissen, wie es theoretisch abläuft."
Sie müssen es nicht unbedingt wissen. Jedoch möchte ich Ihnen keine Märchen erzählen, wenn sich die Möglichkeit bietet, dabei zu sein. Manche Kinder wissen nicht wo Babys herkommen. Manche wissen nicht, daß die Milch von der Kuh und nicht aus dem Tetra-Pak im Laden kommt. Manche wissen nicht, daß Brot aus Körnern gemacht wird. ...
Wenn unsere Töchter einmal selbst eine Entbindung vor sich haben und sich noch etwas an die Geburt der kleinen Schwester erinnern sollten, werden sie dann sicher nicht viel Angst davor haben. Es ist mir absolut unverständlich, wie eine Frau vor einer ersten Entbindung so viel Panik haben kann, daß sie dann auch noch aus Gründen der Bequemlichkeit einen Wunschkaiserschnitt machen läßt.
Obwohl ich keinen geplanten Kaiserschnitt wollte, wurde ich dazu gezwungen. Bei der natürlichen Geburt war ich dafür über jede Minute glücklich, die ich erleben konnte. Ich hätte eigentlich noch eine ganze Weile so weitermachen können, aber nach 2 Stunden war die Kleine schon da.
"Früher kamen zwar die Kinder zuhause zur Welt, aber die Geschwisterkinder wurden doch da nicht mit einbezogen, oft nichtmal die Männer."
Früher war vieles anders. Vor 50 Jahren war es nicht normal, daß Väter bei der Geburt dabei sind. Vielleicht kommt es in 50 Jahren häufiger als jetzt vor, das Geschwister dabei sind. Wissen wir es?
"Ich denke, es ist besser, ein Kind nicht mit einer Geburt direkt zu konfrontieren, es gibt Dinge, die ein Kind nicht unbedingt wissen muß."
Es gibt auch wissbegierige Kinder. Was machst du mit denen?
"Dazu kommt, dass ein Kind auch Schamgefühle hat, was den Intimbereich angeht, geht nicht alle was an."
Es geht ja nicht um den Intimbereich der Kinder, sondern um meinen.
Was den der Kinder angeht, bringe ich ihnen bei, daß sie sich unter keinen Umständen ohne Eltern vor anderen ausziehen dürfen und wenn es der Schularzt, Lehrerin oder eine andere "Vertrauensperson" sein sollte.
Für unsere Kinder ist es auch nicht ungewöhnlich mich nackt zu sehen. Wieso auch sollte sich eine Mutter vor ihren Töchtern schämen oder verstecken müssen?
"Ich sehe da jedenfall keine Vorteile für die anderen Kinder, sondern eher Nachteile."
Genau nach beidem bin ich auf der Suche. Mich interessiert, wie es danach tatsächlich in der Realität ausschaut. Wobei Kinder natürlich unterschiedlich sind.
"Beim Sex sollte sie doch auch nicht dabei sein."
Ich denke, das ist etwas völlig anderes, bei dem wir uns alle einig sind.
Trotzdem gibt es Aufklärungsbücher für das frühe Schulalter, in denen wörtlich und bildlich beschrieben wird, daß sich Mama und Papa besonders lieb haben und eng miteinander kuscheln.
Lola