Hallo liebe User,
nach langem überlegen musste ich mich einfach anmelden um meinen Kummer von der Seele zu schreiben (wird bisschen mehr zu lesen, als kleine Vorwarnung!) und in der Hoffnung Schicksalsgenossen zu finden, damit man jemanden hat der einen versteht (beruht auf Gegenseite! stehe auch gerne zur Verfügung!).
Erstmal zu mir... Ich bin 21 Jahre jung und mein Freund 23. Wir sind seit über 6 Jahren ein Paar und hegten schon länger den Wunsch einer Familie. Da Anfang dieses Jahres alles im Privaten perfekt war (Beziehung, Wohnung, Job) überlegten wir auch nicht mehr lange und setzen die Pille ab. (Ende Februar) smile
Am 16.08.2014 habe ich nach dem ich 2 Tage überfällig war einen Schwangerschaftstest gemacht und der war innerhalb von Sekunden positiv. Wir konnten unser Glück kaum fassen, dass alles so schnell ging... smile)
Bin ca. eine Woche danach zum Frauenarzt, der dann auch gleich die Schwangerschaft bestätigte (6+ ssw). Es war alles in bester Ordnung!
Am 26.9. hatte ich plötzlich nach dem Duschen braunes Blut im Handtuch entdeckt... bin daraufhin sofort in die Klinik um alles abzuklären... nach der Untersuchung schien alles wieder in Ordnung, mir wurde Magnesium verschrieben da die Blutung laut der Ärztin durch Magnesiummangel verursacht wurde... die Blutung ging dann auch relativ schnell wieder weg.
Kurz darauf hatte ich noch einen Ultraschall dort war auch alles in bester Ordnung...
Am Samstag, den 11.10.2014 (12+ ssw) hatte ich merkwürdiges ziehen im Unterleib, aber keine Blutung oder ähnliches... wo ja eigentlich nicht außergewöhnlich ist während einer Schwangerschaft aber mir doch komisch vor kam. Mein Freund und ich sind dann nach kurzer Überlegung zur Frauenklinik gefahren, denn falls was ist, man was tun kann.
Auf den Weg zur Klinik (ca. 10 min Autofahrt) wurden die schmerzen immer stärker, aber nicht so stark das man gleich von was ganz schlimmen ausgegangen ist. Ich hatte auch die ganze Zeit Übelkeit und viele weitere Anzeichen, was mich heute noch sehr verwundert.
Wir sind dann zur Notaufnahme und auch gleich dran gekommen.
Ich musste dann erstmal Urin abgeben und dort wurde dann wieder dieses Stäbchen (wie beim Frauenarzt) rein getan und dies hatte zwei knallige Punkte was mir dann schon merkwürdig vor kam (habe beim FA die Stäbchen auch immer gesehen dort war das nie so)
Die Krankenschwester ist auch gleich zur Ärztin um ihr das mitzuteilen und dann wurde ich auch schon gebeten mich auf den Stuhl für den Ultraschall zu setzen. Ich saß also da und konnte aber selbst nicht auf den Bildschirm sehen, da er von mir weggedreht war. Sie entnahm dann erstmal irgendwas von der Innenwand und machte dann erst den inneren Ultraschall.
Beim Ultraschall sagte sie kein Wort zu mir, doch als mein Freund (der konnte auf den Bildschirm sehen) plötzlich meine Hand ganz fest drückte, wusste ich das irgendwas nicht stimmt, jedoch gesagt hat keiner was...
Nach ca. 15 min sagte die Ärztin dann zu mir das sie leider keinen Herzschlag mehr feststellen kann und das unser Wölkchen schon seit 3. WOCHEN nicht mehr lebt. Ich konnte nichts mehr außer schreien und weinen. Mein Freund und ich waren mit den Nerven am Ende.
Ich kann mich dann auch nicht mehr genau erinnern was dann geschah, aber ich hatte nur noch das Bild von meinem Wölkchen im Kopf wie es in der mittlerweile herzförmigen Fruchtblase schwamm (bei der Diagnose drehte sie den Bildschirm so hin das ich auch was sehen konnte).
Die Frage ob ich einen natürlichen Abgang oder eine Ausschabung haben möchte, habe ich mit Ausschabung beantwortet. Hatte dann für Montag einen Termin. Laut Ärztin hätte der natürliche Abgang noch min. 1 Woche gedauert was ich mir einfach nicht vorstellen konnte, mein Wölkchen noch eine weitere Woche für immer schlafend in meinem Bauch zu haben.
Jedoch kam am gleichen Tag noch alles ganz anders.
Wir sind dann Nachmittags wieder nach Hause und haben erstmal alles in Ruhe realisieren müssen. Wir sind dann schlafen gegangen, was bei mir auch sehr schnell ging da ich so erschöpft war von den ganzen Ereignissen.
Doch mitten in der Nacht (ca 2 Uhr morgens) riss es mich aus dem Schlaf vor lauter schmerzen. Es fühlte sich an als würde mein Unterleib sprengen. Ich konnte nicht liegen, sitzen oder stehen. Ich bin dann auf die Toilette da ich das Gefühl hatte ganz dringend aufs Klo zu müssen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und irgendwann bin ich dann auch drauf gekommen, dass ich gerade Wehen habe.
Um 2:30 waren die Schmerzen unerträglich und ich war schon so weit, dass ich automatisch mitgepresst habe.
Als ich dann kurz mal nicht mit dem Kopf bei der Sache war, kam unser Wölkchen auch schon.
Ich fühlte mich wie angewurzelt ans Klo, habe geweint und die ganze Zeit "Nein" geschrien. Nach ich denke mal 10 min. bin ich aufgestanden und habe mein Wölkchen laufen lassen und weg gerannt... Damit kämpfe ich noch immer am meisten. Mein kleines weggespült...
Am Montag waren wir dann wieder in der Klinik zum Ultraschall... Es war nichts mehr, nicht mal ein kleiner Punkt, zu sehen. Ich habe alles auf natürlichen Weg verloren. Worüber ich im nachhinein auch sehr froh bin... also das ich keine Ausschabung machen lassen musste.
Wir wollen auch in 1-2 Monaten wieder neu starten. Ja wir sind noch "sehr" jung... Viele in meinem alter haben ganz andere Pläne, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, jetzt noch ein halbes Jahr oder so zu Verhüten und dann erst wieder anzufangen. Die Meinungen gehen da ja auch auseinander. Wir setzen uns nicht unter Druck im gegenteil.
Für mich sind aber einfach noch so viele Sachen fraglich, unklar etc... Warum habe ich die drei Wochen nichts gemerkt?... War meine Entscheidung die Spülung zu drücken die richtige? Hätte ich was besser machen können?...Man macht sich Vorwürfe und stellt sich so viele Fragen die einen fast auffressen...
Würde mich freuen, wenn mir jemand mit gleicher / ähnlicher Erfahrung schreiben würde oder mir jemand erzählen kann wie es bei ihr nach der Fehlgeburt weiter ging mit dem Thema Verhütung, Kinderwunsch etc.
Ich danke für das lesen und würde mich sehr über Antworten / Nachrichten freuen zum austauschen!