Sorry, aber ...
ich musste grad mal laut auflachen, du kommst mir grad vor, wie meine kleine Tochter, wenn die vor mir steht und mit dem Fuss aufstampft und brüllt : ICH WILL ABER NICHT ^^
Tut mir leid. Das sollte wohl nicht die Reaktion sein, die man nach so einem Bericht zeigt, aber ich bin ja auch nur ein Mensch - verzeih mir.
Ich bin mit 22 Jahren schwanger geworden - trotz Pille (tja menschliche Dummheit halt ^^ - hatte zeitgleich Allergietabletten genommen, die haben sich mit der Pille nicht vertragen) - und meine Gefühle liefen da ziemlich parallel zu deinen, was sich allerdings ganz schnell änderte, als ich beim Doc zur Untersuchung war und dort schon sehen konnte, daß das Herz des Kleinen schon schlug. Da war eindeutig Leben in mir, da konnte ich nicht mehr einfach nur egoistisch an mich denken. Klar gabs auch in der Schwangerschaft viele Tage wo ich ein heulendes Elend war und dachte: Du hast alles weggeworfen, was dir wichtig war. Aber selbst das war wie weggeblasen, als das Kind sich dann merkbar in mir bewegte und ich gemerkt hab, daß ich nicht allein bin, sondern daß diese kleine Wesen in meinem Bauch jetzt für ganz lange Zeit mein Leben teilen wird.
Ich war die ersten 3 Lebensjahre meines Kindes alleinerziehend und oft hatte ich Zweifel, ob es richtig war meinem Kind sowas zuzumuten, aber mein Sohn hat mich überzeugt, daß er nichts auf der Welt so sehr braucht, wie meine Arme, die ihn immer wieder auffangen und auf die er sich verlassen kann. Er wird übermorgen 11 Jahre alt und allein beim Gedanken daran, daß es Momente in der Schwangerschaft gab, wo ich ihn nicht haben wollte, kommen mir heut die Tränen, denn er ist ein ganz wundervolles Kind.
Ich haben später (vor 7 Jahren) geheirtatet und dann noch 2 Mädels bekommen und erwarte im Sommer mein 4. Kind - ich bin gelernte Bankkauffrau und hab in einer Firma für Bankensoftware gearbeitet - aber richtig glücklich bin ich nur, wenn meine Kinder um mich sind, das hätte ich früher nie geglaubt.
Vor meiner ersten Schwangerschaft wollt ich immer nur die Coole sein, bei jeder Party dabei, immer mittendrin. Mein Freundes- und Bekanntenkreis war riesig und alle haben sich immer gefreut wenn ich mit ihnen unterwegs war, mit hat das unheimlich gut getan. Kaum einer von denen konnte verstehen, daß ich mich damals für mein Kind entschieden habe und noch weniger, daß ich später richtig glücklich war wieder schwanger zu werden. Viele von ihnen ziehen heute noch um die Häuser und fragen immer mal wieder an, ob ich mit gehe, aber ich will garnicht, es ist mir nicht mehr wichtig.
Ein Kind ist was ganz besonderes, das weiß ich jetzt, besonders dadurch, daß mein eigenes Patenkind seit Jahren vergeblich versucht schwanger zu werden. Es klappt nicht und sie und ihr Partner waren schon bei mehreren Ärzten. Sie ist beruflich erfolgreich, haben beide alles was sie zum Leben brauchen udn noch viel mehr, aber sie ist so traurig, wenn sie darüber spricht, daß sie wohl nie ein eigenes Baby im Arm halten wird. Das sind Momente wo ich Gott von ganzem Herzen danke, daß er mir meine Kinder gegeben hat und mich soweit geformt hat, daß ich bereit war dieses Wunder anzunehmen.
Denk bitte gut darüber nach, was du tun willst, denn egal wie ... es wird dein Leben verändern !
Ich beneide dich nicht darum diese Entscheidung treffen zu müssen, ich weiß noch genau wie sch.. es mir damals ging. Heute denke ich meine Entscheidung war richtig, aber ich hatte ja jetzt auch viele Jahre Zeit darüber nachzudenken und zu erleben, wie es mit meinem Kind ist.
DU stehst noch am Anfang ... mal sinnbildlich gesprochen: An einer Weggabelung ...
es liegt bei dir, welchen Weg du einschlägst, ob es der richtige für dich ist, kann dir keiner vorher sagen, das zeigt nur die Zukunft.
Ich kann dir nur wie jeder anderen Frau hier raten: tu nichts unüberlegtes, schnapp dir alles an Infos, was du nur greifen kannst und denke gut drüber nach.
LG nicci