agnes_12148790Danke
Hallo liebe Liane,
ich bin mir inzwischen sogar ganz sicher, dass sich dieses Ereignis ganz tief in mir als Trauma verwurzelt hat. Daran habe ich so langsam keine Zweifel mehr, weil es eigentlich nach sechs Monaten besser werden müßte und nicht schlimmer.
Ich fühle mich auch nicht mehr komplett, irgendwie teilamputiert in meinem Frausein. Und mir leibt nichts anderes übrig, als dem Arzt zu glauben, dass der Eileiter total kaputt gewesen ist, nichts mehr getaugt hätte , um irgendwie den Verlust als sinnvolles und notweniges Ereignis akzeptieren zu können. Aber ich bin eben ein sehr misstrauischer Mensch, gerade Ärzten gegenüber, obwohl ich eigentlich bisdahin nicht wirklich schlechte Erfahrungen mit dieser Berufsgruppe gemacht habe.
Ich traue mich auch nicht zu einem Therapeuten, weil man dann gleich, wenn es sich irgendwie rumsprechen sollte, relativ schnell vom Umfeld stigmatisiert wird. Nach dem Motto, hab dich nicht so,.... die Sprüche können sehr böse sein. Ausserdem weiss ich nicht, ob man mich damit ernst nimmt, weil Therapeuten sicherlich viel viel schlimmere Fälle als mich zu behandeln haben.
Hast Du Erfahrungen, wie andere Frauen, denen ein Eileiter verloren ging, damit zu Recht kommen? Ich kenne niemanden, gut ich spreche auch nicht über mein Erlebnis. Mein Mann versteht mich nur bedingt, so dass ich gar keine Lust mehr habe, mich gross mit ihm auszutauschen. Meine Trauer mache ich inzwischen nur noch mit mir selbst aus.
Auch wenn ich Angstzustände bekomme, versuche ich damit selbst fertig zu werden. Die Reaktionen von zwei Freundinnen war nur die, ich solle froh sein, dass das alles so noch ausginge, es hätte sehr schlimm kommen können.... . Ich hätte ja noch einen funktionstüchtigen Eileiter und soll endlich versuchen mit dem Geschehenen abzuschließen.
Rationell betrachtet, weiss ich dass sie Recht haben, aber meine Seele ist einfach so tief verletzt, ich kann es nicht so abschütteln, wie so manch andere Frau, leider.
Auch den Verlust der Schwangerschaft tut mir immer noch sehr weh, denn auch ich hatte im Jahr zuvor eine Fehlgeburt in der 10. Woche mit Ausschabung. Für mich ist das alles nicht leicht.
Danke fürs Zuhören!!!