Hallo Mädels.
Es ist echt erschreckend, wieviele von euch schon sowas durchmachen mussten.
Ich hab meinen Freund im Mai 2005 kennengelernt und bin dann im November 2006 ungewollt schwanger geworden (dank Temperaturmeßmethode). Im Juli 2007 kam dann unsere süße Maus kerngesund auf die Welt. Anfang 2009 haben wir dann beschlossen dass unsere kleine ein Geschwisterchen bekommen soll und ich hab mir die Spirale rausmachen lassen. Dann hat eigentlich alles erst angefangen.
Ich hatte dann 2009 2 Fehlgeburten, einmal in der 6. SSw und einmal in der 7. SSW, und eine Schwangerschaft irgendwo außerhalb der Gebärmutter. Im Mai 2010 war ich dann endlich wieder schwanger. Hab dann von Anfang an ASS 100, FragminP und die Höchstdosis Utrogest genommen um sämtliche Risiken auszuschließen. Bis zum 02.08. war auch alles ok. Bin an dem Morgen zu meinem Frauenarzt wegen der ganz normalen Vorsorge und da war es. Kein Herzschlag mehr. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht, da ich ein Mensch bin der immer positiv denkt und im Leben nicht mehr dran gedacht hätte, dass in der Woche überhaupt noch was passieren könnte. Mein frauenarzt hat mir dann ein Zäpfchen gegeben um die Geburt einzuleiten. Dann lag ich auf der Wochenstation um drauf zu warten, dass die Wehen anfangen. Abends um fünf bin ich dann in den Kreißsaal gekommen um unser Baby auf die Welt zu bringen. Es wäre ein Junge gewesen. Am nächsten morgen war dann die Ausschabung unter Vollnarkose.
Das Gefühl das man hat nachdem man wieder aufwacht kann man niemandem beschreiben. Es hat sich ja das letzte viertel Jahr alles nur um das Baby gedreht und auf einmal ist alles anders. Zu allem Übel musste ich einen Tag später dann auch noch Abstilltabletten nehmen weil der Körper nach einer Geburt einfach mit dem Milcheinschuß weitermacht, egal ob man sein Baby nun in den Armen hält oder nicht. Dann kommen die ganzen Kommentare von den Menschen, die sowas noch nicht selbst erlebt haben wie "ihr habt doch schon ein Kind, oder ähnliches. Dass es aber verdammt schwer ist seine 3 jährige Tochter zu sehen, die weint, weil ihr Bruder den sie sich so gewünscht hat jetzt im Himmel ist und auf sie aufpasst daran denken die anderen alle nicht. Man denkt im ersten moment wirklich, dass man die einzige ist der sowas passiert aber man lernt in der Zeit danach soviele Leute kennen, denen es genauso ging und fast alle haben in der Zwischenzeit noch gesunde Kinder auf die Welt bringen dürfen und genau diejenigen sind es, die einem Mut machen weiter dran zu glauben, dass es irgendwann gut ausgeht.
Letzte Woche war ich bei meinem Frauenarzt zu Nachkontrolle. Er meinte, wenn er es nicht persönlich gemacht hätte, dann würde er es nicht glauben, denn ich hatte bereits nach drei Wochen einen Eisprung, eine hoch aufgebaute Schleimhaut und einen großen Gelbkörper. Er meinte es gibt keinen Grund dafür noch zu warten.
Wir haben uns dazu entschieden gleich wieder zu üben, da unser größter Wunsch einfach ein zweites Kind ist. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass auch bei uns irgendwann der Zeitpunkt kommen wird wo wir unser Baby am Ende doch noch in die Arme nehmen können und der größte Wunsch unserer kleinen in Erfüllung geht. Denn schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen. Ich wünsche euch allen viel Glück und dass es bei uns allen irgendwann positiv ausgehen wird.
Liebe Grüße Tanja