Auch Fehlgeburt Anfang 9. Woche
Hallo rosa,
ich weiß auch sehr gut wie du dich gerade fühlst und wie du dich nach der Ausschabung fühlen wirst...habe das auch schon mal durch gemacht...2 Jahre wurde ich nicht schwanger von meinem damaligen Mann, wir haben uns getrennt und ich lernte meinen jetzigen zukünftigen kennen, von dem ich sofort schwanger wurde, es war ein Wunschkind, das war so ein schönes Gefühl nach ca. 12 negativen SS-Tests mal einen positiven in der Hand zu halten, ich war überglücklich, das kann man garnicht beschreiben..bin dann gleich zum Arzt und der hat mir die SS bestätigt, da war ich schon mal erleichtert, er konnte aber noch nicht viel sehen, war noch zu Früh, bin dann 2 Wochen später wieder hin und da konnte man dann schon den winzigen Embryo und sogar schon einen Herzschlag sehen, das war Anfang 6. Woche...ich glaube ich hatte noch nie so was schönes gesehen und noch nie so was wunderbares gefühlt als ich diesen "fremden" Herzschlag in meinem Bauch sah, die Gefühle in dem Moment kann man einfach schwer beschreiben, ich war kurz gesagt überglücklich, endlich war mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen...nach dem Arztbesuch hab ich mich ein bissl im Google informiert, weil mich die Größe meines Pünktchens etwas stutzig gemacht hat, da es doch noch sehr klein war für die 6. Woche, war nur 5 Millimeter groß, hab erfahren das es in dieser Woche normalerweise schon 6-10 Millimeter groß ist, der Arzt meinte aber es sei alles in Ordnung also machte ich mir dann keine Gedanken mehr darüber, wollte mich einfach nur freuen und habe auch voller Freude schon mal mit meinem Buch angefangen, hatte mir nämlich vorgenommen alles aufzuschreiben, was in meiner SS so alles passiert, das würde ich dann meinem Kind schenken, sobald es alt genug ist. Muss dazu sagen, das mein jetziger Mann aus München kommt und ich hab zu der Zeit noch in Österreich gewohnt, das war halt das einzige was ich nicht so toll fand, dass ich zu den Arztterminen immer allein gehen musste, meine Mutter wollte mal mitgehen, aber das ist natürlich nicht das gleiche :-) 2,3 Tage nach dem Arzttermin in der 6. Woche bekam ich etwas dunklen Ausfluss und bekam natürlich gleich mal Panik, was aber dann am nächsten Tag wieder weg war, hab gelesen, dass das am Anfang einer SS normal wäre und hab mich dann nicht weiter beunruhigen wollen, 1 Woche später ging ich wieder zum Arzt, auch eben wegen diesem Ausfluss und er hat gemeint ich habe eine Gebärmutterhalsentzündung, daher dieses Alte Blut, aber solang es kein frisches Blut ist, das von weiter oben kommt, soll ich mir keine Sorgen machen, ich soll mich einfach schonen und Hormontabletten schlucken, wurde eben dann mal für 2 Wochen krank geschrieben, diese 2 Wochen waren die Hölle, hab mit meinem Mann gestritten, meistens über Mail-Kontakt, da er ja in München wohnte und das hat in mir so einen richtigen Stress ausgelöst, hab natürlich auch gemerkt das es dem Kind sicher nicht gut tun wird und versucht deswegen einfach abzuschalten und ihn zu ignorieren, aber es ging nicht, ich wollte das mit ihm klären, wollte ihn nicht verlieren, weil ich wusste er ist der Richtige...war ne schwierige Zeit, weil die Scheidung mit meinem Ex Mann zu dieser Zeit noch nicht lang her war, aber ich möchte da jetzt nicht näher darauf eingehen, sonst schreibe ich zu viel...ich habe dann in der 8. Woche wieder diesen dunklen Ausfluss bekommen, diesmal aber viel mehr und auch mit ein wenig ziehende Schmerzen, als würde ich die Tage bekommen, ich hatte so Angst, ich war total fertig, meine Eltern haben sich total gut um mich gekümmert und haben mir angemerkt wie sehr mich der Gedanke geplagt hat, das ich gerade mein Kind verlieren könnte, sie haben mir dann angeboten mich ins Krankenhaus zu fahren, um zu schauen ob e alles in Ordnung ist, es kostetet schon ein wenig Überwindung weil ich so Angst hatte, zu diesem Zeitpunkt war aber noch alles ok, der Arzt hat alles genau kontrolliert und einen lebendigen, kleinen Embryo mit schönem Herzschlag feststellen können, ich sollte mich einfach weiter schonen und das wird schon werden...Naja leider hat das doch nicht geholfen, bin dann Ende 8. Woche zum Kontrolltermin und da hatte der Arzt dann keinen Herzschlag mehr fest stellen können, noch dazu war es viel zu klein und dürfte seit Anfang 7. Woche nicht mehr wirklich gewachsen sein, in dem Moment ist eine Welt für mich zusammen gebrochen, wollte das nicht wahr haben, wieso passiet mir das, ich hab mir doch schon so lang, so sehr ein kind gewünscht, jetzt hatte ich es und es wird mir wieder genommen, das ist so unfair, ich war am Boden zerstört, glaube ich war kurz vor einem Nervenzusammenbruch, ich war so dankbar das meine Mutter an diesem Tag zum Kontrolltermin mitfahren wollte, ich denke sie hatte geahnt das etwas nicht in Ordnung sein könnte und wollte einfach da sein für mich, das war auch gut so, alleine hätte ich das nicht geschafft, wir sind dann wieder direkt danach ins Krankenhaus gefahren und da wurde mir auch bestätigt das der Embryo tot ist, bzw. schon länger, seit ein paar Tagen tot sein dürfte und das ich eine Ausschabung machen lassen musste, wie schlimm das in dem Moment für mich war, kann denke ich jede, die schon mal eine Fehlgeburt hatte, nachvollziehen. Ich habe dann Tabletten bekommen, die das Abstoßen des Embryos auslösen sollen, ich glaube ich hatte noch nie in meinem Leben bis jetzt solche Schmerzen, das waren richtige Wehen-Schmerzen, naja im Prinzip lösen diese Tabletten ja sozusagen die Geburt aus, hab zwar Schmerzmittel bekommen, aber die Schmerzen waren trotzdem fast nicht auszuhalten, erst nach der OP war es dann wieder besser, ich weiß nicht was schlimmer war, die seelischen Schmerzen oder die Körperlichen...
Mein Mann war in dieser schwierigen Zeit sehr für mich da, wir haben uns natürlich dann wieder versöhnt und er hatte auch Schuldgefühle eben durch unseren Streit usw, aber ich denke es war nicht nur Stress der Auslöser, sondern auch die Infektion, also diese Gebärmutterentzündung und natürlich das Schicksal..mein Frauenarzt hat mir an dem Tag wo ich es verloren hatte etwas sehr schönes, bzw. auch wahres gesagt und da muss ich ihm recht geben...Er meinte das Schicksal entscheidet einfach ob das Kind auf die Welt soll oder nicht, wenn das Kind bleiben möchte, dann bleibt es, egal was passiert, wenn nicht, dann geht es eben ab, der Lauf der Natur...
das hat mir irgendwie geholfen, es hilft dabei sich nicht unnötig fertig zu machen während der SS und nach einer Fehlgeburt, es ist nunmal alles Schicksal, jeder Tag wird von unserem eigenen Schicksal bestimmt, alles was wir tun, alles was wir sagen und machen, ist Schicksal, diese Gedanken helfen mir auf jedenfall bei meiner nächsten SS, weil es bringt nichts am Anfang der SS ständig Angst zu haben, es könnte schief gehen, oder sich ständig den Kopf zerbrechen, sollte ich das lieber nicht tun, sollte ich lieber das nicht essen, alles unnötig, wie der Arzt mir gesagt hat, wenn das Kind auf die Welt will, dann kommt es auch so, egal was passiert...
In diesem Sinne beende ich meine Geschichte, sorry für den langen Text :-)
Es war bis jetzt meine erste Fehlgeburt und die war schon schlimm genug, deswegen hoffe ich nicht das weitere Folgen, ich fühle wirklich mit, mit diesen Frauen die mehrere Fehlgeburten schon durch machen mussten, aber das ist alles nichts im vergleich zu den Frauen, die das Kind kurz vor, während oder nach einer Geburt verlieren, mit diesen Seelischen Schmerzen kann keine frühe Fehlgeburt mithalten...
Kopf hoch und immer positiv denken, egal wie viele Abborte man schon hatte, irgendwann klappt es...Es ist hart darauf warten zu müssen, vielleicht sehr lang warten zu müssen, ich kenne das nur zu gut, aber leider kann man eben sein Schicksal nicht beeinflussen...
LG Manu