jeb_12847117Ich selbst kann keine Kinder bekommen, da ich keine Eizellen mehr produziere. Dies wurde mir gesagt, als ich 31 Jahre alt und gerade frisch verheiratet war (jetzt bin ich 35). Für meinen Mann und mich war grundsätzlich Adoption eine Alternative. Wir wollten jedoch ein kleines Kind und möglichst einen Säugling. Wir haben uns dann auch auf eine Warteliste in Deutschland setzen lassen und uns gleichzeitig über Auslandsadoption informiert.
In der Zwischenzeit haben wir durch Zufall erfahren, dass es überhaupt so etwas wie Eizellspende gibt. Ich habe erst sehr gezweifelt, wobei mein Mann ziemlich schnell begeistert war. Wir haben uns dann 2 Kliniken angesehen und als wir aus Ukraine wieder kamen, war auch für mich klar, dass wir es zunächst mit der Embryospende versuchen. Wenn auch dies nicht klappt, hätten wir höchstwahrscheinlich aus dem Ausland adoptiert. Ich denke schon manchmal daran, wie die genetische Mutter wohl aussieht. Insbesondere die ersten Tage nach der Geburt habe ich mich das gefragt. Je mehr ich jedoch merke, dass die Kleine auf mich als Mutter reagiert desto unwichtiger wird das. Was grundsätzlich das Aussehen angeht, erkennt niemand, der es nicht weiß, dass sie nicht unser genetisches Kind ist. Alle sagen: sie sieht aus wie ihre Mutter (also ich). Das ist ja keine Lüge, denn ich fühle mich als ihre Mutter - auch wenn es da noch eine andere Frau gibt, deren Gene sie in sich hat. In Kiew werden einige grundsätzliche physiologische Merkmale abgefragt (Größe, Gewicht, Augen- und Haarfarbe, etc.). Uns wurde gesagt, dass diese mit dem Spender übereinstimmen bis auf die Augenfarbe der Spenderin. Es ist klar, dass je mehr Merkmale übereinstimmen sollen, die Suche nach passenden Spenderin schwieriger wird und länger dauert. Bei uns ging es sehr schnell, wobei wir sicherlich auch sehr, sehr viel Glück hatten. Für meinen Mann und mich ist klar, dass wir unsere Tochter über ihr Entstehen aufklären. Wann, wissen wir noch nicht. Mein Mann und ich sind der Frau, die uns ihre Eizellen gespendet hat (das wir nicht kennen - die Spende ist komplett anonym), sehr, sehr dankbar. Wir werden versuchen, unserer Kleinen zu vermitteln, dass ihre genetischen Mutter sehr lieb ist, die uns geholfen haben, zu einer Familie zu werden. So das war sehr ausschweifend. Ich könnte noch stundenlang hierzu etwas schreiben. Wenn du möchtest, kannst du mich auch gerne privat anmailen. Ich tausche mich sehr gerne über dieses Thema aus.