Vielleicht muss man selber durch eine lange, harte Kinderwunschzeit gegangen sein, um den ganzen Frust und Kummer verstehen zu können. Bei uns hat es 6 Jahre gedauert und ich habe bestimmt auch schon jeden mehr oder weniger gut gemeinten Rat oder auch dummen Kommentar gehört oder gelesen. Manche sind bei einem so sensiblen Thema wie der sprichwörtliche Elefant im Porzelanladen.
"Die Natur hat euch eben schlechte Karten gegeben. Soll halt nicht sein. Findet euch ab damit." Komischerweise würde keiner auf die Idee kommen, jemandem mit einem gebrochenen Knochen zu sagen, Pech für deine zu weichen Knochen, dann lauf doch so rum. Tut zwar weh, beeinflusst dein ganzes Leben und vielleicht könnte dir auch geholfen werden, aber Mutter Natur hat dir eben so brüchige Knochen gegeben. Akzeptier es und leb damit! So etwas würde doch keiner sagen, oder? Bei KiWu hört und liest man es immer wieder.
"Dann adoptiert doch" Klar, so ein Adoptionsverfahren ist ja auch ein Spaziergang und eine Adoption kostet auch nichts und Adoptionskinder gibt es doch wie Sand am Meer. Der Vergleich mit einem Lottogewinn passt ganz gut.
"Kann dich ja so gut verstehen, bei uns hat es ja auch 3, 4 Monate gedauert!" 3=24, 36 oder noch mehr? Da hat wohl jemand in Mathe nicht aufgepasst. Das ist doch überhaupt nicht vergleichbar!
"Du bist ja so egoistisch, weil du dich nicht über das Babyglück der anderen freust." Man ist also eine egoistische ***, wenn man einfach nur haben will, was allen anderen so scheinbar mühelos in den Schoß fällt. Man soll sich immer nur für die anderen freuen, sich die tollen Geschichten/Ratschläge von (Bald)Mamis anhören und den eigenen Frust, die Wut und Trauer gefälligst für sich behalten.
Und zum Schluß meditieren alle Frauen mit Langzeitkinderwunsch, weil das weiß doch jeder, nur wenn man entspannt ist, wird man schwanger. Ohmmm!