Hallo Zusammen,
da ich im Vorfeld meiner Abtreibung dankbar gewesen wäre, mehr aktuellere Erfahrungsberichte zu finden, möchte ich kurz über mein Erlebnis berichten. Es geht hier nicht um die Gründe für oder gegen eine Abtreibung sondern lediglich um das Prozedere an sich.
Als für mich klar war, dass ich die Schwangerschaft abbrechen werde, habe ich mir sehr unkompliziert einen Teemin bei gynmed in Salzburg geholt. In Österreich gibt es keine vorherigen psychologischen Gespräche oder ähnliches - man macht einen Termin aus, der Arzt informiert über die Optionen und klärt über die jeweiligen Prozedere auf. Ich habe mich bei gynmed sehr gut aufgehoben gefühlt und zu keiner Zeit wurde ich angeprangert. Als Frau macht man sich diese Entscheidung schon schwer genug - da brauche ich nicht auch noch Psychogelaber. Aber das soll jeder so machen wie er möchte. Also, man bekommt nach einem etwa 15minütigem Gespräch mit dem Gynäkologen und einer Ultralschalluntersuchung, von einer Praxismitarbeiterin die Mifegyne-Tabletten ausgehändigt, die man in deren Beisein gleich einnimmt. In meinem Fall waren es 3 Tabletten, da ich 6+4 war. Man wird hier nochmal sehr ausführlich über die einzelnen Schritte informiert und bekommt für den übernächsten Tag die Prostaglandine Tabletten sowie Schmerzmittel mit. Ich hatte nach Einnahme der Mifegyne Tabletten abends ziemliche Bauchschmerzen, kann aber auch auf die Aufregung an sich zurückzuführen sein - ich reagiere sehr leicht auf Stress jeglicher Art. Die Bauchschmerzen dauerten etwa 1-2 Stunden an, in der Nacht schlief ich schlecht, ich war natürlich traurig. Am nächsten Tag bemerkte ich nichts, heute Mittag (also am 2. Tag nach Mifegyne) nahm ich die beiden Prostaglandine-Tabletten und eine Schmerztablette. Was soll ich sagen - ja, ich hatte Bauchkrämpfe, ziehen, stechen, ähnlich vergleichbar wie starke PMS-Schmerzen. Ich bin normalerweise nicht PMS-geplagt, von dem her waren die Schmerzen für mich stark... Frauen, die generell starke PMS-Schmerzen haben, dürften keine größeren Probleme damit haben. Ich bin auf der Couch und im Bett geblieben und habe mich geschont. Eine leichte Blutung hat übrigens schon gestern eingesetzt. Mach drei Stunden habe ich gerade angefangen darüber nachzudenken, ob die Tabletten nicht gewirkt haben und ob ich die beiden Reservetabletten auch noch nehmen soll, merkte ich, dass ich auf die Toilette muss, ich saß kaum, als etwas dickes, glibberiges aus mir heraus fluppte, es war wirklich ein seltsames Gefühl. Erkennen konnte ich natürlich nichts mehr, es kam noch ein großer Schwall Blut hinterher. Ich gehe davon aus, dass das der Fruchtsack war der da abging. Ich hatte den ganzen Nachmittag immer wieder Krämpfe und relativ starke Blutabgämge wenn ich auf die Toilette ging (etwas mehr als an starken Regel-Tagen). Jetzt zum Abend hin beruhig sich alles etwas und ich hoffe auf eine ruhige Nacht. Auch wenn ich die letzten Tage oft geweint habe, bin ich jetzt wo es vorbei ist, sehr ruhig und fast schon "erleichtert", wobei das der falsche Ausdruck ist. Ich hoffe, dass alles abgegangen ist.