Hallo zusammen!
Bis jetzt hab ich immer still mitgelesen. Nun dachte ich mir, ich traue mich auch mal zu schreiben.
Ich erzähle mal meine Geschichte.
Mein Freund (bald Mann) und ich wünschen uns sehnlichst ein Baby.
Im September letzten Jahres, als wir eigentlich gar nicht an eine mögliche Schwangerschaft dachten, weil es vom Zyklus her gar nicht sein konnte, bekam ich Blutungen.
Nach etlichen Besuchen beim FA hiess es dann, alles in Ordnung, sind nur Schmierblutungen. Diese Blutungen hatte ich dann über 6 Wochen und die Schmerzen wurden auch immer wie schlimmer. Bis mein Freund mich am 14. September auf den Notfall schleppte, wo dann endlich die Diagnose Elss gestellt wurde. Ich war total geschockt. Nie hätte ich an eine SS gedacht und dann das!
Für mich brach damals eine Welt zusammen.
Die Behandlung fand damals mit Methotrexat statt. Nach 9 Wochen Blutungen und X-Blutentnahmen und FA Besuchen hatten wir es dann geschafft. Der HCG-Wert war auf Null.
Langsam konnte ich auch das Vertrauen in meinen Körper wider finden. Und dachte mir, dass es nun einmal passiert ist und ich ja zwei Eileiter habe und das wohl beim nächsten Mal klappen wird.
Also hielten wir die Schonfrist von drei Monaten ein und übten weiter. Keine zwei ÜZ später hielt ich einen positiven SS-Test in meinen Händen und war überglücklich, dass es dieses mal geklappt hat. In disem Moment dachte ich überhaupt nicht daran, dass es wider eine Elss sein könnte. Denn beim ersten Mal hat der SS-Test nichts angezeigt und mein Gefühl war auch total anders!
Am Freitag, 20. Januar hatten wir unseren ersten Termin beim FA, denn ich in der zwischen Zeit gewechselt hatte.
Zu dieser Zeit konnte er auf dem Ultraschall noch nichts sehen, was mich aber nicht sonderlich beunruhigte,weil er sagte, dass es noch sehr früh sei, um etwas zu sehen. Ich war damals erst so etwa 4+2. Also gingen wir mit einem Termin, der zwei Wochen später war, in der Hand nach Hause.
Am Samstag, 21.1 am Morgen fingen dann die Blutungen an. Zuerst war ich total beunruhigt, doch als ich dann ins Spital meinem FA anrief und man mir sagte, dass es solche Blutungen nach einer vaginalen Ultraschall Untersuchung geben kann, waren meine Sorgen mehr oder weniger wider weg. Am Samstag Abend hatte ich dann GV mit meinem Freund, worauf ich am Sonntag morgen sehr starke Blutungen hatte. Jetzt war es endgültig vorbei mit meiner Ruhe!
Wir gingen sofort auf den Notfall, wo man uns aber versicherte, dass alles ok sei und wir uns keine Sorgen machen müssten.
Weil wir aber dieser Aussage nicht trauten, gingen wir in das Spital, wo mein FA arbeitet, der aber leider keinen Dienst hatte (es war Wochenende). Nach langem hin und her schickte man uns auch dort mit beruhigenden Worten nach Hause.
Zu Hause wurden dann die Blutungen immer stärker,worauf ich wider ins Spital anrief und die mich hinbestellten.
Endlich schaute sich einmal ein Gynäkologe, der gerade Dienst hatte die ganze Sache an.
Ich sass auf dem Stuhl und er fuhr mit seinem Ultraschallstab in mir herum, bis er endlich etwas sagte, dass mich fast umhaute!
Die Gebärmutter, die ich hier sehe, sieht nich nach einer SS in der nun 5 Woche aus. Das sieht nicht nach einer intakten Frühschwangerschaft aus. Auch sagte er mir, dass er Anlagen eines Fruchtsackes in dem einen Eileiter gesehen habe.
Ich wollte gar nicht hören, was der da von sich gab. Zudem kannte ich ihn nicht einmal. In mir sträubte sich alles!
NEIN, dass kann einfach nicht sein, der hat nicht recht. Kopfschüttelnd ging ich mich wieder anziehen.
Er forderte mich dann auf, am Montag zu meine FA zu gehen und die ganze Sache genau abklären zu lassen, aber eben, wie er schon gesagt habe, wir müssen damit rechnen, dass es wieder eine Eileiter-SS sei.
Das war am 22. Januar.
Die Nacht von Sonntag auf Montag war der Horror für uns beide. Ich hatte einen totalen Kampf in und mit mir. Mein Gefühl sagte mir zum einen, dass diesmal alles gut sei und zum anderen wusste ich irgendwie, dass dieser unemotionale Arzt vom Sonntag recht hatte und ich wieder am selben Punkt wie schon einmal stand. Nur dass ich letztes Mal gar nicht wusste ,dass ich schwanger war, also die ganze vorfreude nicht hatte und auch unser ganzer Freundes und Verwandtenkreis noch nichts davon wusste, was nun dieses mal anderst war, weil wir uns so sicher waren, dass alles gut war!
So kam es, das wir am Montag, 23.Januar um 08.30 Uhr bei meinem FA sassen und eigentlich auf seine erlösenden Worte hofften-warteten.
Nachdem er dann ebenfalls einen Ultraschall machte, konnte er mir anhand der Aufnahmen genau zeigen, wo die Fruchtanlage, die Fruchtblase mit dem Dottersack war. Man sah es so gut!
Und man sah auch, dass sie das alles nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter befand!
Also wieder eine Elss.
Ich war wie in Trance. All die Worte prallten nur so von mir ab. Das einzige, was ich mir dachte, war. Auf keinen Fall wieder neun Wochen Blutungen und jeden Zweiten Tag HCG-Kontrollen. Also, das hiess auf keinen Fall eine Behandlung mit Methotrexat. Dann blieb nur noch die OP. Als ich ihm das erklärte, wollte er erst bis Mittwoch warten, damit er besser sehen konte, wo im Eileiter es sich befindet. Aber so lange warten konnte ich nicht. Nicht jetzt, wo ich wusste, dass es wieder so war. Ich wollte das ganze so schnell wie möglch hinter mich bringen. Zuerst einigten wir uns auf den Mittwoch, wobei ich einige Stunden später in die Praxis anrief, um die OP auf Dienstag zu verschieben! Mein Arzt willigte sofort ein und so wurde ich am Dienstag um ca 14 Uhr operiert. Ich bat ihn darum, dass wenn er sehen sollte, dass mein Eileiter so beschädigt ist,dass ich nicht schwanger werden kann mit ihm, dass er ihn dann entfernen soll, damit ich endlich zur Ruhe kommen kann!
Nach der OP teilte mein Freund mir dann mit, dass der linke Eileiter entfernt wurde, weil er anscheinend aufgeblasen und nicht mehr funkionsfähig war.
Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass er draussen war, aber auf der anderen Seite machte ich mir Sorgen, ob ich überhaupt normal schwanger werden kann.
Am Abend nach der OP ging ich dann nach Hause, weil ich es nicht mehr aushielt im Spital.
Nun bin ich zu Hause mit nur noch einem Eileiter.
Die Schmerzen lassen langsam nach.
Aber meine Gedanken kreisen immer um das selbe Thema - SS.
Emotional fühle ich mich zur Zeit wie in einer Wolke. So isoliert und weit weg von allem.
Kann mir jemand helfen, wer hat ähnliches erlebt?
Kann ich mit nur einem Eileiter normal schwanger werden? Und ist meine Risiko für eine erneute Elss nun grösser?
Der defekte Eileiter ist ja nun draussen und der andere sollte ja funtionieren!
Bin froh um jede Antwort!
Grüsse
Andrea