Ich bin 35 Jahre alt und seit 10 Jahren mit dem weltbesten Ehemann verheiratet.
Er sagte von Anfang an: Keine Kinder. Gründe sind schlechte Kindheit und dass er dénkt, er werde der grottenschlechteste Vater der Welt.
Geheiratet haben wir 1998 und ich habe mir vorher gedacht: Dieser Mann ist es wert auf kinder zu verzichten. Das ist immer noch meine Meinung.
Dann aber wurde mein kleiner Bruder (Ersatz-Kind) immer größer, ich wurde arbeitslos, älter, wir zogen aus der unmittelbaren Nachbarschaft von meiner family (kleiner Bruder war todtraurig, hat geweint, ist mittlerweile aber schon 17) weg 60 km....Ich fand keine Arbeit mehr...Mein Kinderwunsch hat mich erschlagen.
Nach einer Zyste habe ich mein Implanon entfernen lassen, wir verhüteten mit Kondom an meinen "gefährlichen" Tagen. Kinderwunsch wurde immer schlimmer. Im September 2004 habe ich zum gefährichen Zeitpunkt das Kondom erstmals "vergessen", dann immer öfter. Er hat gewusst dass ich nicht hormonell verhüte und meinen Vorschlag, er solle sich sterilisiern lassen, hat er auch nicht angenommen.
Ich wurde aber nicht schwanger. Reden half nichts, er weinte zwar mit mir mit, so hat ihn mein Elend belastet, aber er "weiss" einfach, dass er ein schlechter Vater wäre und er hat schon als Teenager beschlossen, kinderlos zu bleiben. Vor unserer hochzeit hat er sich ein Jahr überlegt, ob er das "Wagnis" Ehe eingeht. Ich kann euch sagen: Er wurde der weltbeste Ehemann.
Dann habe ich im Dezember 05 meine Blutwerte testen lassen, da kein (provozierter) "Unfall" passierte. Leider hatte ich eine Hyperandrogenämie, zuviel DHEAS, müsste Cortison nehmen.
Reden mit meinem Mann: ergebnislos, er traurig, aber ändert nicht seine Meinung.
Das Schöne an der Hormaonstärung war, dass ich endlich ehrlich sein durfte: "Zufällig" wurde in einem Hormaonspiegel festgestellt, dass ich zuviele Androgene habe und wir nicht mehr verhüten mussten. Seit Januar 06 darf ich offiziell ohne Verhütung mit meinem Mann schlafen. Komisch, aber die schlechte Nachricht hatte eine positive Wirkung auf unsere Liebe: Jetzt war ich nicht mehr kinderlos, weil mein Mann nicht will, sondern weil ich "unfruchtbar" bin. Keine Freundin hat verstanden, dass mich dieses Ergebnis im Moment wieder näher an unsere Liebe gebracht hat.
Dann habe ich nur noch von Babys geträumt. Es ging mir jeden Monat schlecht, mein Mann litt zwar mit, aber er blieb bei seiner Meinung. Er ist total ungeeignet als Vater, er kann das nicht. da lachen alle, die mitbekommen, wie er unsere beiden Meerschweinchen betütelt und verwöhnt und versort. Ich muss da gar NICHTS machen, er versorgt unsere beiden Schweinis professionell.
Heimlich die Cortison-Tabletten nehmen? naja, das wäre noch etwas hinterlistiger als das Gummi-"Vergessen", nee soviel Heimlichkeit wollte ich nicht.
Seit letzten Mittwoch aber hat mein Mann erfahren,dass sein bester Kumoel Papa wird. Es hat ihn sprachlos gemacht. Ich habe ihm noch einmal eindringlich gesagt, wie schlecht es mir mit meiner inderlosigkeit geht. Er hat geweint, nachts im Dunkeln, ganz heimlich.
Nächster Tag am Telefon: wegen gestern, also da reden wir heute nochmal drüber.
Und seit Donnerstag steht es NACH 5 JAHREN nicht mehr zwischen uns. Er sagte, er sehe immer noch keinen Sinn darin, aber "da das mit dir ja nie aufhört", darf ich jetzt die Tabletten (Dexamethason) nehmen und er will mit mir am Wo Ende alles nochmal besprechen. ER HAT FÜR MICH SEINE MEINUNG geändert.
Egal obs nun ein Baby gibt oder nicht, jatzt bin ich offiziell Ki-Wu-PAtientin und NICHTS steht mehr zwischen uns. Bin im moment überglücklich, schwer verliebt und sehr sehr dankbar. Ich spüre die Liebe richtig tief, es geht mir voll gut und ob nun mit oder ohne Kind- wir bleiben zusammen, und sind das glücklichste Langzeit-Ehepaar der Welt.