Liebe Tati,
Erstmal, fuehle dich gedrueckt. Ich kann dich gut verstehen, hatte am 25.12.2007 auch eine ESS bei SSW 7+0, fast aehnlich wie du. Auch links.
Deine Gefuehle und Gedanken kann ich mich so gut vorstellen. Mir geht es aehnlich: Probleme mit schwangeren Frauen um zu gehen, Eifersucht fuehlen, Wut. Hast du vielleicht auch?
Das mit einer Psychotherapeutin reden, finde ich ganz gut. Nach meiner ersten ESS (OP 13.08.2007) habe ich auch nach einiger Zeit mit Gespraechen mit einer Hebamme/Soz. Paedagogin von Pro Familia angefangen. Das mache ich immer noch. Mit ihr kann ich ueber meine Trauer reden. Beim ersten Mal hat das Reden so gut geklappt, dass ich nach 3 Monaten wieder in der Lage war mich auf eine neue SS (Schwangerschaft)zu konzentrieren.
Ich hoffe von ganzen Herzen, dass die Gespraeche mit dieser Psychotherapeutin dir auch weiterhelfen.
Nach meiner ersten ESS bin ich nach einem Monat, 5 Wochen wieder an der Arbeit gegangen. Am Anfang fiel es mir schwer, spaeter, als ich mich wieder besser fuehlte (auch durch diese Gespraeche und durchs Spazieren, ins Tagebuch schreiben, Malen, einen Trauerfeier fuer Fehlgeborene Kinder besuchen, etc...), konnte ich mich wieder besser konzentrieren und ging die Arbeit auch besser.
Tja, bei dir, ich weiss nicht so gut, was ich an deiner Stelle machen wuerde. 1. Wenn es dir wirklich so schwer faellt dort zu arbeiten (vor allem mit vielen Schwangeren), dann wuerde ich sagen: besser nicht. Schade dann, was den Job angeht. Du als Person bist wichtiger, aber mann soll es sich auch leisten koennen. Und das weisst nur du.
2. Wenn es dir in einigermassen gelingt, die Arbeit mit Schwangeren zu leisten, dann koenntest du natuerlich weitermachen.
Du koenntest versuchen ein oder zwei Tage dort zu arbeiten und dann mal sehen, wie es laeuft.
3. Waere es auch eine Moeglichkeit irgendwo auf einer anderen Abteilung zu arbeiten oder ist das leider nicht moeglich? Wenn, ja, dann koenntest du das auch mal ueberlegen.
Ich moechte nur noch hinzufuegen, dass es meiner Meinung nach wichtig ist, deine Grenzen im Augen zu halten. Es hat keinen Sinn ueber deine Grenzen zu gehen und damit dich selbst zu ueberfordern. Das waere schade, dass du dann noch mehr Stress erfahren wuerdest. Sei lieb fuer dich selbst, vor allem jetzt nach deinem Verlust! :)
Alles gute und wenn du reden moechtest, moechte ich gerne zu hoeren, mit lesen. Viel Kraft und viel Erfolg bei deiner Entscheidung! (Jede Entscheidung ist gut).
Liebe Gruesse,
Cindy