Hallo. Ich fühle mich ziemlich allein dieser Tage, drum dachte ich, ich schreibe jetzt mal. Ich hoffe, ich ziehe hier keine Moralapostel an. Ich brauche lediglich ein bisschen Zuspruch und ein bisschen Kopf hoch. Ich weiß seit einer Woche, dass ich schwanger bin, der Termin für den Abbruch ist für kommende Woche angesetzt. Ich kann es kaum noch aushalten. Das Schlimmste: Ich habe extreme Schwangerschafts-Symptome. Seit einer Woche komme ich kaum noch aus dem Bett, mir ist durchweg übel, ich kann kaum was essen, kann kaum denken, habe Kopfschmerzen und meine Wahrnehmung ist verändert, ein bisschen schwebend und wie vollgedröhnt, aber nun wirklich nicht im Geringsten auf die positive Weise. All das schlägt sich unheimlich auf meine Stimmung nieder. Ich werde von Tag zu Tag depressiver, fühle mich allein, habe Heimweh. Heimweh, weil ... ich bin im Ausland, einige tausend Kilometer entfernt von allem, was ich gut kenne. Das trifft sich natürlich nicht so gut, wenn sich grad dein ganzer Körper verändert (auch noch ungewollt) und dir doch die meiste Sicherheit von der Zuneigung deiner Liebsten gegeben werden könnte. Von der Ferne ist es auch nicht leicht, Leute einzuweihen. Es ist eben doch nur das Internet. Ich will gar nicht so viel reden. Ich will nur da sitzen und merken, dass ich nicht allein bin.
Ich habe einen Freund hier, das muss ich sagen, und er kümmert sich ungemein rührend. Er versucht alles, damit es mir besser geht, aber wenn er nach der Arbeit da ist, belastet mich seine Anwesenheit genauso auch, was so traurig ist.
Diese ganze Sache trifft mich in einer Zeit, wo ich sowieso emotional unstabil bin und mich gefragt habe, ob alles grad so läuft, wie es laufen sollte. Diese Situation hilft mir bei der Entscheidung nicht, sondern setzt noch ein weiteres Päckchen auf meine Schultern. Nun ja, natürlich, ich kann das jetzt nicht mehr ändern und muss auf meinen Termin warten. Die Zeit vergeht so qualvoll langsam im Bett. Ich hoffe nur, dass diese verdammten Hormone mit dem Abbruch schnell verschwinden. Und da ich das so runterschreibe, fällt mir ein, dass es vielleicht auch spannend ist, was danach passiert. Ich sorge mich überwiegend, aber .. vielleicht kann ich auch weitreichendere Entscheidungen treffen.
Ich wollte mir das nur mal anonymer Weise von der Seele reden. Ich weiß einfach auch gar nicht, wohin mit mir und meinen fragmenthaften Gedanken. Vielleicht kennt das ja hier jemand.