Hallo jasi :-)
Wie weit bist du denn in deiner Schwangerschaft?
Die meisten Frauen haben Angst. Eine Geburt ist immer eine Reise ins Ungewisse, da kreisen die Gedanken. Ich habe auch gerne gelesen - und tue es immernoch gerne - wie es bei anderen Müttern und ihren Babys gelaufen ist.
Jede Geburt, jeder Bericht ist so einzigartig, wie die Frauen und Kinder selbst :-) Bei meiner Hebamme hing ein wundervolles Bild an der Wand mit einem Spruch, der so viel Wahres spricht:
"Geburt ist, wenn sich Himmel und Erde begegnen."
Die Geburt des eigenen Kindes ist ein überwältigendes Erlebnis mit einer ganzen Bandbreite an Gefühlen.
Du schreibst, am meisten fürchtest du dich vor einen Dammschnitt. Ich selbst hatte keinen Dammschnitt, bei mir ist der Damm gerissen und auch einen Laibenriss trug ich davon.
Das der Damm dem Druck nicht mehr stand hält habe ich gespürt. Es war ein kurzes Brennen, ähnlich wie bei einer Blasenentzündung. Ich hatte keine PDA und auch sonst keine Medikamente bekommen.
Der Damm ist gerissen in dem Moment als der Kopf durchtrat. Bis auf dieses Brennen spürte ich sofort Erleichterung. Es war wieder Platz und der Körper konnte mit der nächsten Wehe folgen.
Die Wehen, die ich bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes hatte fühlten sich an wie ein Ziehen, ähnlich wie bei der Menstruation. Ich konnte die Wehen sehr gut aushalten und veratmen. Sie steigerten sich erst kurz vor dem Pressdrang in ihrer Intensität und die letzten zwei bis drei Wehen bevor der Drang zu Pressen einsetzte ziepten dann mehr.
Geholfen hat mir der Gedanke - Jede Wehe ist produktiv, schiebt mein Baby ein Stück näher zu mir. So konnte ich jede Wehe annehmen. Das Atmen half dabei mich auf mich zu konzentrieren und loszulassen.
Zu dem Zeitpunkt, als meine Hebammen eintragen war der Muttermund schnell und problemlos bei sieben Zentimeter. Ein kurzer Gang zur Toilette folgte um die Blase leer und meinem Baby noch etwas mehr Platz zu schaffen und schon kam der Drang zum Schieben.
Diesen Druck empfand ich nicht als Schmerzhaft. Als Position schlug die Hebamme den Vierfüßlerstand vor. Das ging in der Badewanne prima. Im Wasser fühlte ich mich wohl. Zeit und Gedanken verschmolzen irgendwie. Ich hatte das Gefühl, obwohl ich die Gespräche und Stimmen der anderen hörte, nur für mich zu sein. Als wäre ich im Halbschlaf.
Dann platzte hörbar die Fruchtblase. Das war nochmal ein erleichterndes Gefühl. Der Moment in dem ich meinen Sohn dann geboren und zum ersten Mal im Arm hatte ist kaum zu beschreiben. Die Hormone taten ihr übriges und versetzten mich in ein Hochgefühl.
Nachdem die Nabelschnur ausgeblutet und mein Sohn abgenabelt war stieg ich aus der Badewanne und die Platzenta zu gebären. Hört sich komisch an, aber dazu saß ich auf der Toilette. Fast schmerzlos ist sie rausgeplumst und wurde von der Hebamme aufgefangen.
Zur Versorgung des Dammrisses bekam ich eine Lokale Betäubung und wurde genäht. Das war ein wenig unangenehm aber gut auszuhalten. Genäht wurde ich während wir schon zu dritt kuscheln durften.
Alles in allem war die Geburt meines Sohnes schnell, unkompliziert und wunderschön. Den Wehenschmerz hatte ich mir anders, heftiger vorgestellt als ich ihn empfunden hatte. Das ist aber bei jedem sehr Unetrschiedlich. Zwischen den Presswehen hatte ich lange Pausen in dehnen ich gut entspannen konnte.
Die Musik mit der ich mich schon in der Schwangerschaft immer eingestimmt hatte und eine schönes Licht durch viele Kerzen halfen mir mich möglichst wohl zu fühlen.
Die Nachwehen empfand ich als unangenehmer als die Geburtswehen.
Vielleicht kannst du dir deine Wunschgeburt ausmalen, dass habe ich gerne gemacht. Außerdem half mir auch, mich im Vorfeld damit zu beschäftigen was genau in meinem Körper passiert - die Vorstellung wie sich die Gebärmutter bei jeder Wehe zusammenzieht und meinen Sohn immer weiter nach unten schiebt.
Hab vertrauen in dich, deinen Körper und dein Kind. Sobald die Geburt beginnt, werden die Hormone dir ganz viel Angst nehmen, denn Angst blockiert.
Ich wünsche dir alles Liebe und eine schöne Geburt.
LG
:-)