Erst einmal möchte ich, bevor ich berichte, einige Kritik an diejenige loswerden, die hier völlig absurd und beleidigend die Frauen verurteilen und beschimpfen, die sich gegen ein Kind bzw. für eine Abtreibung entscheiden. Dieses Forum soll Rat geben und Infos liefern und nicht unter Druck setzen bzw. verurteilen. Zwar kann jeder seine Meinung hier äußern, doch dann bitte in einem Ton, der eurem Alter angemessen ist.
Nun zu meiner Erfahrung mit Mifegyne:
Ich habe vor ca. 2 Monaten mich gegen ein ungewolltes Kind entschieden. Da die SS noch in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde, entschied ich mich für eine Abtreibung mit Mifegyne.
Nach der Einnahme der ersten Tablette hatte ich keine Schmerzen, nur ganz leichte Schmierblutungen. Als ich dann zwei Tage später die "Abstoßungs"Tabletten bekam, war mein Kreislauf erstmal im Keller und ich musste mich hinlegen. Mein Partner und ich gingen dann ein wenig im anliegenden Park spazieren. Nach circa 2 Stunden setzen dann die ersten Schmerzen ein. Diese waren zeitweise sehr sehr heftig und taten wesentlich doller weh, als die "normalen" Regelschmerzen (ich hatte noch nie in meinem Leben Regelschmerzen). Außerdem kamen diese krampartigen Schmerzen in einem zeitlichen Abstand. Blutungen setzen da noch nicht ein - obwohl man ständig das Gefühl hatte. Einige Zeit später ging ich zur Toilette und dort wurde dann der Fruchtsack eingestoßen. Dies tat weder weh, noch konnte man irgendwas erkennen, wie auf so manchen dubiosen Internetseiten zu lesen ist.
Danach blutete es zwar nach - aber, ich musste nicht ständig auf die Toilette um die Binden zu wechseln. Ich hatte vorher große Bedenken, dass irgenwas daneben geht bzw. der Fruchtsack in einem Sturz ausgestoßen wird, doch es ist alles gutgegangen. Meine FA und die Schwestern waren auch für mich da und besorgten mich sehr verständnisvoll. Nach vier Stunden konnten wir dann nach Hause fahren - meine FA hatte mich dann nochmal mit Ultraschall untersucht, um zu prüfen ob die Frucht schon ausgestoßen wurde (war zwar bissl unangenehm aber tat nicht weh!) Ich hatte noch circa 3 Tage mittelstarke Blutungen.
Nach zwei Wochen ging ich zur Nachuntersuchung und die verlief auch gut. Alles ist problemlos verlaufen.
Unsre Beziehung ist noch viel inniger und vertrauensvoller geworden. Und ich kann jederzeit mit meinem Partner über die Abtreibung reden. Ich denke noch oft an das Baby aber bin sehr erleichtert (auch wenn dass hier nun viele nicht verstehen können!) das alles so gut verlaufen ist.
Ich hatte zwar Angst vor den ganzen Wegen und Besorgungen, die man vorher bewältigen muss aber ich bin immer auf sehr verständnisvolle Menschen getroffen, die niemals mir irgendeine Entscheidung aufzwingen wollten. Gerade bei dem Beratungsgespräch wurden all meine offenen Fragen beantwortet.
Klar kann ich mir vorstellen, dass es für viele Frauen belastender ist, selbst das Medikament einzunehmen, welches die ABtreibung einleitet, doch ich bin mir sicher, dass wenn man den Entschluss selber und eindeutig gefasst hat, sehr offen damit umgehen kann.