hallo zusammen,
ich hab mich hier mal angemeldet, weil mich die meinung von euch damen sehr interessiert.
mein name ist tristan, 24 jahre, berliner.
an silvester 2011 habe ich meine exfreundin (2jahre jünger) kennen und lieben gelernt...wir hatten tolle monate, bis sie mir eines flauen sommerabends in tränen gesagt hat, dass sie schwanger sei. die genauen wortlaute waren "schatz, das schlimmste ist passiert".
hintergrund: sie hat die pille genommen, kein kondom
schon bevor ich das erste mal mit ihr geschlafen habe, habe ich sie gefragt, wie sie über kinder denkt- ihre antwort: eindeutig, falls es passiert werde ich auf jedenfall abtreiben, ich will erst studieren und habe vielzugroße pläne für die zukunft als dass ich mir jetzt ein kind leisten könne.
damit war ich sehr zufrieden, in jedem anderen fall, hätte ich zusätzlich zur pille auf ein kondom bestanden, denn - wie ihr sicherlich merkt - will ich momentan auf garkeinen fall ein kind. dafür sehe ich mich noch vielzusehr selber als "jungen" an und habe genau wie sie noch vielzuviele pläne und träume, die (größtenteils) platzen würden.
nebenbei gesagt: finanziell wären wir beide gut abgesichert.
jedenfalls hat sie es mir an besagtem tag gesagt.
MEINE erste reaktion: übelkeit^^, aber gut, ich habe sie geliebt und hab sie erstmal in den arm genommen und meinte, dass, was auch passiert, wir das zusammen schaffen.
so, wir also nochmal nen 2. test gemacht, nochmals positiv.
zum frauenarzt: bluttest...dauert 4,5 tage...
diese tage waren der absolute alptraum... sie konnte nicht schlafen, nicht essen, hat fast nur geweint und meinte, sie weiß nicht(mehr) ob sie eine abtreibung aushalten würde.
ich natürlich nicht von ihrer seite gewichen, haben viel disskutiert, mein standpunkt nach wie vor klar, ihrer jedoch unschlüssig.
so, die tage vergehen, ich sage: schatz, willst du nicht mal beim arzt anrufen?!
"nö, der meldet sich schon"...okay noch ein tag "schatz...bitte ruf an"
"der hat heute doch schon zu"
nebenbei: ich habe auch den 2. test geholt, überhaupt dafür gesorgt zum arzt zu gehen und quasi alles organisiert... okay, ist jetzt auch selbstverständlich, wollte ich aber anmerken.
der bluttest kam dann doch nach weiteren 1,2 tagen: negativ,,,stein vom herzen...trotzdem haben wir uns beide komisch gefühlt,etwas weniger miteinander gesprochen, ich war vermutlich zu geschockt, dass sie nichtmehr bei ihrer meinung geblieben ist.
gut, natürlich können hormone und das wissen, dass tatsächlich leben in dir wächst, deine einstellung ändern..aber mittlerweile hatte ich ja auch zeit das zu reflektieren...
jedenfalls hatte sie trotzdem noch die symptome einer schwangerschaft...wir also nochmal nen test gemacht..aufeinmal positiv!
gleiches spiel wie davor...sie sich total verschlossen, hat nur über ihre eigene zukunft geredet und ich hab mich um alles gekümmert. nun meinte sie auf einmal das kind soll behalten werden. punkt!
vor meinen augen bricht meine welt zusammen, meine zukunft, meine karriere (im ausland), freunde, abende, freizeit -bam -weg.
ich bin der letzte typ der sein kind einfach bei der mutter lässt und abhaut... es hätte mir überhauptnicht gefallen, aber ich wäre für beide da gewesen!
an ihrer einstellung konnte man nun jedenfalls nichts mehr ändern.
knappe 2 wochen vergingen und aufeinmal meinte sie, sie habe heute nacht stark geblutet...das kind war verloren.
schock! wir lagen eine gefühlte woche nur nebeneinander im bett und ich habe sie getröstet... sie tat mir auch wirklich ehrlich leid und ich wollte, dass es ihr besser geht.... trotzdem war ich auch sehr froh, dass ich (noch) nicht vater werden würde.
seit diesem zeitpunkt haben wir uns auseinandergelebt.
nach weiteren 3 wochen habe ich mich von ihr getrennt.
meine ernstgemeinte begründung: dein verhalten während der schwangerschaft.
(du ... werden jetz viele von euch denken - so haben jedenfalls viele ihrer freundinnen auf mich reagiert)
aber jetzt meine frage an euch:
ich habe mich auf die beziehung eingelassen, unter der klaren vorstellung, im falle einer schwangerschaft würde abgetrieben werden (dass, wenn es einmal so ist, die besagten hormone und das wissen eines lebens im bauch den "verstand etwas stummschalten" ist eine sache...und ich habe ihr auch nicht verübelt, dass sie sich dermaßen umentschieden hatte, aber das komplett egoistische verhalten ihrerseits konnte ich nicht mit mir vereinbaren...
wiegesagt, ich habe alles für sie gemacht, alles organisiert, dafür gesorgt, dass es ihr gut geht und an mich hat sie kein bisschen gedacht...das war der grund für die trennung....
ist das legitim? bin ich deswegen ein arsch??
ich habe mir hier schon 3,4 themen zum thema schwangerschaft durchgelesen... ich muss sagen dass ich entsetzt war. natürlich seid ihr frauen die, die im falle einer abtreibung das auch körperlich zu spüren bekommen, aber das wort "mann, freund oder partner" wird ja hier quasi total außer acht gelassen!
ich lese oft sätze wie "mach das was DU für richtig hältst" oder "achte nicht auf ihn" und ich denke mir "wie bitte?!"
das ist immernoch zur hälfte mein bzw. nicht mein kind!
und auch das leben des mannes wird genauso verändert....
jetzt im nachhinein finde ich es schade, dass die beziehung vorbei ist...aber es ist mir momentan immernoch lieber als vater zu sein...sie ist mit einem neuen mann zusammen und auch sehr glücklich, nicht mutter zu sein.
zitat "ein glück wurden wir damals nicht eltern"....
ich bin gespannt auf response :)
beste grüße, tristan