Unsere Amelie erblickt das Licht der Welt.
Ich war schon am 18.6.2010 Mega- gelangweilt, jetzt geh ich also wieder über den Entbindungstermin und das Warten hat mich damals bei Laura schon total fertig gemacht. Naja, so verging Tag um Tag, am Mittwoch, den 23.06.2010 hatte ich dann wieder CTG Termin bei meinem Frauenarzt, dort war alles ruhig, keine Wehen oder sonstige Sachen, die auf eine baldige Geburt schließen ließen. Naja, ein Anzeichen gab es schon, am Morgen habe ich aufm Klo einen bräunlich weißen Schleim Klumpen verloren, wir waren uns relativ sicher dass dies der Schleimpfropf war. Bei Laura war sie dann 2 Tage später da. Nach dem CTG bin ich zu den Schwiegereltern gefahren, die hatten Wachdienst für mich. Ich saß den ganzen Tag im Bikini im Garten bei schönstem Sonnenschein und weiterhin tat sich nichts. Hab dann Nachmittags mal nen Joghurt mit vieeeeeeel Zimt gegessen, soll ja angeblich Wehen anregen naja wers glaubt dachte ich noch. Um 17.30 kam Mirko und war auch ein bisschen enttäuscht als ich sagte, es tut sich absolut gar nichts. Heute wäre eigentlich sein Wunschtag gewesen denn dann würde das mit den 3 Wochen Urlaub super funktionieren. Naja wir haben dann erstmal gegrillt und auf einmal hab ich ständig nen harten Bauch bekommen, unregelmäßig aber mit Regelschmerzen. War zuerst noch gut auszuhalten, bin dann nachm Grillen mit Laura in die Badewanne gegangen und dachte, da gehen die Wehen bestimmt wieder weg, aber nein, sie wurden regelmäßiger und stärker. Und mein Puls stieg in die Höhe, irgendwie konnte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht vorstellen, bald ein Kind zur Welt zu bringen. Nachdem ich aus der Wanne raus war, waren die Wehen wieder unregelmäßiger aber viel schmerzhafter als zuvor. Punkt 20.30 war Anpfiff vom Fußballspiel, auf das sich alle so gefreut hatten. Ich hab die ganze Woche noch gewitzelt, dass Amelie bestimmt kommt wenn Deutschland spielt
Während des Spiels waren die Wehen schon so heftig teilweise, dass ich sie nicht mehr für andere unbemerkt verstecken konnte, wollte ja dass alle in Ruhe das Spiel schauen können, aber ich war inzwischen interessanter als der Fernseher und so saßen Mirko, Oma und Opa und Laura da und haben gegrinst wenn ich eine Wehe hatte, ich fands ja nicht soooo witzig.
In der Halbzeit bin ich dann aufs Klo gegangen und hab deutlich den Rest meines Schleimpfropfes verloren, da war mir klar, jetzt gehts los, wenn nicht jetzt sofort dann spätestens morgen früh. Aber die Wehen waren inzwischen so schlimm, dass ich sie veratmen musste und so sind wir ins Krankenhaus gefahren, noch bevor das Spiel zu Ende war. Die Fahrt war schon relativ heftig, alle 3 Minuten starke Wehen.
Um 22.20 hing ich dann im CTG Zimmer im Krankenhaus, Befund der Hebamme Muttermund sehr weich und 2-3 cm geöffnet. Die Wehen waren wirklich schlimm und dann bekam ich auch noch ein Durchfallgefühl, also ab vom CTG und aufs Klo, das war mal so richtig beschissen, Durchfall zu haben und gleichzeitig Wehen veratmen, aua. Aber ich war froh dass ich mich nochmal entleeren konnte, bevor es irgendwo anders als im Klo gelandet wäre. Danach bin ich in den Kreißsaal gekommen und in die Badewanne gestiegen. Da war es ca. 22.50. Die Wehen wurden für mich unerträglich und ich hatte nach jeder Wehe Angst vor der nächsten, so schlimm hatte ich die Schmerzen nicht mehr in Erinnerung. Ich wollte eine PDA haben und wäre beinahe verzweifelt als die Hebamme mir mitteile, bis der Arzt kommt, sie sticht und wirkt dauert es ca. noch eine halbe Stunde. Und ich müsse dafür aus der Wanne raus. Irgendwas in mir sagte mir, dass in einer halben Stunde das Kind da ist und ich dann wieder ohne PDA auf dem Bett entbinden werde, also blieb ich gleich in der Wanne da ich mir eh eine Wannengeburt gewünscht hatte. Ich sagte, sie sollen nochmal nach dem Muttermund fühlen, wenn er sich deutlich weiter geöffnet hat, dann schaff ich es so, aber ich brauchte irgendwas was mich jetzt aufbaut. Der Muttermund war nun bei 6 cm aber bis auf 8 cm aufdehnbar, und das innerhalb einer halben Stunde, wo er noch bei 2-3 cm war. Das gab neue Kraft und 2 Wehen später hatte ich auch schon das Gefühl, drücken zu müssen. Die Hebammenschülerin rief der anderen Hebamme, sie zogen sich Handschuhe an und dann kam die nächste Wehe, eindeutig eine Presswehe. Ich drückte was das Zeug hielt und spürte einen unglaublichen Druck in mir und wusste, gleich macht es Plopp und die Fruchtblase platzt. So war es dann auch. Wenige Sekunden später kam Amelies Kopf. Leider ließ die Wehe nach, kurz bevor der Kopf ganz draußen war, aber ich schaffte es trotzdem noch, ihn mit genug Druck durchzupressen. Aber ohne Wehe war das echt die Hölle, ich fühlte mich als würde ich übelst zerreisen, so gebrannt hat es. Ich konnte den Kopf zwischen meinen Beinen sehen, er war voller schwarzer Haare. Ich wartete sehnsüchtig auf die nächste Wehe und als sie endlich kam flutschte Amelie aus mir heraus. Sie war ganz blau und hatte die Nabelschnur 2x um den Hals gewickelt, etwas hektisch haben die Hebammen die Nabelschnur über ihren Kopf gezogen. Mirko hat dann die Nabelschnur durchtrennt und dann durfte ich meine Prinzessin endlich in den Armen halten. Ich war überglücklich es geschafft zu haben, es war. 23.18. Erst eine Stunde zuvor waren wir im Krankenhaus angekommen.
Amelie musste noch abgesaugt werden da sie etwas geröchelt hat aber ansonsten war alles in Ordnung. Ihr Gewicht betrug 3120 Gramm, Kopfumfang 34 cm und Größe 53 cm. Also fast identisch mit Laura.
Liebe grüße
Kerstin