Es kommt mir vor als sei alles schon ewig her. Komisch. Dabei war alles vor 3 Wochen. In der 11. Woche erfahren, dass seit der 9. das Herzchen nicht mehr schägt. Ausschabung hinter mich gekriegt trotz totaler Krankenhauspanik.
Aber seitdem bin ich nur noch am heulen, fühl mich total überarbeitet, total leer, vor allem. Ich weiss gar nicht wohin mit dieser Leere. Ich mag zur Zeit auch gar nicht drüber sprechen mit irgendjemandem.
Eigentlich bin ich sehr realistisch, medizinisch gesehen war für mich schon immer ein Abort eine Sache der Natur, die eben passiert. In dem Sinne trifft das auch immernoch zu. Ich meine, wenn das Baby wirklich nicht lebensfähig ist, aus wechen Gründen auch immer, dann macht die Natur schon das was sein muss.
Jetzt wird mir erst richtig bewusst was so etwas bedeutet, emotional.
Viel hab ich mich gefragt, was ist meine Trauer??? Um wen oder was trauer ich?
Und ich habe gemerkt, dass meine Trauer sehr facettenreich und vielseitig ist, teilweise auch sehr egoistisch.
Es ist nicht nur Trauer, sondern Hoffnungen, Erwartungen, Ziele, Planungen und Organisation....alles ist auf einen Schlag weg, kaputt, vorbei! mit dem Satz: "Tut mr leis, ich muss Ihnen sagen das Herzchen schägt nicht mehr." Obwohl ichs schon 2 Minuten vorher wusst, ich habs geahnt.
Ich solle dankbar sein, dass ich eine gesunde Tochter habe, hat die Gyn gesagt.-das bin ich......noch dankbarer als vor der FG!
Dann gingen mir so viele wirre Gedanken im Kopf herum: 3 Wochen mit einem toten Kind im Bauch! und ich war im Urlaub! , 4 Tage auf die Ausschabung warten!!! Horror, meine Panik! das Kind ist tot??? ,wir hatten so viel umorganisiert um ein 2. Kind bekommen zu können. Unsere berufliche Wege wären anders gelaufen, ob wir uns jetzt ein 2. Kind leisten können ist fraglich. Ich bin unter anderem im Leistungssport und muss bald wieder anfangen um auch zum Familieneinkommen beizutragen. Selbst wenn wir jetzt noch ein 2. bekommen...wie lange wird das dauern? Es kann lange dauern und ich brauch in meinem Beruf nicht wieder beginnen wenn eine 2. SS geplant ist. Mein Mann muss so viel arbeiten, dass wir uns kum sehen und unsere Ehe sowieso gerade deshalb ein Tief hat...... . Wir hatten mit dem 2. Kind alles so umorganisiert, dass wir wieder das Leben führen können was wir möchten, hatten sogar einen Umzug geplant.
Wir hatten gerade 3 Tage vorher allen von der SS berichtet...jetzt müssen wir alle anrufen und sagen, dass es tot ist.
Diese Leere, diese Planlosigkeit und alles soll so weiterlaufen wie bisher.
Wenn ich meine Tochter ansehe, machts ein wenig....???leichter??? Und trotzdem muss ich weinen. Ich weiss nicht wie ich den Tag durchstehen soll.
Ich hab das Gefühl, dass ich gar keine Zeit habe zum Trauern. Für mich. Einschliessen, verkriechen, trauern.
2 Tage vor der Ausschabung, nachts um 23.00 Uhr hab ich angefangen zu bluten, ganz schön heftig. Mein Mann hat geschlafen....er muss ja auch zum Arbeiten am nächsten Tag wieder fit sein, denn das Leben geht ja weiter............ Und so hab ich wohl unser Baby nachts bis 3.00 auf der Toilette gelassen ...........
Das Krankenhaus 2 Tage später hab ich ganz gut überstanden, trotz Panik.
Bei der Nachuntersuchung sagte meine Gyn: " Und,jetzt gehts Ihnen schon besser, hm?"
Es ist unglaublich und unvorstellbar, vor allem für Männer, finde ich was alles so auf einen einströmt, wie man sich fühlt!
Und ich habe hier lange nicht alles geschildert was einem, zumindest mir, da soalles durch den Kopf schiesst.
Ich frag mich nur wann das aufhört. Vor allem, dass ich nur heulen könnte und auch muss und ständig allen ins Gesicht grinsen soll und belanglosen Mist erzählen.
Was macht ihr mit dieser LEERE????
LG an alle.........Marie