hi Mädels,
schreibe euch in der Hoffnung, dass ihr mir helfen könnt.
unser sohn wurde 5 Wochen zu früh auf die welt geholt und liegt deshalb noch in der Klinik. er hat eine leichte Behinderung und eine trinkschwäche. wahrscheinlich darf er nächste Woche aber endlich heim.
seit ein paar Wochen verhält sich mein mann ziemlich daneben, es gibt oft streit. er findet, dass zuhause alles an ihm hängen bleibt (einkaufen, sauber machen usw.). damit hat er nicht ganz unrecht, denn mir ist das momentan auf gut deutsch sch***egal, weil ich die meiste zeit im KH verbringe und dann eben auch ko bin. Selbst wenn ich in dem Sinne nichts arbeite, schafft mich die Situation, da ich einfach emotional sehr betroffen bin. ich bin im Gegenzug der Meinung, dass er erkennen müsste, dass es gerade wirklich wichtigere Dinge gibt, als einen blitzend sauberen Haushalt. es ist ja nicht so, dass bei uns Dreck herrscht, es ist halt nur nicht so blitzblank wie man es sich eigentlich wünschen würde.
heute war es wieder besonders schlimm und als er sich ordentlich aufregte, bin ich geplatzt und habe ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass es wichtigeres im Leben gibt und ich der Meinung bin, er sollte lieber mehr Zeit im KH verbringen, als sich über solche Nichtigkeiten aufzuregen.
Er wurde dann sehr wütend und meinte, dass er doch täglich dort sei und es für ihn Nonsense wäre daneben zu sitzen, wenn der Kleine schläft (wie ich es manchmal tue und warte, bis er wieder wach wird...). Er ist schon täglich mal dort und ich finde es auch nicht so schlimm, wenn er es nicht so lange aushält, aber dann erwarte ich im Gegenzug, dass er eben andere Dinge selbstverständlich regelt. während ich dort bin oder zumindest mir nicht noch Vorhaltungen macht, wenn ich meine Prioritäten verschiebe.
Er hat dann getobt, sich aufgeregt, mich als Drecksau beschiimpft (was definitiv nicht so ist, ich bin eine gepflegte, attraktive und selbstständige Frau).und mir letztendlich mit der Hand gedroht. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass es so nicht geht und mir das eindeutig zeigt, dass er nicht verstanden hat, was wirklich wichtig im Leben ist. Als ich mich umgedreht habe, hat er mir sehr heftig auf den Hinterkopf geschlagen. Es tat wirklich weh und mir sind vor Schmerz, Wut und Enttäuschung die Tränen in die Augen geschossen. Als ich im Bad stand und versucht habe Schadensbegrenzung zu betreiben (wollte incht total verheutl ins Klinikum fahren) kam er rein und meinte, scheinheilig, ob wir nicht loswollen. Habe ihm gesagt, dass er alleine gehen soll, da ich nicht will, dass der Kleine spürt, was los ist. Daraufhin meinte er nur hämisch: Ach, geht's dir jetzt wohl so schlecht?
Er ist dann alleine gegangen, weil ich das Weiner erstmal gar nicht aufhören könnte.
Jetzt sitze ich hier und weiß gar nicht, was ich tun soll. Mit so einem Mann möchte ich eigentlich kein Kind mehr großziehen, aber wie komme ich aus der "Nummer" raus? Wir haben eine Eigentumswohnung, ich habe keinerlei Verwandschaft in näherer Umgebung, wo ich schnell hinkönnte. Bis nächste Woche etwas eigenes auf die Beine stellen - unmöglich! Nun habe ich überlegt mit dem Nötigsten zu gehen und bei einer Feundin zu übernachten, aber er wird mir sicher in der Klinik auflauern und fragen, wo ich stecke. Wir sind verheiratet, haben beide das Sorgerecht, da kann ich ihm doch nicht den Besuch dort verbieten.
Bin gerade echt ratlos.
Oder einfach abwarten, aussitzen, schauen ob er sich entschuldigt und eine neue Chance wagen?